Verstopfte Nase beim Hamster: 10 Ursachen inkl. Behandlung

Eine verstopfte Nase beim Hamster ist ein sofort erkennbares Krankheitszeichen, dem du unbedingt Beachtung schenken solltest.

Aber auch andere Ursachen wie Fremdkörper in den Atemwegen können ursächlich sein.

Die 10 häufigsten Gründe für eine verstopfte Hamster-Nase inklusive der passenden Behandlung verraten wir dir in diesem Beitrag.

Los geht’s!

Verstopfte Hamster-Nase – Welche Ursachen kommen infrage?

Die Auslöser für eine verstopfte Nase beim Hamster umfassen Fremdkörper, Tumore, Infektionen und Allergien sowie weitere Krankheiten und Verletzungen. Die Ursache zu finden und zu behandeln ist daher meist nicht ohne Tierarzt möglich.

Ursachen für eine verstopfte Hamster-Nase

Wenn dein Hamster unter einer verstopften Nase leidet, denkst du wahrscheinlich zunächst an Schnupfen oder eine Allergie.

Doch die möglichen Gründe dafür gestalten sich in der Praxis deutlich vielfältiger.

Dementsprechend aufwendig und langwierig kann sich die Ursachenforschung gestalten. Erschwert wird diese noch durch die geringe Größe deines Hamsters.

Selbst Untersuchungen beim Tierarzt sind kompliziert und erfordern sowohl Fingerspitzengefühl als auch Geduld.

Ursache 1: Blutungen

Auch Hamster können unter Nasenbluten leiden.

Von einer einfachen Reizung bis hin zu ernsthaften Erkrankungen können sich zahlreiche Gründe dafür verantwortlich zeigen. Zu einer verstopften Nase führt die Blutung dann, wenn eine größere Menge Blut in der Nase gerinnt.

Es kann teilweise oder vollständig zu einer Blockade des betroffenen Nasenlochs kommen.

Eine Behandlung durch dich ist in diesen Fällen nicht möglich.

Da das Blut zwar kein Fremdkörper ist aber sehr hart werden kann, ist ein Niesen oftmals nicht möglich.

Ein Lösen oder Entfernen muss vom Tierarzt durchgeführt werden. Zudem musst du die Ursache des Nasenblutens erforschen lassen.

Ursache 2: Eingeatmete Fremdkörper

Kleinere Fremdkörper, wie Sand, Steinchen, Dornen oder Bruchstücke von Zweigen können eingeatmet werden, beim Fressen, Sandbaden oder Spielen in die Nase gelangen.

Sie reizen die Nasenschleimhaut, führen zu Schwellungen und gegebenenfalls sogar zu Verletzungen und damit verbundenen Entzündungen.

Möglich sind daher blutiger oder eitriger Ausfluss in Verbindung mit einer verstopften Nase.

Sofern nicht noch ein Stück des Fremdkörpers aus der Nase herausragt und mit einer Pinzette entfernt werden kann, ist ein Tierarztbesuch auch in diesem Fall unumgänglich.

Während einer Untersuchung kann festgestellt werden, ob und um welchen Fremdkörper es sich handelt. Die Entfernung gestaltet sich jedoch oftmals schwieriger. Daher ist meist eine Narkose erforderlich.

Ist es zu einer Verletzung und einer Infektion gekommen, ist anschließend die Gabe von Medikamenten nötig. Dadurch kann die Erkrankung abklingen und das Gewebe kann sich regenerieren.

Ursache 3: Zähne und Infektionen im Maul

Wenn die Hamsternase verstopft ist, fällt der Verdacht selten auf Zähne, Kiefer und Mundschleimhaut.

Dabei können sich Probleme in diesen Bereichen überraschend schnell auf das umliegende Gewebe ausbreiten und schnupfenähnliche Symptome mit Ausfluss aus der Nase erzeugen.

Schwellungen, Rötungen und eine erschwerte Atmung sind ebenfalls möglich.

Potenzielle Gründe dafür sind:

  • zu lange Zähne, die Verletzungen bewirken
  • Infektionen des Kiefers
  • Abszesse

Sind die unteren Nagezähne zu lang gewachsen, können sie das Zahnfleisch im Oberkiefer aufschneiden oder sich sogar hineinbohren.

In die dabei entstehenden Wunden gelangen Keime, die Entzündungen auslösen und das Gewebe schädigen. Auf diese Weise kann ein Kanal von dem Oberkiefer bis in die Nase entstehen. Blutiger oder eitriger Ausfluss aus der Nase sind neben Schwellungen und erschwertem Atmen möglich.

Hinzu kommt, dass dein Hamster große Schwierigkeiten beim Fressen und Trinken hat.

Eine Behandlung beim Tierarzt ist in diesen Fällen sofort erforderlich!

