Wenn dein Kaninchen nicht frisst, zeigen sich dafür häufig Probleme im Bereich der Zähne oder der Verdauung verantwortlich.
Für die Behandlung ist die Ursache von entscheidender Bedeutung, um gezielt und frühzeitig dagegen vorgehen zu können.
Welche 13 Ursachen häufig ursächlich für Appetitlosigkeit bei dem Kaninchen sind zeigen wir dir, inkl. der passenden Behandlung, hier.
Ursache 1: Zu lange Nagezähne
Wie bei allen Nagetieren wachsen die vorderen Zähne im Ober- und Unterkiefer beim Kaninchen ein Leben lang.
Wird dem Tier nicht ausreichend geeignetes Material zum Abschleifen der Zähne zur Verfügung gestellt, können diese zu lang werden.
In extremen Fällen bohren sie sich in den Kiefer, schneiden das Zahnfleisch auf und können auch den Knochen in Mitleidenschaft ziehen.
Die Folgen sind:
- Blutungen
- Schwellungen
- Entzündungen
- Bildung von Eiter
- Abszesse
- übermäßiger Speichelfluss
- Mundgeruch
Behandlung bei zu langen Kaninchen-Zähnen
Hier ist der Tierarzt gefragt!
Auch wenn es noch nicht so weit gekommen ist, dass sie Zähne sich verbogen oder Wunden im Mund erzeugt haben, stören sie beim Essen und Trinken.
Das kann schnell lebensgefährlich werden.
Such daher umgehend einen Tierarzt oder eine Tierklinik auf, wenn du die zu langen Zähne bemerkst.
Hier können die Zähne abgeschliffen oder abgekniffen werden.
Der Eingriff ist einfach und schnell. Dennoch kann eine leichte Betäubung notwendig sein, um Stress und Angst dabei zu minimieren.
Im Anschluss sollte dein Kaninchen wieder wie gewohnt Nahrung und Wasser aufnehmen können.
Ist das nicht der Fall, musst du eventuell nachhelfen und Wasser in einer Spritze oder Schale anbieten. Als Nahrung bietet sich in den ersten Tagen gegartes Gemüse oder Gemüsebrei an. Hierdurch bleibt der Magen nicht leer und Verdauungsbeschwerden werden vermieden.
Zudem kann das Tier wieder zu Kräften kommen und seinen Appetit zurückgewinnen.
Langen Kaninchen-Zähnen vorbeugen
Bei einer artgerechten Ernährung mit großen Mengen Heu und Zweigen steht deinem Kaninchen ausreichend natürliches Material zum Abwetzen der Zähne zur Verfügung.
Hartes Brot, Körnerfutter und Pellets stellen keinen Ersatz dafür dar.
Zudem solltest du die Zähne und den Mund deines Kaninchens regelmäßig kontrollieren.
Im Idealfall gewöhnst du es an diese Untersuchungen, damit es davor keine Angst hat und es nicht als Stress empfindet. Biete etwa eine Karotte an und drücke die Lippen dabei leicht nach oben beziehungsweise nach unten. Alternativ kannst du auch nachschauen, wenn du gerade mit dem Kaninchen kuschelst.
Ursache 2: Abgebrochene Zähne
Zu abgebrochenen Zähnen kann es kommen, wenn dein Kaninchen zu harte Materialien benagt. Dabei kann es sich beispielsweise um die Gitterstäbe des Käfigs, Heizkörper oder Türrahmen handeln.
Die Folgen sind zum einen Schmerzen und mögliche Verletzungen.
Abhängig davon, wie der Zahn abgebrochen ist, kann die Futteraufnahme und das Zerkleinern erheblich erschwert sein. Dein Tier wird dann härtere Nahrung meiden.
Aufgrund einer scharfen Bruchkante oder entstandenen Spitzen kann das Zahnfleisch Verletzungen erleiden. Auch das beeinträchtig die Futteraufnahme und kann sich sogar auf das Trinken auswirken.
Neben diesen Beschwerden können weitere Anzeichen auf das Problem hinweisen. Darunter:
- Blutungen aus dem Mund
- unangenehmer Geruch
- Kaninchen kaut nur auf einer Seite
- Zähneknirschen
- Meiden von härterem Futter
Behandlung bei abgebrochenen Zähnen
Sind die Nagezähne betroffen, wachsen diese im Laufe der Zeit wieder nach.
