Kaninchenschnupfen: Tödliche Gefahr erkenne und behandeln

Hast du bei deinem Kaninchen eine laufende Nase und leichte Atemgeräusche festgestellt?

Dann ist unter Umständen zügiges Handeln gefragt!

Beide Anzeichen können nämlich auf einen Kaninchenschnupfen hindeuten, der schnell zur tödlichen Gefahr für dein Tier werden kann.

In diesem Beitrag verraten wir dir:

  • Wie du Kaninchenschnupfen zweifelsfrei erkennen kannst
  • Was deine ersten Schritte sein sollten
  • Wie der Schnupfen behandelt wird
  • Mit welchen Maßnahmen du Schnupfen vorbeugen kannst

Los geht’s!

Kaninchenschnupfen erkennen: Symptome

Zu Beginn des Kaninchenschnupfens ist die Infektion oftmals nicht einfach zu erkennen.

Dein Tier kann im Bereich der Nase feuchtes oder verklebtes Fell aufweisen, da zunächst ein flüssiges, klares Sekret austritt.

Gegebenenfalls ist die Nase leicht gerötet und das Kaninchen leckt sich häufig.

Schreitet die Erkrankung fort, können Atemgeräusche auffallen. Die Atmung scheint erschwert und das Tier wirkt schwächer und ruhiger.

Hinzu kommen meist:

  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Abgeschlagenheit
  • erhöhte Körpertemperatur bis hin zu Fieber
  • Niesen
  • eitriger Nasenausfluss
  • Verkrustungen an der Nase
  • wunde Stellen im Bereich der Nase

Bereits wenn dir Niesen oder Nasenfluss auffallen, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Denn die bakterielle Infektion kann sich schnell verschlimmern und lebensbedrohlich sein.

Eine frühzeitige Behandlung ist daher unerlässlich.

Zusätzlich sollte das Immunsystem gestärkt werden, um die Überlebenschancen weiterhin zu erhöhen.

Ist Schnupfen gefährlich für Kaninchen?

Ja, Kaninchenschnupfen ist ausgesprochen gefährlich für die Tiere.

Im Gegensatz zu einem leichten Schnupfen bei Menschen handelt es sich hierbei um eine schwere Infektion, die durch Bakterien ausgelöst wird. Sie ist hoch ansteckend und kann sich daher in kürzester Zeit auf alle Kaninchen ausbreiten.

Sind Immunsystem und Körper bereits geschwächt, kann der Kaninchenschnupfen tödlich verlaufen. Dieses Risiko besteht vor allem bei sehr jungen und alten Tieren aber auch bei Kaninchen, die unter einer Vorerkrankung leiden oder anderweitig geschwächt sind.

Die Belastung durch geschwollene Nasenschleimhaut und eine Schwächung des Organismus äußert sich in stärkeren Symptomen. Die Nase kann regelrecht verstopft sein, sodass die Versorgung mit Sauerstoff schwierig wird.

Eine Ausbreitung der Bakterien und zunehmende Schädigung des Gewebes kann sich bis in die Lunge ausweiten.

Wie entsteht Schnupfen? 7 Ursachen

Bei den für Kaninchenschnupfen verantwortlichen Erregern handelt es sich um Bakterien. Diese finden sich in der Umwelt. Allerdings sind viele Kaninchen bereits mit ihnen infiziert.

Dennoch bricht die Krankheit nicht in jedem Fall aus.

Hierzu ist eine Schwächung des Immunsystems oder aber eine sehr hohe Belastung mit den Bakterien erforderlich. Daher können sich verschiedene Ursachen für die Entstehung von Kaninchenschnupfen verantwortlich zeichnen.

Ursache 1: Mangelnde Hygiene

Verschmutzte Einstreu, verdorbenes Futter, verklebtes Fell, Urin und Kot, schimmeliges Heu und weitere Mängel bei der Hygiene sind die Ursache für eine hohe Keimbelastung in der Umgebung des Kaninchens.

Das Immunsystem läuft daher dauerhaft auf Hochtouren, was den Körper viel Kraft kostet und die Abwehr dadurch schwächen kann.

Achte daher stets darauf, den Käfig beziehungsweise Stall und Auslauf sauber zu halten.

Feuchte Einstreu muss umgehend gewechselt werden. Eine Kaninchentoilette kann dabei helfen, die Ausscheidungen deiner Tiere schneller und gründlicher entfernen zu können. Der Aufwand dafür ist ebenfalls geringer.

