10 Anzeichen für Altersschwäche bei Kaninchen inkl. bewährter Pflegetipps

Mit zunehmendem Alter werden deine Kaninchen nicht nur ruhiger, auch die Pflegeanforderungen für dich als Halter ändern sich.

Wie du erkennst, ob dein Tier bereits erste Anzeichen von Altersschwäche zeigt und was du tun solltest, um deinem älteren Kaninchen die optimale Betreuung zukommen zu lassen, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Los geht’s!

Wie alt werden Kaninchen?

Bei guter Pflege kann ein Hauskaninchen ein Alter zwischen 8 und 12 Jahren erreichen. Je nach Rasse variiert die Lebenserwartung ein wenig.

Kaninchen altern deutlich schneller als wir Menschen.

Möchtest du wissen, wie alt dein Kaninchen in diesem Moment in Menschenjahren ist, dann hilft dir diese Tabelle dabei, dir einen Überblick zu verschaffen:

KaninchenalterMenschenalter
4 Wochen6 Jahre
2 Monate8 Jahre
6 Monate16 Jahre
1 Jahr21 Jahre
2 Jahre27 Jahre
5 Jahre45 Jahre
7 Jahre57 Jahre
8 Jahre63 Jahre
9 Jahre69 Jahre
10 Jahre75 Jahre

Werden unsere Hauskaninchen älter als Wildkaninchen?

Ja, in aller Regel werden unsere domestizierten Hauskaninchen älter als die wildlebenden Tiere.

Das liegt zum einen daran, dass die Kaninchen in freier Wildbahn ihren Fressfeinden sehr viel schneller zum Opfer fallen, als auch an der Tatsache, dass kranke Kaninchen meist nicht von einem Tierarzt behandelt werden und daher auch an gut behandelbaren Krankheiten versterben.

Zudem kommt hinzu, dass das Nahrungsangebot in den kalten Wintermonaten sehr rar ist und viele Wildkaninchen schlichtweg verhungern oder erfrieren.

Während dein Kaninchen bei optimaler Haltung gute Chancen hat, ein Alter von etwa 10 Jahren zu erreichen, so überleben die meisten Wildkaninchen noch nicht einmal ihren ersten Winter. Rein theoretisch ist jedoch auch ein Wildkaninchen dazu in der Lage, ein Alter von etwa 9 Jahren zu erreichen.

10 Anzeichen: So erkennst du Altersschwäche bei Kaninchen

Wenn dein Kaninchen langsam alt und senil wird, dann wirst du einige Veränderungen an deinem Tier feststellen.

Du kannst, wenn du die Anzeichen frühzeitig erkennst, auf die Bedürfnisse deines Kaninchens ganz besonders gut eingehen, um ihm auch im hohen Alter ein wunderschönes Leben zu ermöglichen.

Folgende 10 Anzeichen sprechen für die voranschreitende Altersschwäche bei Kaninchen:

1. Die Fellfarbe verändert sich

Nicht nur menschliche Haare werden mit zunehmendem Alter immer grauer oder weißer, auch das Fell deines Kaninchens wird heller werden. Es ist möglich, dass die Fellfarbe an sich zwar dunkel bleibt, dein Kaninchen jedoch um die Augen oder die Nase herum weißer wird.

Auch das Fell in und um die Ohren wird oftmals grau werden.

2. Die Sehkraft deines Kaninchens schwindet

Je älter dein Kaninchen wird, desto schlechter wird seine Sehkraft. Zudem gibt es auch einige Augenkrankheiten, für die dein Kaninchen immer anfälliger wird.

Dazu zählen folgende Krankheiten:

  • Grauer Star (Katarakt)
  • Verstopfte Tränenkanäle
  • Bindehautentzündung
  • Grüner Star (Glaukom)

Grauer Star kann sowohl angeboren sein als auch im Laufe des Kaninchenlebens erworben werden. In vielen Fällen lässt sich ein Katarakt operieren und eine Besserung der Sehkraft tritt ein.

Wird der graue Star nicht operiert, so verdichtet sich der Nebelschleier im Sichtfeld des Tieres immer weiter, bis es schließlich erblindet.