Dennoch ist eine Behandlung durch den Tierarzt angeraten. Dieser kann scharfe Kanten oder spitze Ecken abschleifen, um Verletzungen von Zunge und Zahnfleisch zu verhindern.
Im Falle von Schmerzen oder bei einem gespaltenen Zahn können andere Therapien erforderlich sein. Schlimmstenfalls muss der betroffene Zahn stark gekürzt oder gezogen werden.
Eventuell musst du die Behandlung durch Spezialnahrung unterstützen.
Dabei handelt es sich um Breie, die alle notwendigen Nährstoffe enthalten und von dem Tier selbst aufgeleckt werden können oder mit einer Spritze zu verabreichen sind. Das ist in der Regel aber nur so lange der Fall, bis die Wunde abgeheilt oder der Zahn nachgewachsen ist.
Abgebrochenen Zähnen vorbeugen
Achte darauf, dass die Ausstattung des Kaninchenkäfigs oder -stalls sicher und geeignet ist.
Nagt dein Tier an den Gitterstäben, dem Röhrchen der Trinkflasche oder an anderen potenziell schädlichen und gefährlichen Materialien, musst du entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen.
Stelle zudem ausreichend Heu und Zweige zur Verfügung. Hierdurch ist dein Kaninchen artgerecht beschäftigt und die Zähne werden gepflegt.
Ursache 3: Zahnfehlstellungen
Zahnfehlstellungen sind für gewöhnlich angeboren und treten primär bei Widdern gehäuft auf. Bei ihnen ist die gesamte Schädelform verändert, um die gewünschten Schlappohren zu erzeugen.
Allerdings wirkt sich dies auch auf die Kiefer und damit auf die Zähne aus.
Mit zunehmendem Alter können sich derartige Fehlstellungen verschlimmern und damit zu Problemen beim Fressen und Trinken führen.
Anzeichen dafür sind:
- Futter fällt öfter aus dem Mund
- das Tier kaut schief oder einseitig
- Gewichtsverlust
- Sabbern
- Blutungen
- Entzündungen
- zwischen den Zähnen klemmendes Futter
- Mundgeruch
In extremen Fällen kann es so weit kommen, dass das Gesicht des Kaninchens schief wirkt, weil sich die Kiefer gegeneinander verschieben.
Behandlung der Fehlstellungen
Damit Ober- und Unterkiefer problemlos aufeinander aufliegen können und Abbeißen sowie Kauen möglich ist, muss der Tierarzt falls nötig Zähne abschleifen oder sogar ziehen. Auch dann ist jedoch nicht garantiert, dass das Kaninchen selbstständig ausreichend Nahrung aufnehmen kann.
Wichtig ist, dass die Behandlung frühzeitig erfolgt und regelmäßige Kontrollen stattfinden, um weitere und schlimmere Probleme zu verhindern.
Falls nötig musst du eine zusätzliche und geeignete Fütterung anbieten. Diese kann aus mit Raufutter angereichertem Gemüsebrei bestehen. Pulverisiertes Heu oder aufgeweichte Heu-Pellets bieten sich dafür an.
Ebenso findet sich Spezialnahrung für Kaninchen, die keine festen Stoffe zu sich nehmen können.
Im Optimalfall kann das Tier den Brei von einem Teller oder aus einer flachen Schüssel selbst fressen. Es kann jedoch vor allem anfangs notwendig sein, ihn mit einer Spritze ohne Kanüle direkt seitlich in den Mund zu geben.
Fehlstellungen vorbeugen
Eine sichere Vorbeugung gibt es bei angeborenen Fehlstellungen nicht. Dennoch solltest du beim Kauf und dann in regelmäßigen Abständen Kontrollen durchführen. Dabei lässt sich feststellen, ob eine Verschlimmerung des Zustandes eintritt und frühzeitig eine Behandlung beginnen.
Zusätzlich ist es sinnvoll, das Tier einmal wöchentlich zu wiegen und das Gewicht zu notieren. Hierdurch fällt ein Verlust direkt auf und es können entsprechende Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise das Zufüttern mit Spezialnahrung begonnen werden.
