Kaninchen verklebtes Fell am Rücken – Ursachen und Maßnahmen

Ein verklebtes und verfilztes Fell am Rücken deines Kaninchens ist ein Alarmzeichen, das du auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen solltest.

Mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten haben wir in diesem Beitrag für dich zusammengefasst.

Auf geht’s!

5 Gründe für verklebtes Kaninchenfell am Rücken

Hat dein Kaninchen verklebtes Fell am Rücken, können sich äußere Einflüsse, unter anderem Milben, dafür verantwortlich zeigen. Rückenschmerzen und altersbedingte Einschränkungen der Bewegungen sind weitere Ursachen.

Die 5 häufigsten Gründe haben wir für dich zusammengefasst.

#1: Milbenbefall

Bei einem Befall mit Milben reagiert die Haut durch starkes Schuppen. Die Schuppen selbst sind leicht fettig beziehungsweise stark talghaltig, wodurch sie sich miteinander und mit den Fellhaaren verkleben können.

Das Resultat ist verklebtes Fell, das sich vorwiegend im Nacken und auf dem Rücken findet.

Verantwortlich sind sogenannte Raubmilben.

Diese Milben ernähren sich von den Hautschuppen und können sich in die Haut eingraben. Das löst einen Juckreiz aus. Dein Kaninchen kann sich also auffällig oft kratzen. Nacken und Rücken werden jedoch nur schwierig erreicht, sodass sich hier eine Art Wundschorf bildet und von dem Tier selbst nicht entfernt werden kann.

Bleibt der Zustand unbehandelt, verändert sich das Hautbild und das Fell kann stellenweise ausgehen.

Hinzu kommt, dass Milben auch auf andere Haustiere und sogar auf Menschen übergehen können. Juckreiz und Rötungen sind die typischen Anzeichen.

Beim Menschen treten diese Symptome primär an den Armen und am Oberkörper auf. Steckst du dich nicht immer wieder erneut an, verschwinden diese Beschwerden in der Regel jedoch innerhalb kurzer Zeit. Bei empfindlichen Personen können sich die von Rötungen betroffenen Stellen jedoch stark entzünden und der Juckreiz kann besonders intensiv sein.

Hier ist unbedingt eine ärztliche Behandlung angeraten.

Zudem solltest du den Käfig gründlich reinigen!

Tausche hierbei nicht nur die Einstreu aus. Bodenschale und Gitter müssen desinfiziert und sämtliche Einrichtungsgegenstände entfernt und beispielsweise mit Dampf gereinigt werden. Anderenfalls kann dein Kaninchen auch nach einer entsprechenden Behandlung in seiner Unterkunft erneut von den Parasiten befallen werden.

Die Raubmilben können durch den Aufenthalt im Freien vorrangig im Frühjahr oder Herbst auf dem Tier landen. Ebenso ist es möglich, dass die Parasiten durch Grünfutter oder Heu eingetragen werden.

Sie sind mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen, sodass ein Befall häufig erst bei verklebtem Fell am Rücken auffällt.

#2: Verschmutzungen

Kaninchen sind ausgesprochen reinliche Tiere. Dennoch kann es vorkommen, dass sie durch die Fellpflege überfordert sind.

Dieser Fall tritt primär bei langhaarigen Rassen auf.

Kommt es zu Verschmutzungen durch Harz, Schlamm oder andere klebrige Substanzen, können diese zu einem Zusammenhaften des Fells führen.

In der Regel treten diese Probleme jedoch nur bei der Haltung im Freien auf.

Eine Behandlung ist hier ausgesprochen einfach und vor allem zwingend notwendig. Denn unter verklebtem Fell können sich Bakterien, Viren und Pilze ansammeln und ausbreiten. Diese können wiederum Entzündungen oder Geschwüre erzeugen und damit erhebliche Schmerzen auslösen.