Leidet dein Kaninchen unter verstopften Tränenkanälen, so lässt sich dieser Zustand anhand der tränenden Augen erkennen. In manchen Fällen löst sich die Verstopfung von selbst, in anderen Fällen hilft eine Massage und manchmal ist der Gang zum Tierarzt, der den Tränenkanal durchspült, unerlässlich.

Die Bindehautentzündung kann sowohl durch trockene Luft als auch durch einen Fremdkörper entstehen. Das Augenlid ist hierbei rot und geschwollen und sollte umgehend behandelt werden, da die Entzündung ansonsten zu einem Glaukom oder zur Blindheit führen kann.

Das Glaukom wird durch einen erhöhten Augeninnendruck bzw. Durchblutungsstörungen verursacht. Folglich sterben langsam die Nervenfasern der Sehnerven ab, woraus im unbehandelten Fall eine Blindheit resultiert.

3. Das Gehör deines Kaninchens verschlechtert sich

Das Gehör deines Kaninchens ist für das Tier von großer Bedeutung, denn schließlich kann es mithilfe der Ohren mögliche Gefahrenquellen ausfindig machen.

Umso schlimmer ist es für dein Kaninchen, wenn die Hörleistung mit zunehmendem Alter immer mehr nachlässt.

Anzeichen für den verminderten Hörverlust sind eine erhöhte Schreckhaftigkeit und das ‚Ignorieren‘ von Kommandos bzw. deines Rufens.

Achte daher vermehrt darauf, dich langsam und berechenbar in Gegenwart deines Kaninchens zu verhalten und stelle sicher, dass es deine Anwesenheit bemerkt hat, bevor du es anfasst.

4. Dein Kaninchen hat ein erhöhtes Schlafbedürfnis

Mit zunehmendem Alter wirst du beobachten können, dass dein Kaninchen insgesamt ruhiger wird und sich vermehrt zum Schlafen zurückzieht.

Während deinem Kaninchen in jungen Jahren Unmengen an Energie zur Verfügung standen, so wird die Aufladung des Akkus mit zunehmendem Alter immer wichtiger.

Gönne dem Tier seine Ruhe und wecke es nicht auf.

Möchtest du dich mit deinem Kaninchen beschäftigen, dann warte bis in die Abendstunden, in denen die Hauptaktivitätszeit deines Kaninchens stattfindet.

5. Der Körper will nicht mehr wie noch in jungen Jahren

Alte Kaninchen bewegen sich anders als junge Tiere.

So wirst du feststellen, dass der Gang deines Tieres immer steifer wird. Zudem kann es sein, dass dein Kaninchen Probleme beim Aufstehen hat oder ihm des Öfteren die Hinterbeine wegklappen.

Auch das Springen funktioniert nicht mehr so gut wie früher.

Stelle daher sicher, dass dein Kaninchen auch im hohen Alter stets Zugang zu frischem Wasser und Futter hat und platziere diese Elemente auf Bodenhöhe.

6. Dein Kaninchen kann sich nicht mehr ausreichend sauber halten

Kaninchen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und werden sich mehrmals am Tag ihr Fell säubern.

Mit zunehmendem Alter fallen diese Reinigungsaktionen deinem Kaninchen immer schwerer. Besonders der Po deines Kaninchens sollte stets sauber gehalten werden, um Urinverbrühungen vorzubeugen.

Stellst du fest, dass dein Kaninchen große Probleme damit hat, sich dort rein zu halten, dann solltest du deinem Tier von Zeit zu Zeit den Po waschen.

7. Dein Kaninchen verliert an Gewicht

Altersschwache Kaninchen sind anfälliger für Zahnerkrankungen und Probleme hinsichtlich der Verdauung.

Bemerkst du, dass dein Kaninchen immer mehr zunimmt oder an Gewicht verliert, so solltest du die Fütterung an die neuen Bedürfnisse deines Kaninchens anpassen.

Kontrolliere außerdem regelmäßig die Zähne deines Kaninchens und stelle es bei einem Tierarzt vor, wenn sich die Gewichtsprobleme nicht in den Griff bekommen lassen.

8. Dein Kaninchen reagiert empfindlicher auf Wetter- und Temperaturumschwünge

Kaninchen sind von Natur aus sehr sensibel und können eher schlecht mit Temperaturschwankungen umgehen.

