Dein Hamster frisst nicht? 10 Ursachen inkl. Gegenmaßnahmen

Wenn dein Hamster nicht frisst, sind schnelles Handeln und Ursachenforschung gefragt. Die kleinen Tiere können nämlich nur kurze Zeit ohne Nahrung auskommen.

In diesem Beitrag verraten wir dir 10 häufige Gründe, warum dein Hamster die Nahrung verweigern könnte und geben dir Tipps, was du dagegen tun kannst.

Los geht’s!

Warum frisst mein Hamster nicht?

Wenn dein Hamster nicht frisst, können sich dafür mehrere Gründe verantwortlich zeigen. Von Stress bis hin zu einem Darmverschluss oder Zahnproblemen kommen zahlreiche Ursachen infrage.

10 Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Ursache 1: Neue Umgebung

Hast du deinen Hamster gerade erst adoptiert, muss er sich zunächst in seiner neuen Umgebung zurechtfinden.

Gerüche, Geräusche und die Aufteilung des Hamsterheims sind neu und können das revierbezogene Tier anfangs verunsichern und ängstigen.

Er benötigt Ruhe und Zeit, um sich daran zu gewöhnen und für die Aufnahme von Nahrung ausreichend entspannt zu sein.

Diese Gewöhnung kann mehrere Tage in Anspruch nehmen. Auch dann ist das Tier zwar noch nicht mit allem vertraut und wirklich angekommen, bei einem anderweitig gesunden Nager wird dann jedoch der Hunger siegen.

Selbst bei einer Umgestaltung des Käfigs, Wechsel des Standorts oder des Hamsterheims kann es zu Aufregung und Ängstlichkeit bei Hamstern kommen. Ein Halterwechsel ist also nicht die einzige Ursache dafür.

Begünstigen kannst du die Gewöhnung an das neue Umfeld, indem du dein Tier in Ruhe lässt. Vermeide laute Geräusche, halte andere Haustiere von dem Hamster fern und greife nur zum Wechsel von Wasser und Futter in den Käfig. Hierdurch wird der Stresspegel gesenkt und der Nager kann sich schneller trauen, an den Futternapf zu kommen.

Ändert sich der Zustand auch nach zwei bis drei Tagen nicht, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Denn dann wirkt sich das Hungern auf die Gesundheit aus und kann gefährlich werden.

Ursache 2: Stress

Die überwiegende Mehrzahl der Hamster lebt als Einzelgänger.

Auf Artgenossen treffen sie nur bei Paarungsbereitschaft und auch dann nur für kurze Zeit.

Eine Ausnahme stellen gesellig lebende Zwerghamster dar. Selbst sie benötigen jedoch ausreichend Platz, um bei dem Leben in der Gruppe keinen konstanten Stress zu erleben. Denn befinden sich zu viele Hamster auf zu kleiner Fläche, kann sich das in ständiger Konkurrenz, Kämpfen und Unruhe äußern.

Futter wird damit zu einer umkämpften Ressource und unterlegene Tiere können dazu übergehen, den Futternapf aus Angst zu meiden.

Auch ohne Artgenossen ist es aber möglich, dass sich dein Hamster nicht mehr an das Futter traut. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn andere Haustiere ihn dabei beobachten oder versuchen ihn zu jagen.

Ständiges Vorbeilaufen am Käfig kann ebenso dazu beitragen, wie ein Standort vor dem Fenster.

Wähle den Platz für das Hamsterheim daher sorgfältig und vermeide Stress für dein Tier.

Biete Futter zudem an geschützten Stellen sowie nahe dem Nest an und warte mit der Fütterung, bis dein Hamster wach ist. Auch hierdurch lässt sich Stress so gering wie möglich halten.

Ursache 3: Änderung des Futters

Eine plötzliche Umstellung des Futters kann dazu führen, dass dein Hamster zunächst verwirrt ist.

Vielleicht hat er bisher nur fertige Pellets erhalten und kennt daher weder Obst noch Gemüse. Eventuell kannte er bisher eine ausgewogene und natürliche Ernährung und kann daher mit Pellets nichts anfangen.

Neben der Verwirrung sind weiterhin Störungen des Verdauungstraktes durch eine zu abrupte Umstellung möglich.

Gewöhne dein Tier langsam an neues Futter, indem du zunächst sehr kleine Mengen zusätzlich zu der gewohnten Nahrung anbietest. Hierdurch stellst du fest, ob der Hamster es mag und verträgt.

Ursache 4: Zahnprobleme

Die Nagezähne des Hamsters wachsen im Ober- und Unterkiefer fortlaufend weiter. Aus diesem Grund müssen sie stetig abgeschliffen werden. Dies passiert beispielsweise beim Nagen an Holz, Kauen auf Heu und Stroh oder dem Fressen von härteren und raueren Schalen und Rinden.