Zum einen müssen die Zähne umgehend gekürzt werden. Anderenfalls kommt es immer wieder und zunehmend zu schlimmeren Verletzungen, während dein Tier aufgrund des fehlenden Futters abbaut und geschwächt wird.

Eine frühzeitige Therapie ist also entscheidend.

Im Anschluss an das Kürzen der Zähne muss eine Behandlung der Infektion erfolgen.

Diese kann sich langwierig gestalten.

Die Dauer und Erfolgschancen sind abhängig von dem Schweregrad. Bei eher oberflächlichen Verletzungen erfolgt die Heilung schneller als bei stark ausgeprägten Abszessen oder Verletzungen des Knochens.

Neben zu langen Nagezähnen können sich auch Zahnschäden, Entzündungen und Vereiterungen der Zahnwurzeln und des Zahnfleischs verantwortlich zeigen.

In jedem Fall muss ein Tierarzt aufgesucht werden, um die Ursache zu finden und zu behandeln.

Ursache 4: Backentaschen

Die Backentaschen von Hamstern sind überraschend groß und dehnbar. Sie erstrecken sich von den Wangen bis hin zu den Schultern und bieten damit eine große Angriffsfläche für Verletzungen und Entzündungen.

Verklebt sich Futter darin und kann nicht mehr von dem Hamster selbst entfernt werden oder kommt es durch hartes, scharfkantiges oder spitzes Futter oder Gegenstände zu Wunden, kann sich die Infektion im Körper ausbreiten.

Auch die Bildung von tiefen und vereiterten Abszessen ist möglich. Aufgrund der Nähe zum Nasenraum kann die damit einhergehende Schwellung sich in einer „verstopften“ Nase äußern.

Zudem frisst der Hamster schlechter oder verweigert hartes Futter vollständig.

Der Gesundheitszustand deines Tieres ist bereits durch die geringe oder ausgesetzte Nahrungsaufnahme in Gefahr. Das gilt insbesondere wegen der Besonderheiten des Verdauungstrakts.

Ein längeres Hungern kann mit erheblichen Problemen einhergehen, die bis zum Tode führen können.

Ebenso wie bei den Zähnen und dem Zahnfleisch helfen dir und deinem Hamster nur die Untersuchung und Behandlung durch einen Tierarzt.

Vor allem Abszesse sind für Laien und durch die Lage in den Backentaschen sehr schwer zu erkennen. Möglicherweise ist daher eine leichte Narkose erforderlich, um die Diagnose zu stellen und die Therapie beginnen zu können.

Befinden sich verklebte Futterreste in den Backentaschen, müssen diese ebenfalls entfernt und die Schleimhaut gereinigt werden.

Ursache 5: Verletzungen der Nase

Durch stumpfe Krafteinwirkungen, wie beispielsweise bei einem Sturz, können Prellungen und damit Schwellungen auftreten.

Für gewöhnlich ist dann nicht nur ein Nasenloch betroffen.

Auch Schwellungen im Gesicht sind möglich. Dein Hamster reagiert empfindlich auf Berührungen und kann aus diesem Grund beispielsweise auch das Putzen in diesem Bereich vernachlässigen.

Durch Kratzen, Kämpfe oder ungeeignete Gegenstände im Hamsterheim kann es zudem zu Schnitten, Kratzern oder Rissen im Bereich der Nase kommen. Selbst, wenn sie sich außen an der Nase befinden, sind sie aufgrund des dichten Fells nicht immer sofort sichtbar.

Kommt es zu einer Infektion, kann die Nase einseitig oder beidseitig zuschwellen und die Nasenatmung erschweren.

Der Vorteil bei äußeren Verletzungen ist, dass sie sich verhältnismäßig einfach finden und behandeln lassen.

Gegebenenfalls reichen bereits das gründliche Desinfizieren und das Auftragen von Salbe aus, um die Heilung zu begünstigen.

Bei Verletzungen in der Nase gestalten sich Diagnose und Therapie aufwendiger und schwieriger. In beiden Fällen bleibt deinem Hamster ein Tierarztbesuch nicht erspart.

Ursache 6: Tumore

Gutartige und bösartige Wucherungen können überall im Hamster-Körper auftreten.

Die Atemwege stellen hierbei keine Ausnahme dar. Je größer der Tumor wird, umso stärker fällt die Einschränkung der Atmung aus.

Abhängig von der Lage der Wucherung lässt sie sich vergleichsweise gut erkennen. Mit bloßem Auge kann sie jedoch mit einer Schwellung verwechselt werden. Befindet sie sich tiefer in der Nase, kann selbst eine Untersuchung beim Tierarzt ohne entsprechende Hilfsmittel erfolglos bleiben.

Eine Behandlung ist nicht in jedem Fall möglich.

