Kaninchen-Nase feucht und Nasenfluss: Ursachen und Behandlung

Kaninchen-Nasen sind für gewöhnlich trocken und anders als zum Beispiel bei Hunden nicht feucht.

Stellst du Nasenfluss bei Kaninchen fest, ist das also zunächst ein alarmierendes Zeichen.

Was die Gründe für eine feuchte Kaninchen-Nase sind und was du dagegen tun kannst, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Allgemeine Gründe für Nasenfluss bei Kaninchen

Ist die Kaninchennase feucht und zeigt sich sogar Ausfluss, kann das auf Allergien, Infektionen oder Verletzungen hinweisen. Von einem Schnupfen bis hin zu einer durchbrechenden Entzündung der Zahnwurzeln zeigen sich dafür verschiedene Ursachen verantwortlich.

Das bedeutet: In jedem Fall ist ein Tierarztbesuch erforderlich.

Schauen wir uns nun die einzelnen Ursachen etwas genauer an!

Nasenausfluss bei Kaninchen

Nasaler Ausfluss fällt bei Kaninchen nicht immer sofort auf.

Feuchtes Fell unter der Nase weist jedoch darauf hin, dass übermäßige Mengen Sekret produziert werden. Hinzu kommen häufig Niesen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Fremdkörper, Allergien oder Krankheiten können die Ursache dafür sein.

Die Suche nach dem Auslöser gestaltet sich daher schwierig und sollte von einem Tierarzt durchgeführt werden.

Du selbst kannst jedoch dabei helfen, indem du dein Tier genau beobachtest und sowohl das Auftreten als auch die Farbe und Beschaffenheit des Ausflusses beschreiben kannst. Denn hierdurch lässt sich der mögliche Auslöser oftmals zumindest eingrenzen.

Allergien

Kaninchen können ebenso unter Allergien leiden wie andere Säugetiere.

Tritt Nasenausfluss auf, zeigen sich dafür meist Staub, Pollen oder Bestandteile der Einstreu verantwortlich.

Charakteristisch dafür sind:

  • klares und dünnflüssiges Sekret
  • häufiges Niesen
  • gerötete Augen und Nase
  • tränende Augen

In Verbindung mit einer Allergie kann auch Juckreiz auftreten.

Dein Tier kann sich also auffällig reiben und kratzen. Da allergische Reaktionen bei weiterem Auftreten der auslösenden Allergene an Intensität zunehmen können, muss die Ursache gefunden und beseitigt werden.

Häufig kann bereits ein Wechsel der Einstreu ausreichen, um das Problem zu lösen.

Die Ursachenforschung kann von dir Geduld erfordern. Einstreu, Heu, Stroh und Pollenflug sowie Grünfutter sind typische Quellen von Allergenen. Du solltest daher zunächst auf alle möglichen Reize verzichten und diese nur einzeln nach und nach wieder einführen.

Hierdurch wird es einfacher, den genauen Auslöser zu finden.

Reizungen

Neben Allergenen können auch auf die Nasenschleimhaut beziehungsweise die Atemwege reizend wirkende Substanzen eine feuchte Kaninchennase erzeugen.

Staub, stark riechende Reinigungsmittel, Rauch und selbst Deodorant oder Parfüm sind potenzielle Auslöser.

Hinzu kommt trockene Luft.

Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit werden die Schleimhäute gestresst. Da eine ihrer Aufgaben das Befeuchten der Atemluft ist, kann sie durch Heizungsluft oder Klimaanlagen eine Überproduktion von Sekret vorliegen.

Auch hierbei ist der Ausfluss klar, wässrig und dadurch dünnflüssig. Eine leichte Beimengung von Blut ist möglich, wenn die Schleimhaut rissig wird und oberflächlich liegende Blutgefäße platzen.

Eine Vorbeugung ist möglich, indem du auf die Luftfeuchtigkeit am Standort des Käfigs achtest, ausreichend lüftest und potenziell reizende Substanzen von deinem Kaninchen fernhältst.

Das beinhaltet auch sehr staubige Einstreu, Heu oder Stroh. Achte hierbei auf eine hohe Qualität.

Fremdkörper

Neben dem Anwärmen und Befeuchten ist eine weitere Funktion der Nasenschleimhaut die Reinigung der Atemluft.

Kommt es zum Einatmen von Fremdkörpern, wie kleineren Stücken Heu oder Stroh, steigt die Produktion des Nasensekrets an.

Der Körper versucht also, den Fremdkörper herauszuspülen.

Ist es nicht zu einer Verletzung gekommen, bleibt der Ausfluss klar und ist wässrig. Wiederum kann etwas Blut beigemengt sein, wenn der Fremdkörper einen Kratzer erzeugt oder sich sogar in die Schleimhaut gestochen hat.

Im besten Fall reicht das Sekret zum Herausspülen aus.

Es kann jedoch auch zu einer Entzündung kommen. In diesem Fall wird das Sekret dickflüssiger und schleimiger, kann blutig oder eitrig sein.