Entferne Frischfutter, das nicht innerhalb kürzester Zeit gefressen wurde. Kontrolliere zudem Heu und Stroh. Riechen diese muffig oder fühlen sich feucht an, könnten sie Schimmelsporen enthalten, die das Immunsystem ebenfalls belasten.

Verwende bei der Reinigung von Käfig oder Stall Enzymreiniger oder Desinfektionsmittel, die für Tiere unbedenklich und sicher sind. Hierdurch wird die hygienische Sauberkeit gewährleistet, ohne, dass eine Gefahr für Allergien oder chemische Dämpfe besteht.

Wasser- und Futternäpfe beziehungsweise Trinkflaschen sollten täglich gründlich abgewaschen werden. Für die Trinkflasche empfiehlt sich der Einsatz einer Flaschenbürste. Alternativ kannst du etwas Wasser und trockene Reiskörner einfüllen und sie gründlich schütteln.

Ablagerung von Kalk, Algen und sonstige Verschmutzungen lassen sich damit hervorragend lösen, da die Reiskörner gewissermaßen als Scheuermilch fungieren.

Ursache 2: Zugluft und zu niedrige Temperaturen

Beim Lüften oder undichten Fenstern und Türen kann Zugluft entstehen.

Da Kaninchenkäfige für gewöhnlich auf dem Boden stehen, kommen generell kühlere Temperaturen hinzu. Ständiges Frieren kostet den Körper viel Kraft und verbrennt übermäßig viele Kalorien. Der Organismus und damit auch das Immunsystem werden geschwächt.

Dem kannst du vorbeugen, indem du Zugluft und zu niedrige Temperaturen vermeidest.

Kontrolliere den Standort des Käfigs, indem du eine brennende Kerze an der Position aufstellst. Flackert die Flamme immer wieder, besteht ein anhaltender Zug. Lässt sich der Standort aufgrund des Platzbedarfs nicht ändern, kannst du die Käfigseiten von außen mit Plexiglasscheiben dagegen schützen und abdichten. Diese verhindern zugleich, dass deine Kaninchen beim Buddeln und Scharren Einstreu neben dem Käfig verteilen.

Den Käfigboden kannst du zusätzlich isolieren, indem du das Kaninchenheim auf dicke Styroporplatten stellst. Eine dicke Einstreuschicht, Schlafhäuser und Stroh tragen ebenfalls dazu bei, dass deine Kaninchen nicht frieren.

Ursache 3: Fehlendes Lüften

Einer der Gründe für sogenannte Erkältungszeiten bei Menschen ist, dass sie sich vorrangig in geschlossenen Räumen aufhalten. Werden diese nicht ausreichend gelüftet, steigt die Keimbelastung in der Luft.

Zudem ist die Raumluft durch Heizungen und Klimaanlagen häufig sehr trocken.

Daraus gehen zwei Risikofaktoren hervor…

Zum einen werden die Schleimhäute trocken und rissig. Sie können damit ihre Funktion als Teil des Immunsystems und bei dem Herausfiltern sowie Ausscheiden von Keimen nicht mehr vollständig oder gar nicht mehr erfüllen. Krankheitserreger können daher leichter eindringen und zu einem Problem werden.

Hinzu kommt die größere Keimdichte. Das Immunsystem muss auf Hochtouren laufen, um diese Belastung zu ertragen.

Lüfte daher häufig und erhöhe falls nötig die Luftfeuchtigkeit. Das kannst du unter anderem dadurch erreichen, dass du Grünfutter für deine Kaninchen in Töpfen ziehst, feuchte Tücher auf die Heizung legst oder einen Luftbefeuchter verwendest.

Ursache 4: Fehler bei der Ernährung

Die Ernährung ist eine entscheidende Grundlage für die Gesundheit. Dadurch stellen Fehler bei der Fütterung einen Risikofaktor dar.

Häufig problematisch sind:

  • eine zu schnelle Umstellung des Futters
  • einseitige Fütterung
  • blähende Nahrungsmittel
  • zu viel Zucker und Stärke
  • nicht ausreichend Raufutter und Ballaststoffe
  • Ernährung mit Körnern
  • zu geringe Mengen Heu und Grünfutter
  • verdorbenes Frischfutter
  • Mangelernährung

Biete deinen Kaninchen viel Heu und Grünfutter an.