Zudem verklebt das Fell in der Folge nicht nur aufgrund äußerer Verschmutzungen.

#3: Verletzungen und Entzündungen

Bereits kleinere Verletzungen und daraus resultierende Entzündungen können durch Wundflüssigkeit und -schorf dazu führen, dass das Fell stellenweise verklebt.

Auf dem Rücken ist das aus mehreren Gründen häufiger der Fall. Zum einen ist dieser bei Sprüngen und Rennen einem größeren Risiko für Verletzungen ausgesetzt. Zum anderen fällt das Belecken der Wunden schwerer.

Wundschorf oder austretende Flüssigkeit können sich daher in den Fellhaaren verfangen und zu einer Bildung von Verklebungen oder sogar Filz führen. Das birgt das Risiko, dass sich die Entzündung unter dem Fell zunächst unbemerkt verschlimmert und ausbreitet.

Zudem wird die Behandlung erschwert.

Ist es bereits zu einer Verklebung gekommen, musst du diese zunächst lösen oder das Fell entfernen. Für das Aufweichen und Lösen empfiehlt sich Wundspray, dass auch bei Wundschorf und zur Desinfektion eingesetzt werden kann.

Gegebenenfalls musst du das Fell an der betroffenen Stelle zunächst kürzen, um eine umfassende Behandlung zu ermöglichen. Such dir dafür einen Helfer, der dein Kaninchen sicher festhalten kann oder lass die Behandlung direkt von einem Tierarzt durchführen. Bei größeren Wunden, einem unangenehmen Geruch oder starken Schwellungen und Rötungen ist dies ohnehin angeraten.

In diesem Fall reichen Desinfizieren und die Verwendung von Salbe möglicherweise nicht mehr aus.

#4: Bewegungseinschränkungen

Durch Verletzungen oder altersbedingte Abnutzung kann es zu Einschränkungen der Bewegung kommen. Es fällt deinem Kaninchen dann schwerer, sich selbst zu putzen.

Gerade der Bereich des Rückens ist ohnehin schwierig zu erreichen.

Kommen hierzu Arthrose oder Arthritis, kann sich dein Tier gegebenenfalls nicht mehr so weit drehen, dass es auch an Nacken und Rücken gelangt.

Eine tierärztliche Behandlung der Ursache für die Bewegungseinschränkung ist in jedem Fall erforderlich. Denn diese sind in der Regel mit Schmerzen verbunden und können die Lebensqualität deines Tieres erheblich einschränken.

Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können die Beschwerden zumindest lindern. Zudem solltest du dein Kaninchen bei der Fellpflege unterstützen. Das verhindert nicht nur Verklebungen und Knoten.

Durch Bürsten und Kämmen wird auch die Durchblutung angeregt und das Wohlbefinden gesteigert. Zudem kannst du Hautschuppen und Verschmutzungen entfernen.

Die Fellpflege lässt sich weiterhin dazu nutzen, das Kaninchen zu untersuchen. Gerade bei älteren Tieren ist dies wichtig, um etwa Tumore oder sonstige Veränderungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

#5: Fehlende Fellpflege

Während kurzhaarige und junge Tiere sich meist selbst ausreichend putzen, kann dies bei langem Fell nicht möglich sein.

Ein regelmäßiges Bürsten ist dann unbedingt erforderlich.

Abgestorbene Hautschuppen, Staub sowie andere Verschmutzungen und lose Fellhaare werden dabei entfernt. Die Bildung von Knoten und Verklebungen wird verhindert und die Bindung zu deinem Tier kann davon ebenfalls profitieren.

Wann ist ein Tierarzt notwendig?

Wenn du die Ursache für das verklebte Fell am Rücken nicht kennst, das Problem immer wieder auftritt oder zusätzliche Beschwerden bestehen, ist ein Tierarztbesuch dringend notwendig.

Auch bei Entzündungen oder Wunden ist eine Behandlung durch den Tierarzt erforderlich.

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