Auch Schwellungen, Rötungen und anhaltendes Niesen sind möglich. Auffällig ist, dass der klare Ausfluss auf beiden Seiten auftritt, bei einer Vereiterung jedoch nur einseitig vorhanden ist.

Schnupfen

Schnupfen beziehungsweise eine Erkältung ist im Fall von Kaninchen sehr ernst zu nehmen. Denn anders als bei Menschen gestalten sich die Verläufe einer solchen Infektion schwieriger, können schneller zu Lungenentzündungen führen und tödlich verlaufen.

Entscheidend ist also, in diesem Fall sofort einen Tierarzt aufzusuchen.

Risikofaktoren für eine solche Erkrankung sind unter anderem:

  • Unterkühlung
  • Kontakt zu kranken Menschen oder Tieren
  • falsche Ernährung
  • geschwächtes Immunsystem

Die hohe Anzahl der möglichen Gründe bedeutet auch, dass du einer Erkältung bei deinem Kaninchen gut vorbeugen kannst.

Wähle den Standort des Käfigs mit Bedacht. Er darf nicht der Zugluft ausgesetzt sein und sollte bei sehr kalten Böden von unten zusätzlich isoliert werden.

Achte darauf, dass dein Kaninchen auch im Freilauf nicht nass wird, denn das führt schnell zu einer Unterkühlung. Aus diesem Grund musst du bei einer Außenhaltung im Stall ebenfalls auf entsprechende Sicherheit vor Kälte und Nässe achten.

Solltest du aktuell unter einer Erkältung leiden, vermeide direkten Kontakt mit deinem Tier und lüfte häufiger. Hierdurch wird die Anzahl der Keime in der Raumluft reduziert und das Risiko für eine Ansteckung sinkt.

Gleiches gilt bei erkrankten Tieren!

Hältst du mehrere Kaninchen, solltest du sie für die Dauer einer Erkältung räumlich voneinander trennen. Das verhindert eine Ausbreitung.

Stärke das Immunsystem zudem durch eine ausgewogene und artgerechte Ernährung.

Die Versorgung ist entscheidend für die körpereigene Abwehr und sollte daher gut auf die Bedürfnisse deines Tieres angepasst sein. Ausreichend Bewegung und wenig Stress tragen ebenfalls dazu bei, das Kaninchen gesund zu erhalten.

Zahnprobleme

Eine weitere mögliche Ursache für eine feuchte Nase und Nasenausfluss sind Probleme im Bereich des Mundes beziehungsweise der Zähne zu finden. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Entzündung der Zahnwurzeln, des Zahnfleischs oder eine Verletzung handeln.

Auch zu lange Nagezähne kommen infrage!

Eine Infektion mit der Bildung von Eiter zerstört Zellen. Abszesse können entstehen. Finden sich diese im Oberkiefer, können sie bis in den Nasenbereich durchbrechen.

Die Folge ist eitriger, gelber bis grünlicher Ausfluss, der oftmals Blutbeimengungen enthält. Der Ausfluss ist häufig schleimig und zäh.

Auffällig ist zudem, dass der Appetit deines Tieres deutlich nachlässt und auch das Trinken schwerfallen kann. Aufgrund der Schmerzen wird vor allem keine feste Nahrung mehr aufgenommen.

Charakteristisch ist zudem, dass flüssiges oder schleimig bis eitriges Sekret meist nur aus einem Nasenloch austritt.

Möglichkeiten der Vorbeugung bestehen darin, ausreichend Raufutter zum Abwetzen der Zähne zur Verfügung zu stellen und diese häufig zu kontrollieren.

Entzündungen, Verletzungen und Fehlstellungen fallen ebenso wie zu lange Zähne dadurch frühzeitig auf und können behandelt werden. Daraus entstehende Beschwerden lassen sich gering halten sowie schneller und einfacher therapieren.

Optimal ist es, wenn du dein Kaninchen von Anfang an daran gewöhnst, sich in den Mund schauen zu lassen. Das reduziert den Stress für dein Tier und den Aufwand für dich. Kontrolliere den Mund auf gerötete Stellen, Schwellungen, Beläge, eine ungleichmäßige Abnutzung, Risse in den Zähnen oder Spitzen.

Auch Blut oder Verfärbungen sind deutliche Warnzeichen, die einen umgehenden Tierarztbesuch erforderlich werden lassen.

Das Kürzen der Nagezähne, eine medikamentöse Behandlung von Infektionen und eine vorübergehende Umstellung auf weiche Nahrung sind gegebenenfalls notwendig.

Wie kannst du die Behandlung unterstützen?

Die Therapie ist abhängig von der jeweiligen Ursache. Du kannst sie jedoch in jedem Fall unterstützen. Wichtig sind dafür die folgenden Kriterien:

  • warme Umgebung
  • Sauberkeit im Käfig
  • reizende Stoffe vermeiden
  • vitamin- und mineralstoffreiches Futter geben
  • häufiges Lüften
  • ausreichend Wasser zur Verfügung stellen
  • Nase äußerlich reinigen, Ausfluss und Verkrustungen entfernen

Hierdurch reduzierst du die Keimbelastung, schonst und stärkst das Immunsystem und versorgst dein Tier umfassend.

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