Verzichte auf Pellets und fertiges Körnerfutter. Blüten, Kräuter beziehungsweise krautige Pflanzen, Gras, Zweige und Gemüse sollten den Hauptbestandteil davon ausmachen.

Obst darfst du aufgrund des Zuckergehaltes hingegen nur in geringen Mengen verfüttern und kannst es als Belohnung einsetzen, beispielsweise, um deine Tiere stubenrein zu erziehen oder Tricks zu üben.

Stelle sicher, dass deine Kaninchen ausreichend Vitamine erhalten und genug trinken beziehungsweise Flüssigkeit über die Nahrung aufnehmen. Das ist in vielerlei Hinsicht wichtig und kann nicht nur das Risiko für Schnupfen senken.

Ursache 5: Stress

Kaninchen sind Beutetiere und damit Fluchttiere. Sie erschrecken sich schnell und reagieren auf Störungen mit Stress.

Mögliche Auslöser dafür sind:

  • laute Geräusche
  • hektische Bewegungen in der Umgebung
  • unbekannte Gerüche
  • spielende Kinder
  • Vogelzwitschern, Bellen und Fauchen oder Knurren
  • Störungen beim Schlafen oder Entspannen
  • Unverträglichkeit mit Artgenossen
  • zu wenig Platz
  • unzureichende Bewegung
  • Einsamkeit
  • falscher Umgang mit dem Tier durch Menschen
  • fehlende Beschäftigungen

Bei einer artgerechten Haltung musst du also darauf achten, dass dein Kaninchen zufrieden und ausgelastet ist, sich aber ebenso zurückziehen kann und dann in Ruhe gelassen wird.

Das beginnt bereits bei der Auswahl des Standortes, der ruhig und ungestört sein sollte.

Täglicher Freilauf und ein möglichst großer Käfig oder besser ein mehrstöckiger Stall kann die Haltung von mehreren Tieren ebenso erleichtern, wie das Anbieten von verschiedenen Futter- und Trinkstellen sowie Schlafhäusern.

Eine allmähliche Vergesellschaftung ist ebenfalls sinnvoll, um Stress hierbei zu vermeiden und den Kaninchen Gelegenheit zu geben, sich konfliktfrei aneinander zu gewöhnen.

Ursache 6: Übergewicht und Bewegungsmangel

Übergewicht und mangelnde Bewegung haben verheerende Folgen für die Gesundheit:

  • Das Risiko für Diabetes steigt
  • Der Bewegungsapparat wird belastet
  • Die Infektionsanfälligkeit ist erhöht
  • Die Lebensqualität darunter leidet

Die Unzufriedenheit kann Stress erzeugen, zu Zwangsstörungen führen und damit auf vielfältige Weise das Immunsystem belasten.

Übergewicht tritt vor allem dann auf, wenn kalorienreiches Futter angeboten wird. Stärke- und ölhaltige Samen, Kerne und Körner gehören dazu ebenso wie trockenes Brot, Obst und Nüsse. Diese Mittel sollten ausschließlich in sehr kleinen Mengen und als Belohnung eingesetzt werden.

Bewegungsmangel ist bei Kaninchen leider keine Seltenheit!

Die als pflegeleicht geltenden Tiere werden oftmals in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Hinzu kommt, dass Auslauf und Beschäftigung zu gering ausfallen.

Besser ist es daher, ein Zimmergehege oder bei der Haltung im Garten ein Kaninchen-Außengehege tagsüber zur Verfügung zu stellen. Hier können die Kaninchen wenigstens einige Meter rennen, Haken schlagen und deutlich aktiver sein.

Futtersuche und -spiele sowie Sport mit dem Kaninchen sorgen für einen körperlichen und geistigen Anreiz.

Dadurch wird dein Tier besser ausgelastet, ist weniger anfällig gegen Stress und Krankheiten. Zudem steigert regelmäßige Bewegung die Durchblutung, damit die Versorgung und das Immunsystem.

Die Verdauung wird angeregt und Problemen wie Verstopfung vorgebeugt.

Ursache 7: Alter

Bei sehr jungen und sehr alten Kaninchen besteht eine höhere Gefahr für Kaninchenschnupfen und andere Erkrankungen. Bei Kaninchenbabys oder Jungtieren ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgeprägt. Sie sind daher anfälliger in Bezug auf Krankheiten.

Bei älteren Tieren baut die körpereigene Abwehr hingegen ab, wodurch Infektionskrankheiten ebenfalls schneller auftreten und einen schwereren Verlauf nehmen können.