Ursache 4: Verletzungen des Zahnfleischs und der Zunge
Durch scharfe und spitze Gegenstände, wie Kunststoff-Scherben, Kanten, Ecken und Draht oder auch spitze Heu-Stücke können kleine Wunden im Bereich des Mundes entstehen. Entzünden sich diese, kann das Fressen schwerfallen.
Durch Schwellungen und Schmerzen kann sogar das Trinken beeinträchtigt werden.
Behandlung von Wunden und Entzündungen
Abhängig von der Position und der Stärke der Verletzung oder Entzündung kann ein Tierarztbesuch erforderlich sein. Bei kleineren Wunden kann es ausreichen, den Bereich zu desinfizieren und mit einer geeigneten Salbe zu pflegen.
In anderen Fällen kann ein Antibiotikum erforderlich sein.
Wunden im Mund vorbeugen
Achte darauf, dass sich keine ungeeigneten Materialien im Käfig oder Freilauf des Kaninchens befinden.
Kontrolle den Mund am besten täglich und suche frühzeitig einen Tierarzt auf.
Hierdurch können schwerere Verläufe vermieden werden, wenn es trotz aller Vorsichtig zu Verletzungen gekommen ist.
Ursache 5: Halsentzündungen
Halsschmerzen machen auch vor Kaninchen nicht Halt.
Sie können Schluckbeschwerden erzeugen und damit das Fressen erschweren. Zudem wirken sie sich auf das Allgemeinbefinden des Tieres aus. Als Laie und ohne die erforderlichen Medikamente wirst du Halsschmerzen jedoch nicht sicher feststellen können.
Hinweise sind neben dem reduzierten Appetit unter anderem auffälliges Schlucken, außerhalb von Fressen und Trinken, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie ein erhöhter Speichelfluss.
Halsschmerzen behandeln
Biete deinem Tier Kamillentee, Fencheltee und Minztee an. Auch Fenchelhonig in sehr kleinen Mengen kann verabreicht werden.
Sollten die Schmerzen nicht innerhalb von wenigen Tagen abklingen, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Durch Antibiotikum, ein appetitanregendes Mittel und gegebenenfalls Spezialfutter in Form von Brei kann der Organismus gestärkt werden und die Immunabwehr wird unterstützt.
Halsschmerzen vorbeugen
Das Risiko für Halsschmerzen steigt, wenn das Immunsystem geschwächt ist.
Eine unausgewogene Ernährung kann das erzeugen.
Ebenso kann es bei ständigem Frieren oder dem Stehen in Zugluft zu einer Halsentzündung kommen. Die dafür erforderlichen Keime sind überall zu finden.
Ob der Körper des Kaninchens sich dagegen wehren kann, ist jedoch von der Versorgung und dem Warmalten abhängig.
Ursache 6: Schnupfen
Anders als bei Menschen ist Schnupfen bei Tieren sehr ernst zu nehmen. Er stellt eine erhebliche Belastung für den Organismus dar, kann sich zu einer Lungenentzündung entwickeln und sogar zum Tode führen.
Typische Symptome sind:
- Nasenausfluss
- gerötete, tränende Augen
- Abgeschlagenheit und Müdigkeit
- Niesen
- Atemgeräusche
- erhöhte Temperatur bis Fieber
- Appetitverlust
- Husten oder Röcheln
Kaninchenschnupfen sollte in jedem Fall umgehend von einem Tierarzt behandelt werden. Nur dadurch und durch eine unterstützende Pflege zuhause, lassen sich schwerere Verläufe verhindern.
Behandlung von Schnupfen bei Kaninchen
Neben der Gabe von Medikamenten durch den Tierarzt kannst du weitere Maßnahmen ergreifen, um die Genesung zu beschleunigen und die Beschwerden zu lindern.
Dazu gehören die Folgenden:
- Warmhalten: Vermeide Zugluft und beleuchte eine Ecke des Käfigs mit einer Rotlichtlampe. Achte darauf, dass der Boden nicht kalt ist oder isoliere den Käfig von unten mit einer untergelegten Styroporplatte, einer Hanfmatte und durch eine dicke Schicht Einstreu.