Da Tumore gerade bei älteren Tieren auftreten und es sich um Krebs handeln kann, muss vor allem auf die Risiken einer operativen Entfernung eingegangen werden. Hinzu kommt, dass sich die Wucherung innerlich bereits weiter ausgebreitet haben kann.

Oftmals bleibt daher leider nichts anderes übrig, als die Lebensqualität so hoch wie möglich zu halten.

Ursache 7: Infektionen

Infektionen der Atemwege sind bei Hamstern nicht immer so leicht zu nehmen wie eine Erkältung beim Menschen.

Die Anzeichen dafür ähneln sich doch. Dabei handelt es sich um:

  • verstopfte Nase
  • gerötete Augen
  • erschwerte Atmung
  • Ausfluss
  • Appetitverlust
  • Husten
  • Verringerte Aktivität

Die Verstopfung der Hamster-Nase rührt hier von einer erhöhten Sekretbildung und der Schwellung der Schleimhäute her.

Klingen die Symptome nicht nach wenigen Tagen von allein ab oder fallen sehr schwer aus, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Gegebenenfalls ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig.

Auch die Versorgung mit weicher Nahrung, wie gekochtem Gemüse oder Brei kann sinnvoll sein, wenn dein Hamster den Appetit verliert oder Probleme beim Schlucken hat. Als Zusatz zum normalen Futter trägt es zudem zum Aufbau bei.

Davon abgesehen kannst du durch das Anbieten einer Rotlichtlampe und durch Inhalieren mit Kräutern für eine Linderung der Symptome sorgen, das Wohlbefinden steigern und die Heilung begünstigen.

Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich aus dem leichten Infekt der Atemwege eine Lungenentzündung entwickelt. Die Behandlung hiervon gestaltet sich schwieriger und langwieriger.

Um eine derartige Entwicklung zu vermeiden, solltest du frühzeitig einen Tierarzt konsultieren.

Ursache 8: Allergien

Anfangs schwierig von einer Erkältung beziehungsweise einer Infektion der Atemwege zu unterscheiden sind Allergien.

Auch hierbei sind die Augen gerötet und können tränen, Niesen und eine verstopfte Nase treten auf.

Verantwortlich zeigen können sich:

Die Allergien können plötzlich und in jedem Alter auftreten.

Anfangs fallen die Beschwerden meist gering und harmlos aus. Werden die betreffenden Allergene jedoch nicht entfernt, kann der Schweregrad zunehmen.

Ob es sich um eine Allergie handelt, kannst du feststellen, indem du deinen Hamster in ein sauberes und allergenarmes Umfeld bringst. Verbessert sich der Zustand innerhalb weniger Stunden oder eines Tages, ist der genaue Auslöser zwar noch nicht bekannt, andere Ursachen für die verstopfte Nase können jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

Bist du dir dennoch unsicher, fallen die Symptome sehr schwer aus oder verschlechtert sich der Zustand deines Tieres, musst du dringend einen Tierarzt aufsuchen. Denn aus der verstopften Hamster-Nase kann sich innerhalb kurzer Zeit Atemnot und damit ein lebensbedrohlicher Zustand entwickeln.

Ursache 9: Insektenstich

Insektenstiche treten bei Hamstern selten auf, sind aber durchaus möglich.

Weniger dramatisch sind Mückenstiche, die zwar mit Juckreiz und Schwellungen einhergehen, aber auch schnell wieder abklingen.

Bei Bienen oder Wespen kann die Nase hingegen so stark zuschwellen, dass die Atmung erheblich eingeschränkt ist.

Eine Einstichstelle ist in der Regel gut zu erkennen. Zudem ist die Schwellung äußerlich so stark, dass einige der möglichen Ursache für die verstopfte Nase ausgeschlossen werden können.

Besteht Atemnot oder entzündet sich der Stich, muss wiederum der Tierarzt zur Behandlung zu Rate gezogen werden.

Ursache 10: Wasser in der Lunge

Pfeifen, eine beschleunigte oder erschwerte Atmung und Atemnot sind nicht immer auf eine verstopfte Nase zurückzuführen.

In manchen Fällen ist dafür auch eine Herzschwäche verantwortlich, die das Ansammeln von Flüssigkeit in der Lunge begünstigt.

Obwohl sich die Geräusche bei der Atmung ähneln und auffällig sind, fehlen Niesen, Rötungen und Schwellungen. Auch die Augen tränen nicht. Husten kann jedoch auftreten und rührt ebenfalls von der Einschränkung der Herzfunktion her.

Die Behandlung erfolgt durch entsprechende Medikamente.

Harntreibende Mittel und Tabletten zur Unterstützung des Herzens sind dabei die gängige Wahl. Zudem kann eine Anpassung der Ernährung und Erhöhung der ausdauernden Bewegung einen positiven Effekt auf die Gesundheit des Herzens haben.

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