Woran merkt man, dass ein Kaninchen friert? Inkl. 5 Tipps für den Winter

Das Fell der niedlichen Kaninchen ist flauschig weich und kaum jemand kann dem Drang widerstehen, mit der Hand über das warme und weiche Fell zu streichen.

Doch ist dieses Fell wirklich immer warm?

Ob Kaninchen frieren können, wie die Anzeichen dafür aussehen und was du dagegen tun kannst, erfährst du nun in diesem Artikel.

Let’s go!

Können Kaninchen frieren?

Ja, auch Kaninchen können frieren. Nur, weil sie ein Fell haben, heißt das noch lange nicht, dass ihnen niedrige Temperaturen nichts ausmachen.

Allerdings existieren hier rassebedingte Unterschiede: Manche Rassen besitzen ein dickes Fell mit dichtem Deckhaar, andere, wie etwa die Löwenkopfkaninchen, besitzen zwar eine augenscheinlich voluminöse Haarpracht, doch lässt die Unterwolle und auch die Dichte des Deckhaares stark zu wünschen übrig.

Das Resultat?

Eine recht hohe Empfindlichkeit gegenüber Kälte.

Da du sicherlich möchtest, dass sich deine Kaninchen bei dir rundum wohlfühlen, liegt es bestimmt nicht in deinem Interesse, dass sich deine Pelztierchen – auf gut Deutsch – einen Ast abfrieren.

Aus diesem Grund werden wir dir nun genau erklären, woran man frierende Kaninchen erkennen kann.

Typische Anzeichen: So erkennst du ein frierendes Kaninchen

Um zu erkennen, dass dein Kaninchen friert, gibt es einige Hinweise bzgl. seines Verhaltens und auch in seiner Körpersprache.

Typische Anzeichen für Frieren sind:

  1. Ein typisches Fellknäuel entsteht
  2. Dein Kaninchen zittert
  3. Das Kaninchen macht sich klein und rund
  4. Das Tier ist ruhiger als üblich

Werfen wir nun einen genaueren Blick darauf…

1. Ein Fellknäuel entsteht

Da du ein verantwortungsvoller Tierhalter bist und weißt, dass Kaninchen nicht für die Einzelhaltung geeignet sind, besitzt du mit Sicherheit mehrere Tiere.

Beobachtest du deine Tiere dabei, wie sie in ihrem Häuschen zusammen kuscheln, so wirst du dir im ersten Moment vermutlich keine weiteren Gedanken über dieses Verhalten machen. Doch wenn die Temperaturen fallen, solltest du ein wenig genauer hinschauen.

Liegen deine Kaninchen über einen langen Zeitraum oder auffällig oft dicht gedrängt beieinander oder stapeln sich sogar regelrecht, kann dies ein verzweifelter Versuch sein, sich gegenseitig aufzuwärmen.

2. Zittern

Ja, auch Kaninchen können zittern, wenn ihnen kalt ist.

Ein frierendes Kaninchen wird sich allerdings höchstwahrscheinlich in einen Unterschlupf zurückziehen, wenn ihm kalt ist. Aus diesem Grund ist es für dich manchmal gar nicht so leicht ersichtlich, dass dein Kaninchen gerade zittert.

Beobachte deine Kaninchen aus diesem Grund hin und wieder ein wenig genauer und wirf ihnen nicht nur flüchtige Blicke zu.

Achtung: Das Zittern kann auch anderen Gründe haben. Welche das sind, erfährst du hier.

3. Klein und rund

Nein, damit ist nicht gemeint, dass dein Kaninchen dick wird, sondern, dass es sich bei Kälte zusammenrollt, um die körpereigene Wärme besser speichern zu können.

Eingekuschelt im Heunest in der Kaninchenhütte lässt es sich doch ein wenig leichter ertragen als draußen in der Kälte!

4. Die Tiere sind ruhiger als sonst

Stellst du fest, dass deine Kaninchen sich ungewöhnlich ruhig verhalten, so könnte es sein, dass sie frieren. Wer friert, zieht sich zurück und fährt alle Aktivitäten auf ein Minimum zurück, um mehr Energie für die Erwärmung des Körpers aufwenden zu können.

Achtung: Kaninchen werden im Winter generell ruhiger. Das ist also zunächst kein Grund zur Beunruhigung. Allerdings solltest du unbedingt genauer hinschauen, was der Grund der Verhaltensänderung ist.

Kaninchenhaltung im Winter: Wohnung, Balkon oder Garten?

Bei dieser Thematik scheiden sich die Geister: Während die einen behaupten, dass Kaninchen bei Wind und Wetter nach draußen gehören, sind andere wiederum der Meinung, dass es durchaus sinnvoll sein kann, die Tiere über den Winter in die Wohnung zu holen.

Hier gibt es kein allgemein gültiges Richtig oder Falsch.

Ob deine Kaninchen im Winter für die Außenhaltung geeignet sind, hängt von diversen Faktoren ab.

So spielt es bspw. eine große Rolle, wie deine Kaninchen bisher gehalten wurden. Sind deine Kaninchen an eine reine Wohnungshaltung gewöhnt, so wäre es taktisch unklug, die Tiere in der kältesten Jahreszeit umgewöhnen zu wollen – logisch, oder?

Leben deine Kaninchen allerdings seit jeher draußen auf dem Balkon oder im Garten, so werden sie über die Wintermonate deutlich dichteres Fell als ihre Wohnungskollegen bekommen.