- Flüssigkeitszufuhr: Durch die entzündlichen Vorgänge sind die Schleimhäute angegriffen und produzieren deutlich mehr Sekret. Stelle daher Wasser, Tee und wasserreiche Nahrung zur Verfügung.
- Inhalation: Um die Atemwege zu befeuchten und zu pflegen kannst du neben dem Käfig ein Dampfbad mit Kräutern, wie etwa Kamille, aufstellen. Lege ein Handtuch über den Topf und über einen Teil des Käfigs, damit der aufsteigende Dampf konzentrierter ist. Lüfte zudem ausreichend, um die Raumluft keimarm zu halten und einer zu geringen Luftfeuchtigkeit vorzubeugen.
Ursache 7: Blähungen
Eine zu schnelle Umstellung des Futters oder bestimmte Futtermittel können zu Blähungen führen.
Kaninchen können nicht rülpsen, dafür aber pupsen. Bis die Luft ausgeschieden wird, können die Gase jedoch erheblichen Druck auf das umliegende Gewebe ausüben, Krämpfe erzeugen und dadurch den Appetit reduzieren.
Ein wichtiger Hinweis auf Blähungen ist ein aufgedunsener, harter Bauch. Gurgelnde Geräusche können ebenfalls Anzeichen für eine übermäßige Gasproduktion sein.
Behandlung von Blähungen
Bei Blähungen können sogenannte Entschäumer und verdauungsregulierende Mittel eingesetzt werden.
Bewährt haben sich Sab Simplex RodiCare akut. Sab Simplex wirkt lösend und hilft dabei, dass das Gas schneller abgebaut und ausgeschieden wird. RodiCare akut hat einen generell regulierenden Effekt auf die Verdauung und kann daher auch andere Beschwerden in diesem Bereich lindern.
Entspannend wirken zudem Wärme und Ruhe.
Biete deinem Kaninchen frisches Wasser, Fencheltee und Heu an. Verzichte jedoch vorerst auf Obst und stärkehaltiges Futter. Erlaubt sind frische oder trockene Kräuter sowie frischer Fenchel.
Blähungen vorbeugen
Durch die richtige Fütterung lassen sich Blähungen in der Regel problemlos vermeiden.
Die Ernährung deines Kaninchens sollte hauptsächlich aus Heu bestehen. Dieses sollte frisch und neu sein, nicht stauben und nicht muffig riechen. Es muss den ganzen Tag zur freien Verfügung stehen, ebenso wie frisches Wasser.
Hinzu kommen frische und getrocknete Kräuter, Gras, Zweige und Laub sowie gelegentlich Gemüse.
Als besondere Leckerei dürfen sehr kleine Mengen Obst gereicht werden.
Stelle zudem das Futter nicht abrupt um. Kaninchen sind es oftmals gewohnt, mit fertigem Körnerfutter oder Pellets ernährt zu werden. Werden diese von einem Tag auf den anderen ausgewogen und artgerecht gefüttert, hat der Verdauungstrakt keine Zeit, um sich umzustellen.
Reduziere daher schrittweise das gewohnte Futter und stelle frisches Heu mit Kräuterzusätzen zur Verfügung.
Ursache 8: Verstopfung und Darmverschluss
Ebenso wie Blähungen kann auch eine Verstopfung oder ein Darmverschluss dazu führen, dass das Kaninchen nicht mehr frisst.
Auch hier ist der Bauch prall und hart.
Auffällig ist zudem, dass kaum oder gar kein Kot abgesetzt wird. Die möglichen Ursachen für die Verdauungsbeschwerden liegen in der Fütterung, Bewegungsmangel und einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr.
Ebenso ist es möglich, dass dein Kaninchen Stofffasern oder zu viele lose Fellhaare aufgenommen hat. Diese ballen sich im Magen zusammen und können die Darmpassage behindern.
Behandlung von Verstopfung
Eine Verstopfung ist immer ernst zu nehmen, da daraus ein Darmverschluss entstehen kann.
Suche daher umgehend einen Tierarzt auf, wenn dein Kaninchen große Schwierigkeiten beim Absetzen von Kot hat oder diesen gar nicht mehr absetzen kann. Durch krampflösende Mittel, einen Einlauf oder die manuelle Darmleerung kann das Problem behoben werden.