Zweige und Äste sind hierfür gut geeignet. Auch getrocknete Kräuter, Futterblöcke und Knabberstangen sind ideal.

Abgesehen davon bieten die genannten Optionen wertvolle Abwechslung und sorgen dafür, dass sich dein Hamster nicht langweilt. Die artgerechte Futtersuche und das Nagen an geeigneten Oberflächen ist eine wichtige Basis für die Zahnpflege.

Dennoch können im Bereich der Zähne Probleme auftreten:

  • zu lange Zähne
  • abgebrochene Zähne
  • Fehlstellungen

Die Nagezähne können so lang wachsen, dass sie das Zahnfleisch aufschneiden oder sich in den Kiefer bohren.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass zu lange oder anderweitig veränderte Zähne zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme führen. Schmerzen können sich dafür ebenso verantwortlich zeigen wie Schwellungen, die Unfähigkeit zu kauen und ein gespaltener Zahn, in dem Nahrung hängen bleibt.

Diesen Schwierigkeiten kannst du vorbeugen, indem du:

  • regelmäßige Kontrollen durchführst.
  • geeignetes Material und Futter zum Nagen anbietest.
  • das Nagen am Käfig unterbindest.

Fallen dir sehr lange Nagezähne zu spät auf, können sie durch den Tierarzt gekürzt werden. Bei Fehlstellungen kann das Kürzen ebenfalls helfen. Gegebenenfalls ist es aber (vorübergehend) notwendig, flüssige bis breiige Nahrung zu verabreichen.

Ursache 5: Verletzungen und Entzündungen im Maul

Ebenso wie die Zähne kann auch die Mundschleimhaut beeinträchtigt sein. Entzündungen, Abszesse, Verklebungen der Backentaschen und Verletzungen durch scharfe oder spitze Gegenstände sind möglich. Anzeichen dafür sind unter anderem:

  • Mundgeruch
  • Rötungen
  • Schwellungen
  • übermäßiger Speichelfluss
  • volle Backentaschen

Gegebenenfalls trinkt der Hamster auch nicht mehr, vernachlässigt das Putzen und verliert schnell an Gewicht.

Hier helfen wiederum nur regelmäßige Kontrollen, um das Problem frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Eine tierärztliche Betreuung ist hierbei unumgänglich.

Vermeiden kannst du Probleme in diesem Bereich, indem du das Hamsterheim sicher gestaltest und bei der Fütterung auf klebrige Nahrung verzichtest. Zudem sollte jederzeit ausreichend frisches Wasser angeboten werden.

Achte vor allem bei Materialien zum Nagen, Spielzeugen und anderen Einrichtungen des Käfigs darauf, dass diese nicht splittern können oder scharfe Kanten aufweisen. Denn Verletzungen und darauffolgende Entzündungen sind bei diesen vorprogrammiert.

Ursache 6: Mangelnde Hygiene

Bei mangelnder Hygiene im Hamsterheim und bei der Fütterung können sich mehrere Probleme ergeben.

So ist es unter anderem möglich, dass das Futter rasch beginnt zu schimmeln, sich Bakterien ausbreiten und dadurch Verdauungsstörungen auftreten oder das Futter gar nicht mehr angenommen wird. Auch eine Gärung von Obst verbreitet unangenehme Gerüche und kann den Hamster vom Fressen abhalten.

Zudem kann das Futter bei zu geringem Platz mit Kot und Urin verunreinigt werden.

Vorbeugende und behebende Maßnahmen sind dementsprechend eine regelmäßige und häufige Reinigung des Hamsterheims ebenso wie das zur Verfügung stellen von ausreichend Platz und das frühzeitige Entfernen von Frischfutter, wenn es nicht gefressen wird.

Die Fütterungszeit spielt ebenfalls eine Rolle.

Stellst du bereits morgens Frisch- oder Grünfutter bereit, wird der Hamster dieses nicht fressen. Denn bis seine aktive Phase beginnt, vergehen mehrere Stunden. In dieser Zeit wird das Grün welk, Beeren können Schimmel ansetzen und Gemüse zumindest oberflächlich austrocknen.

Besonders appetitlich ist das für die wenigsten Tiere.

Hinzu kommt, dass Insekten angelockt werden, Fruchtfliegen schlüpfen können oder sogar Maden auftreten.

Das ist hauptsächlich dann der Fall, wenn die Fütterung zum falschen Zeitpunkt im Sommer erfolgt. Durch die hohen Temperaturen wird das Auftreten unerwünschter Insekten begünstigt.

Ursache 7: Krankheiten

Bei einer ganzen Reihe von Krankheiten kann dem Hamster der Appetit vergehen.

Das ist unter anderem dann gegeben, wenn der Verdauungstrakt betroffen ist. Auch bei einer Beeinträchtigung der Nieren oder der Leber, Infektionen der Atemwege und bei Tumoren ist die Nahrungsaufnahme möglicherweise gestört.