Allerdings solltest du hier auch immer ein wenig auf die Rasse achten, denn wie zuvor erwähnt, gibt es Rassen, die für eine ganzjährige Haltung im Freien nicht geeignet sind.

Leben deine Kaninchen ganzjährig im Garten und du möchtest sie nicht in die Wohnung holen, hast aber das Gefühl, dass ihnen hin und wieder ein wenig kalt ist, dann wäre eine Balkonhaltung über die Wintermonate eventuell ein Kompromiss.

Auf dem Balkon sind die Tiere meist ein wenig geschützter gegen Wind und Wetter.

Außerdem speichern Hauswände bis zu einem gewissen Grad Wärme und geben diese an ihre Umgebung ab. Es kann also durchaus sein, dass es deine Kaninchen auf dem Balkon ein wenig wärmer haben als im Garten.

5 Tipps, mit denen deine Kaninchen gut durch den Winter kommen

Um deinen felligen Freunden die Wintermonate so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es einige Vorkehrungen, die du treffen kannst. Wie du aktiv das Wohlbefinden deiner Tiere steigern kannst, erklären wir dir jetzt mithilfe dieser fünf Tipps.

1. Ein isolierter Stall

Bist du schon mal im Winter in einem Raum gesessen, in dem du spüren konntest, wie die Kälte durch die Ritzen der Fenster und unter dem Türspalt ins Zimmer kriecht?

Das ist kein schönes Gefühl – weder für Mensch noch Tier! Besonders dann, wenn du deine Kaninchen über die Wintermonate draußen halten möchtest, solltest du darauf achten, dass der Stall und die Unterschlupfmöglichkeiten gut isoliert sind.

So kann die Wärme, die die Kaninchen an ihre Umgebung abgeben nicht so leicht entweichen und die kalte Luft von draußen hat weniger Möglichkeiten, ins Innere zu gelangen. Auf diese Weise ist die Luft im Stall wärmer als draußen. Hoppeln deine Kaninchen also im tiefsten Schnee durch ihr Gehege, so können sie sich jederzeit im Stall aufwärmen, wenn sie anfangen zu frieren.

2. Mehr Heu und Stroh

Während wir im Sommer oftmals mit dünner oder sogar ganz ohne Decke schlafen, so bevorzugen wir bei niedrigen Temperaturen doch eher eine dicke Winterdaunendecke.

So verhält es sich auch bei deinen Kaninchen!

Aus diesem Grund solltest du ihnen die Möglichkeit bieten, ihren Schlafplatz in den kalten Monaten gegen die Kälte schützen zu können. Die Gabe von zusätzlichem Heu und Stroh ist hier sehr empfehlenswert.

Achte außerdem darauf, dass sich in deinem Gehege auch Unterschlupfmöglichkeiten befinden, in denen mehrere Tiere schlafen können. So können sich die Tiere bei Bedarf aneinanderkuscheln und sich gegenseitig Wärme spenden – außerdem ist Kuscheln einfach sooooo schön!

3. Ab in die Wohnung

Niemand sieht seine Kaninchen gerne leiden.

Stellst du fest, dass deine Kaninchen sowohl im Garten als auch auf dem Balkon am Frieren sind, so hilft am Ende nur ein Umzug in die warme Wohnung.

Ab März/April steigt die Außentemperatur meist wieder an, sodass die Tiere erneut ihr Heim im Garten oder auf dem Balkon beziehen können.

Aber Achtung! Tiere, die über den Winter in der Wohnung gehalten werden, haben deutlich weniger Winterfell als andere Kaninchen. Gewöhne die Tiere daher Schrittweise an die im Frühjahr immer noch recht kühlen Temperaturen, indem du sie übergangsweise tagsüber nach draußen setzt und nachts wieder in die Wohnung holst. So können sich die Tiere langsam an die Umgebungstemperatur anpassen.

4. Eine Wärme spendende Decke

Es kann einen großen Unterschied machen, den Stall bei Kälte mit einer Fleecedecke abzudecken. Auch hierdurch entsteht eine Art Isolierung, die den Tieren Wärme spendet und sie vor der Kälte und eisig kaltem Wind schützt.

Achte jedoch darauf, dass deine Tiere trotz Decke genügend Sonnenlicht tanken können. Nachts kann die Decke ruhig den gesamten Stall bedecken, tagsüber möchten die Kaninchen aber ganz gerne auch etwas von der Welt sehen können. 😉

5. Mehr Bewegungsfreiraum schaffen

Wer rastet, der rostet – und friert!

Durch Bewegung entsteht Wärme – darum zittern viele Menschen und Tiere auch, wenn ihnen kalt ist.

Dieses Wissen kann aktiv genutzt werden, um gezielt gegen das Kältegefühl vorzugehen.

Platziere Futter, Wasser, Versteckmöglichkeiten und andere Einrichtungsgegenstände möglichst verteilt, sodass sich deine Kaninchen viel bewegen müssen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

Achte jedoch darauf, dass du die Dinge so platzierst, dass sie bei Schneefall nicht unter einer dicken Schneeschicht verschwinden können.

Besonders im Hinblick auf das Wasser solltest du wachsam sein – denn Wasser gefriert. Kontrolliere daher regelmäßig den Wassernapf und verzichte auf metallene Näpfe, da diese kälteempfindlicher sind als Keramiknäpfe.

Auch im Winter ist es wichtig, dass deine Tiere rund um die Uhr etwas zu fressen und zu trinken finden können, um ihnen ein zufriedenes Leben bei maximalem Wohlbefinden zu ermöglichen.

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