Bei einem Darmverschluss kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.
Durch Tee, Füttern von wasserreichem Gemüse und Obst und ein leichtes Massieren des Afters können die Beschwerden bei leichten Fällen gelindert werden. Diese Maßnahmen empfehlen sich daher als begleitende Therapie.
Verstopfung beim Kaninchen vorbeugen
Eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit sowie Bewegung sind entscheidend.
Zudem solltest du regelmäßig kontrollieren, ob, wie viel und welche Art von Kot dein Kaninchen absetzt. Dadurch kannst du frühzeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.
Ursache 9: Durchfall
Durchfall kann zahlreiche Ursachen haben. Von falschem oder verdorbenem Futter bis hin zu Infektionen und Parasiten sind mehrere Auslöser möglich.
Da darunter das gesamte Wohlbefinden leidet, gehört häufig auch Appetitlosigkeit dazu.
Behandlung von Durchfall
Such umgehend einen Tierarzt auf, wenn dein Kaninchen unter Durchfall leidet. Denn aufgrund des Wasserverlustes und weiterer damit einhergehender Probleme und Beschwerden kann Diarrhö tödlich enden.
Es ist daher wichtig, zeitig einzugreifen!
Wie die Behandlung ausfällt, richtet sich nach dem Auslöser.
Den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen ist aber nahezu immer notwendig. Ebenso kann es erforderlich sein, zunächst auf schonende und zugleich päppelnde Spezialnahrung zurückzugreifen.
Zur Beruhigung des Magen-Darm-Trakts kannst du Morosche Möhrensuppe oder Kräuter anbieten (hier findest du 15 ideale Kräuter für Kaninchen)
Durchfall vorbeugen
Kaninchen haben eine sehr empfindliche Verdauung.
Sie reagieren sensibel auf Futter mit einer abführenden Wirkung, vertragen Zucker und Stärke nur in sehr geringem Maß und können schnell mit Problemen im Magen-Darm-Trakt reagieren.
Durchfall durch Parasiten lässt sich zwar nicht zu 100 Prozent vorbeugen, bei Infektionen durch verdorbenes Futter, Vergiftungen oder falscher Ernährung kannst du jedoch durchaus entgegenwirken.
Ursache 10: Stress
Kaninchen sind Fluchttiere, die sich schnell erschrecken und generell eher ängstlich veranlagt sind.
Steht dein Kaninchen unter anhaltendem Stress, kann sich das negativ auf den Appetit auswirken. Es ist in diesem Fall nur dann aktiv, wenn die Umgebung vollkommen ruhig ist.
Auch hektisches Flüchten ist nicht ungewöhnlich.
Tipp: Lerne die Körpersprache von Kaninchen, um die Tiere perfekt zu verstehen!
Maßnahmen bei Stress
Wenn du dir unsicher bist, ob es sich um Stress handelt oder gesundheitlich ein Problem besteht, such einen Tierarzt auf.
Stellt sich hierbei heraus, dass keine Krankheit oder anderweitig eine gesundheitliche Einschränkung vorliegt, musst du die Umgebung für dein Kaninchen ruhiger gestalten.
Stell den Käfig nicht in Durchgangsbereiche oder das Kinderzimmer, wenn es dort laut zugeht. Biete dem Tier genug Platz zum Ausweichen und um sich zu verstecken.
Vorbeugung
Gewöhne das Tier langsam an dich und die neue Umgebung. Dadurch kann es Vertrauen fassen und sein Revier nach und nach kennenlernen. Bewahre Geduld und jage dein Kaninchen nie.
Ursache 11: Konkurrenz unter Kaninchen
Kaninchen brauchen Artgenossen.
In handelsüblichen Käfigen ist aber oftmals kaum ausreichend Platz für ein, geschweige denn zwei oder mehr Tiere. Dadurch kommt es zu Aggressionen und Ressourcenverteidigung untereinander. Das dominante Kaninchen wird dabei gewinnen und kann dafür sorgen, dass ein anderes Tier sich nicht mehr an das Futter herantraut und demzufolge auch nicht frisst oder trinkt.