Eine Diagnose und die folgende Behandlung sind nur durch einen Tierarzt möglich.

Je früher die Ursache erkannt wird, desto einfacher gestaltet sich die Therapie und umso erfolgversprechender ist sie.

Ursache 8: Darmverschluss

Verstopfungen, Blähungen und ein Darmverschluss können auftreten, wenn dein Hamster etwas Falsches gefressen hat.

Dabei muss es sich nicht immer um Futtermittel handeln. Auch Stofffasern oder Zellstoff können sich dafür verantwortlich zeigen. Kommt hierzu noch eine zu geringe Trinkmenge, entsteht eine Blockade.

Der Futterbrei staut sich im Verdauungstrakt und kann nicht mehr ausgeschieden werden.

Hierdurch können lebensbedrohliche Zustände eintreten. Eine frühzeitige Behandlung ist daher entscheidend.

Auch bei einfacheren Verdauungsstörungen kann deinem Hamster der Appetit vergehen. Meist zeigt sich dafür schwer verdauliches oder blähendes Futter verantwortlich.

Ursache 9: Hitze

Wenn es deinem Hamster zu warm wird, kann der Appetit abnehmen.

Vor allem stark ölhaltige und stärkehaltige Futtermittel verbleiben dann im Futternapf. Wasserreiche und frische Speisen wie Grünfutter, Obst und Gemüse werden hingegen vermehrt gefressen.

Ein Grund zu Sorge ist das nicht, solange dein Hamster weiterhin frisst und lediglich anderes Futter lieber annimmt.

Achte im Sommer darauf, dass der Standort des Käfigs möglichst kühl ist und die Temperatur nicht über 25° Celsius steigt. Denn dann wird es gefährlich warm für dein Tier.

Durch Klimaanlage, Ventilatoren und richtiges Lüften sowie Beschatten kann die größte Hitze vermieden werden. Richte aber weder Ausgabe der Klimaanlage noch Ventilatoren direkt auf das Hamsterheim. Der Zug und das schnelle Auskühlen können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Biete zudem viele frische Futtermittel an.

Beeren und anderes Obst, Gurke und Grünfutter sind ideal. Zudem sollte jederzeit Wasser zur Verfügung stehen. Sowohl Wasser als auch Futter müssen täglich gewechselt werden.

Aufgrund der hohen Temperaturen solltest du zudem das Nest auf Futterreste kontrollieren. Anderenfalls könnten diese schimmeln oder anderweitig verderben und zu Verdauungsstörungen führen. Das gilt jedenfalls dann, wenn sie nicht vollständig verschmäht werden.

Ursache 10: Fressen wird nicht bemerkt

In manchen Fällen kann es so wirken, als würde dein Hamster nicht fressen. Das ist dann möglich, wenn du die notwendige Futtermenge überschätzt und nicht bemerkst, dass das Tier am Futternapf war.

Wenn du dir unsicher bist, ob Nahrung aufgenommen wurde oder nicht, hilft das folgende Vorgehen:

Dokumentiere, was du fütterst:

Eine Beere, ein Stück Gurke und eine Scheibe Möhre, Körnerfutter und Mehlwürmer – der Überblick kann schnell verloren gehen. Schreib daher am besten Tag für Tag auf, was du fütterst.

Hierdurch wird es auch einfacher möglich, unverträgliche Futtermittel auszumachen und den Speiseplan ausgewogen zu gestalten.

Zudem kannst du nachverfolgen, ob etwa das Stück Apfel fehlt oder die Karotte bereits seit gestern im Nest liegt.

Mengen notieren

Gerade bei trockenem Futter ist es schwierig, die verzehrten Mengen zu bemerken.

Hast du deinem Hamster Futter auf Vorrat hingestellt, fallen fünf bis zehn Gramm weniger zunächst nicht auf. Füttere daher kleinere Mengen und wiege oder miss diese ab. Hast du den Verdacht, dass dein Hamster nicht frisst, kannst du den Verzehr auf diese Weise einfacher nachvollziehen.

Kontrolliere das Nest

Auf der Futtersuche nutzen die Hamster ihre Backentaschen als praktische Transportbehälter. Sie verstauen Futtermittel darin und leeren die Taschen in ihrem Nest.

Ist der Napf zwar leer aber verliert dein Tier dennoch an Gewicht, solltest du einen Blick in das Nest werfen und beim Wechsel der Einstreu genau aufpassen. Gegebenenfalls hat der Nager Futter im Hamsterheim versteckt, aber nichts davon aufgenommen.

Hamster wiegen

Zur Kontrolle der Gesundheit gehört es bei dem Hamster auch, ihn regelmäßig zu wiegen. Größere Gewichtsänderungen fallen so schneller auf. Diese Informationen können auch dem Tierarzt helfen, wenn dein Tier zwar normal oder sogar mehr frisst und dennoch abnimmt. Die Diagnose der Ursache fällt dadurch leichter.

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