Eine Stärkung ist daher sowohl bei ihnen als auch bei anderweitig geschwächten beziehungsweise vorerkrankten Kaninchen sinnvoll.

Wie behandelt man Kaninchenschnupfen?

Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, werden bei der Therapie Antibiotika eingesetzt.

Zudem kann eine symptomatische Behandlung erfolgen: Entzündungshemmer, abschwellende Mittel, Stärkung des Immunsystems und der Darmflora gehören dazu.

Du kannst die Therapie nach Absprache mit dem Tierarzt zusätzlich unterstützen.

Geeignet sind hierfür:

Wärme:

Ein geschwächter Körper friert schneller.

Biete deinem Kaninchen daher wärmere Stellen im Käfig an, indem du unter anderem eine Rotlicht-Lampe auf eine Ecke ausrichtest. Hierdurch kann das Tier problemlos ausweichen, wenn es zu warm wird.

Ruhe:

Bei der Haltung mehrerer Kaninchen kann es unruhig im Käfig oder Stall werden. Zudem besteht eine erhöhte Gefahr der Ansteckung durch direkten Kontakt.

Separiere das erkrankte Tier daher, lass es aber in Sichtweite zu seinen Artgenossen. Stellst du fest, dass diese Situation mehr Stress auslöst, solltest du es wieder dazu setzen. Denn manche Tiere vertragen eine Trennung nur schwer, was nicht förderlich für die Genesung ist.

Schonkost:

Da der Appetit bei einem an Kaninchenschnupfen erkrankten Tier häufig kaum vorhanden ist, längeres Kauen schwerfallen kann und Schwäche hinzukommt, kann Schonkost erforderlich sein.

Gemüsebrei und Rekonvaleszenz-Pasten für Kaninchen halten das Tier bei Kräften und können Probleme im Bereich der Verdauung verhindern.

Flüssigkeitszufuhr:

Ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen, ist von entscheidender Bedeutung bei Kaninchenschnupfen.

Die Schleimhäute müssen gut befeuchtet werden, hinzu kommt der erhöhte Bedarf durch die gesteigerte Produktion von Sekret oder Eiter. Frisches Wasser, wasserreiche Nahrung und Tee mit Kamille oder Fenchel bieten sich dafür an.

Hygiene:

Bei Kaninchenschnupfen haben die betroffenen Tiere häufig Krusten an der Nase, die durch Sekret und Eiter entstehen.

Mit einem warmfeuchten Waschlappen kannst du diese vorsichtig abweichen, so oft es nötig ist. Das erleichtert gegebenenfalls auch die Atmung und steigert das Wohlbefinden.

Kontrolliere zudem, ob sich dein Kaninchen richtig putzt.

Das Fell zu bürsten und den Genital- sowie Afterbereich zu halten kann sonst ebenfalls notwendig werden, um keine weiteren Probleme zu erzeugen.

Dampfbad:

Ebenso wie beim Menschen kann das Inhalieren mit einem Dampfbad eine Wohltat für die Atemwege des Kaninchens sein.

Stelle hierzu einen Topf mit heißem Wasser und Kamillenblüten direkt neben den Käfig und lege ein größeres Handtuch so über Topf und Gitter, dass der aufsteigende Dampf in den Käfig gelangt.

Die Luftfeuchtigkeit wird erhöht und die Schleimhäute werden damit benetzt.

Sekret kann flüssiger werden und so leichter abfließen. Die adstringierende Wirkung der Kamille wirkt zudem wie ein Pflaster auf den Schleimhäuten und zieht diese leicht zusammen, was die Entzündung lindert und die Beschwerden reduziert.

Wie kann ich Kaninchenschnupfen vorbeugen?

Die Antwort ist simpel: In dem das Immunsystem gestärkt und geschont wird.

Hygienische Zustände, eine gute und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung bei Vermeidung von Stress ist die beste Basis für die Vorbeugung von Erkrankungen.

Deine Kaninchen sollten frische Luft genießen können, ohne Zugluft ausgesetzt zu sein und nicht frieren.

Kontrolliere zudem häufig und regelmäßig, ob dein Kaninchen trinkt und frisst, sich genug bewegt und am Geschehen in seiner Umgebung teilnimmt.

Niest es häufig, putzt sich nicht mehr richtig oder wirkt apathisch, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Denn je früher der Kaninchenschnupfen erkannt wird, umso besser fallen die Heilungschancen aus.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es Hausmittel gegen Kaninchenschnupfen?