Eine Behandlung ist hier nicht notwendig.
Dafür solltest du aber einige Veränderungen bei der Haltung vornehmen: Biete deinen Tieren ausreichend Platz, verteile das Futter an unterschiedlichen Stellen und trenne sie gegebenenfalls probeweise.
Manche Kaninchen kommen aufgrund eines erheblichen Altersunterschieds oder sehr unterschiedlicher Charaktereigenschaften nicht miteinander aus. Daran kann auch ein sehr großer gemeinsamer Käfig oder ein Kaninchenheim nichts ändern.
Ursache 12: Infektionen
Infektiöse Krankheiten können sich erheblich auf den Appetit auswirken.
Das Kaninchen ist durch die Erkrankung bereits geschwächt, sodass die fehlende Nahrungsaufnahme sehr schnell kritisch wird.
Behandlung von Infektionen
Wenn dein Kaninchen aufgrund einer Infektion nicht frisst oder trinkt, musst du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Neben der Behandlung der Infektion ist es gegebenenfalls erforderlich, Flüssigkeit und Nährstoffe durch eine Infusion zuzuführen. Durch Vitamin-Injektionen kann zusätzlich das Immunsystem gestärkt und unterstützt werden.
Auch Spezialnahrung zuzuführen und damit Beschwerden im Verdauungstrakt zu vermeiden, ist sinnvoll.
Wenn dein Kaninchen diese nicht selbstständig von einem Teller oder aus einer flachen Schale leckt, kannst du die flüssige bis breiige Nahrung in eine Spritze ohne Kanüle füllen und diese seitlich in den Mund des Kaninchens einführen. Drück leicht und vorsichtig geringe Mengen des Futters heraus, sodass es direkt auf der Zunge ausgegeben wird. Hierdurch muss das Tier nur schlucken und kann auf diese Weise auch „angefüttert“ werden. Denn mit etwas Glück bekommt es dabei Appetit und beginnt selbstständig zu fressen.
Ursache 13: Parasiten
Parasiten wie Kokzidien oder Würmer können den Verdauungstrakt erheblich belasten. Dadurch schwindet der Appetit.
Bei den Kokzidien ist ein typisches Begleitsymptom Durchfall. Bei Würmern fallen weiße Punkte oder gar Wurmstücke im Kot auf.
Behandlung von Parasiten
Ein Tierarztbesuch ist unumgänglich!
Ideal ist es, wenn du eine Kotprobe mitbringst, die untersucht werden kann. Im Anschluss daran wird ein passendes Mittel zur Bekämpfung verabreicht.
Um eine erneute Aufnahme der Parasiten zu vermeiden, musst du die Streu vollständig austauschen und alle Gegenstände im Käfig und im Freilauf gründlich reinigen.
Parasiten vorbeugen
Verfüttere kein Grünfutter, das an Wegesrändern wächst oder ungeschützt im Garten gedeiht. Denn bedingt durch den Kot anderer Tiere kann dieses Grünfutter Parasiten-Eier beziehungsweise Kokzidien enthalten.
Besser ist es, das Grünfutter selbst anzubauen und es so abzugrenzen, dass andere Tiere keinen Zugang haben.
Wann wird es gefährlich, dass ein Kaninchen nicht frisst?
Bereits nach ein bis zwei Tagen können durch die fehlende Nahrungsaufnahme lebensgefährliche Zustände eintreten.
Das gilt vor allem aber nicht nur bei:
- sehr jungen Tieren
- älteren Kaninchen
- bei einer bereits vorhandenen Schwächung
Hinzu kommt, dass Kaninchen einen sogenannten Stopfmagen haben.
Um die Verdauung durchgängig funktional zu halten, müssen sie über den Tag verteilt zahlreiche kleine Mahlzeiten einnehmen, das Futter also hinterher stopfen.
Frisst das Kaninchen nicht, bleiben die Reste des vorherigen Futters im Verdauungstrakt zurück und können hier für eine übermäßige Gasbildung sorgen. Zudem kann das Gewebe Schaden nehmen, sich entzünden und sowohl Schmerzen als auch Krämpfe auslösen.
Fällt dir also auf, dass dein Kaninchen nicht frisst, lass es sofort untersuchen und behandeln.