Im Alter jedoch verstärkt sich diese Problematik noch ein wenig weiter, sodass es nicht empfehlenswert ist, alte Kaninchen komplett in Außenhaltung zu halten.

Hole dein Kaninchen stattdessen zu dir in die Wohnung und setze es nur bei angenehmen Temperaturen und gutem Wetter für ein paar Stunden nach draußen in einen gesicherten Auslauf.

9. Dein Kaninchen bekommt Probleme mit der Atmung

Atemwegserkrankungen sind bei älteren Kaninchen leider keine Seltenheit.

Atemwegsinfektionen werden durch viel Staub und Schmutz begünstigt, weshalb du den Stall deines Kaninchens häufiger reinigen solltest. Achte zudem darauf, dass dein Heu und dein Einstreu nur sehr wenig stauben.

Zudem kann es hilfreich sein, wenn du das Heu, welches du verfütterst, ein wenig anfeuchtest.

10. Nierenprobleme und Harnwegsinfektionen

Besonders ältere Kaninchen neigen zu Blasenentzündungen und Blasenschwäche.

Ob auch dein Kaninchen zu den betroffenen Tieren gehört, kannst du leicht erkennen, indem du den Urin deines Kaninchens regelmäßig kontrollierst.

Blutiger Urin ist ein recht eindeutiges Anzeichen für ein Problem mit der Blase. Auch Urinverbrühungen und gelbe Pfoten weisen darauf hin, dass etwas mit deinem Kaninchen nicht stimmt.

Nierenprobleme können sich durch ein verändertes Trinkverhalten zeigen: Stellst du fest, dass dein Kaninchen plötzlich auffällig viel Flüssigkeit zu sich nimmt, dann ist ein Problem mit den Nieren sehr naheliegend und du solltest einen Tierarzt aufsuchen, um das Ganze abklären zu lassen – denn mit Nierengeschichten ist nicht zu spaßen!

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Um deinem Kaninchen einen langen und gesunden Lebensabend zu ermöglichen, gibt es einige Dinge, auf die du achten solltest.

1. Überprüfe regelmäßig den Allgemeinzustand deines Kaninchens

Beobachte sowohl das Fress- und Trinkverhalten als auch die Aktivität, die Bewegungsabläufe und das Verhalten deines Kaninchens seinen Artgenossen gegenüber.

Veränderungen in Bezug auf diese Punkte können ein Alarmsignal sein.

Stellst du fest, dass sich der Allgemeinzustand deines Kaninchens verschlechtert, so ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam, um dich ausführlich beraten zu lassen.

Es kann auch sinnvoll sein, wenn du regelmäßig den Urin deines Kaninchens untersuchen lässt, da der Zustand des Urins hervorragend Aufschluss über das Wohlbefinden deines Kaninchens geben kann.

2. Stelle sicher, dass dein Kaninchen optimal mit Kalzium versorgt ist

Kalzium ist für ältere Kaninchen essenziell, um gesund und fit zu bleiben.

Dennoch solltest du unbedingt darauf achten, dass dein Kaninchen nicht zu viel Kalzium aufnimmt.

Feststellen lässt sich ein Kalcium-Überschuss am besten durch die Konsistenz des Urins: Ist der Urin dickflüssig oder sogar fast schon pastetenartig, dann solltest du die Zufuhr an Kalzium unbedingt reduzieren.

3. Wer rastet der rostet

Bewegung ist das A und O eines langen Kaninchenlebens.

Sorge dafür, dass sich dein Kaninchen auch im hohen Alter ausreichend bewegen kann und sogar ein wenig muss, um seine Bedürfnisse erfüllen zu können.

Bewegung hält dein Kaninchen fit, kurbelt den Kreislauf an und wirkt sich positiv auf die Verdauung deines Kaninchens aus. Achte auch darauf, dass der Untergrund des Auslaufes weich ist, um deinem Kaninchen eine schmerzfreie Bewegung zu ermöglichen.

4. Passe die Fütterung deiner Kaninchen an

Besonders im hohen Alter ist es wichtig, dass dein Kaninchen ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen kann. Sprich daher die optimale Fütterung mit dem Tierarzt ab und ergänze das Futter ggf. auch durch das ein oder andere zusätzliche Vitaminpräparat.

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