Ein Dampfbad zum Inhalieren von Kamillenaufguss kann durchaus als Hausmittel gezählt werden.

Allerdings solltest du dies nur als begleitende Behandlung anwenden. Denn das Inhalieren allein bekämpft die Bakterien nicht stark genug.

Auch eine vitaminreiche Ernährung oder Schonkost sind sinnvoll, eignen sich jedoch nicht als Ersatz für Medikamente.

Sprich derlei zusätzliche Anwendungen in jedem Fall mit deinem Tierarzt ab, um Wechselwirkungen zu vermeiden und keine Risiken einzugehen. Verabreiche die verschriebenen Medikamente zudem bis zum Ende und brich die Therapie nicht frühzeitig ab, wenn sich der Zustand deines Tieres verbessert. Hierdurch kann es zu einem noch schwereren Rückfall kommen.

Hast du den Eindruck, dass sich dein Kaninchen nicht schnell genug erholt, oder treten weitere Probleme auf, musst du nochmals einen Tierarzt aufsuchen. Gegebenenfalls ist dann eine Anpassung der Medikation erforderlich.

Welche Medikamente werden gegen Kaninchenschnupfen eingesetzt?

In erster Linie werden Antibiotika eingesetzt, um den Kaninchenschnupfen zu bekämpfen.

Der Grund hierfür findet sich in den Erregern der Erkrankung. Bei diesen handelt es sich um Bakterien. Eine umfassende Antibiose ist daher das wirksamste Gegenmittel.

Zusätzlich können weitere Medikamente verabreicht werden.

Darunter beispielsweise, fiebersenkende und entzündungshemmende Mittel, Vitamine, Wundsalben zur Behandlung der entzündeten Nase, Tropfen oder Tinkturen für einen verbesserten Zustand der Atemwege. Hierfür eignet sich beispielsweise RodiCare Pulmo.

Tee und kalorienreiche Pasten für das Aufrechterhalten der Kräfte und der Versorgung mit Flüssigkeit können ebenfalls Anwendung finden. Bei bereits geschwächten Tieren ist dies sogar ratsam, um die Überlebenschancen zu erhöhen.

Kaninchen niest ohne Schnupfen – was ist das?

Wenn dein Kaninchen niest, muss das nicht immer ein Hinweis auf Kaninchenschnupfen sein.

Ebenso möglich ist eine Reizung der Atemwege durch Staub oder Rauch. Verzichte daher darauf, in Gegenwart der Tiere zu rauchen und achte auf eine saubere Umgebung sowie eine Staub-arme Einstreu.

Außerdem kommen Allergien infrage. Denn auch Kaninchen können beispielsweise allergisch auf Heu, Pollen oder Dämpfe von Reinigungsmitteln reagieren.

Ebenfalls möglich sind ätherische Öle als Auslöser und auch trockene Luft kann eine Rolle spielen. Denn dann spannen die Schleimhäute und sind leicht gereizt, was Niesen hervorrufen kann.

Dennoch solltest du häufiges Niesen von einem Tierarzt abklären lassen, um beispielsweise Fremdkörper, einen Tumor oder Entzündungen auszuschließen.

Kaninchenschnupfen mit Homöopathie behandeln – hilft das?

Ebenso wie bei den Hausmitteln ist eine begleitende Therapie durch homöopathische Mittel möglich.

Wiederum gilt aber, dass es sich hierbei lediglich um einen Zusatz und keinen Ersatz für Antibiotika handelt.

Zudem solltest du dich von einem Tierarzt beraten lassen, der eine zusätzliche Ausbildung im Bereich Homöopathie hat, um die geeigneten Mittel auszuwählen. Anderenfalls können sich Verschlimmerungen ergeben, die das Wohlbefinden negativ beeinträchtigen.

Auch bei einer alleinigen Therapie mit Globuli und Co. kann wertvolle Zeit verstreichen, in der sich der Zustand zunehmend und rapide verschlimmert.

Die Chancen für eine vollständige Genesung sinken dadurch.

Dafür steigt das Risiko des Versterbens an Kaninchenschnupfen.

Bedenke zudem, dass es auch bei der Homöopathie zu Wechselwirkungen kommen kann. Der vermeintlich sanfte Effekt kann dadurch ernsthafte Folgen haben.

Kaninchenschnupfen-Impfung – gibt es das?

Ja, eine Impfung gegen Kaninchenschnupfen ist möglich.

Allerdings musst du hierbei beachten, dass sich zahlreiche Erreger für das Entstehen von Kaninchenschnupfen verantwortlich zeigen können.

Daher wirkt die Impfung nur beschränkt.

Hinzukommt, dass die Impfung mit lebenden Erregern erfolgt. Das bedeutet, dass die Immunisierung den Kaninchenschnupfen überhaupt erst auslösen kann. Sie sollte daher keinesfalls bei einem bereits geschwächten Immunsystem erfolgen.

Angeraten wird diese Impfung ohnehin nur, wenn es sich um einen sehr großen Bestand handelt. Also beispielsweise bei einem Züchter oder in der Fleischgewinnung. Bei wenigen Tieren beziehungsweise Haustieren ist die Impfung umstritten. Dafür bieten sich jedoch Vorbeugung und Quarantäne eines neuen Tieres an, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.

Ist Kaninchenschnupfen ansteckend für Menschen?

Als Mensch musst du dir keine Sorgen machen, dass du an Kaninchenschnupfen erkrankst.

Du stellst allerdings ein Risiko für deine Kaninchen dar. Denn auch wenn du selbst keine Symptome aufweist, kannst du die Erreger verbreiten.

Die Gefahr ist noch höher, wenn du aktuell eine Erkältung hast. Denn Kaninchen reagieren auf die Erreger anders und können auch durch Viren geschwächt werden, sodass sich ein schlimmerer Verlauf ergeben kann.

Halte daher am besten Abstand, wenn du selbst eine Erkältung hast oder dich in irgendeiner Form krank fühlst. Denn die Übertragung von Menschen auf Tiere ist deutlich häufiger als sogenannte Zoonosen. Hierbei handelt es sich um Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können.

Dazu gehören etwa Tollwut, Pest und Salmonellen. Kaninchenschnupfen ist davon jedoch ausgenommen.

Können andere Haustiere an Kaninchenschnupfen erkranken?

Unter Artgenossen, also anderen Kaninchen, handelt es sich bei dem Schnupfen um eine sehr ansteckende Krankheit.

Bezüglich anderer Haustiere, wie Katzen und Hunden, ist eine Infektion seitens der Kaninchen jedoch nicht zu befürchten.

Ebenso wie Menschen können Katzen und Hunde als Überträger der jeweiligen Erreger dienen. Sie selbst können sich bei den Kaninchen jedoch nicht infizieren.

Was kostet die Behandlung von Kaninchenschnupfen beim Tierarzt?

Eine pauschale Aussage hierzu gibt es nicht.

Der Umfang der Behandlung und damit auch die Kosten sind abhängig von dem jeweiligen Krankheitsverlauf.

Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Alter
  • allgemeiner Gesundheitszustand
  • verwendete Medikamente
  • zusätzliche Behandlungen oder Mittel
  • Zeitpunkt und Dauer der Therapie

Wie die Gesamtkosten ausfallen, liegt also hauptsächlich daran, wie schnell dein Kaninchen vom Tierarzt behandelt werden kann. Denn dann ist der allgemeine Gesundheitszustand meist noch vergleichsweise gut und der Umfang der Erkrankung überschaubar.

Hat dein Tier hingegen schon mehrere Tage nicht richtig gefressen und getrunken, ist der ganze Organismus geschwächt.

Spezialnahrung und Infusionen können dann ebenso notwendig sein wie eine längere Therapie und eine Behandlung des Verdauungstrakts.

Je später die Antibiotika verabreicht werden, umso weiter haben sich die Bakterien bereits ausgebreitet und desto länger muss also eine Verabreichung der Medikamente erfolgen.

Begleite die tierärztliche Behandlung zusätzlich, um die Beschwerden schnell zu lindern und füttere dein Kaninchen ausgewogen und vitaminreich. Hierdurch kannst du den Körper und das Immunsystem stärken und somit die Therapie positiv beeinflussen sowie abkürzen.

Wann ist eine Quarantäne angeraten?

Wenn du mehrere Kaninchen hältst und bisher nur ein Tier Symptome zeigt, kann es sinnvoll sein, es während der Genesung zu separieren.

Hierdurch wird die Keimbelastung für die anderen verringert.

Belasse die Kaninchen dennoch im gleichen Raum, da eine Trennung einen Stressfaktor darstellen kann. Lüfte häufig und achte darauf, dir zwischen den Fütterungen und dem Streicheln gründlich die Hände zu waschen, um die Erreger nicht zu verteilen.

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