Können Kaninchen trauern? Die verblüffende Wahrheit

Wenn ein geliebtes Kaninchen gestorben ist, dann ist das nicht nur für dich ein schlimmes Szenario, das es zu verarbeiten gilt.

Auch die übrigen Kaninchen vermissen ihren Weggefährten.

Wie deine Kaninchen trauern und wie du sie optimal in dieser Phase unterstützen kannst, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Können Kaninchen trauern?

Ja, auch Kaninchen können trauern. Da Kaninchen sehr soziale Tiere sind, die tiefe und innige Bindungen eingehen können, ist das Gefühlsspektrum sowohl im Hinblick auf positive als auch negative Emotionen breit gefächert.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass deine Kaninchen auch dazu in der Lage sind, tiefe Trauer zu empfinden und wie wir Menschen auch einiges an Zeit benötigen, um diese Trauer erfolgreich bewältigen zu können.

Wichtig ist für dich auch zu wissen, dass deine Kaninchen durch Trauer sogar krank werden können. Diese Krankheiten können sich sowohl auf psychischer (in Form von Depressionen) als auch auf physischer Ebene manifestieren.

Natürlich möchtest du stets das Beste für dein Tier und auch dir wird es im Herzen wehtun, wenn du dein Kaninchen trauern siehst. Dennoch ist die Trauer als natürlicher Prozess anzusehen, der zwangsläufig in Verbindung einer innigen Liebe auftreten wird.

Gib deinem Kaninchen viel Zeit, seine Trauer zu verarbeiten und setze es nicht unnötigem Stress aus.

Es gibt sogar einige Dinge, die du selbst unternehmen kannst, um dein Kaninchen aktiv im Trauerprozess zu unterstützen, sodass dein Kaninchen bald wieder mehr Lebensfreude empfinden wird.

Woran erkennst du, dass dein Kaninchen trauert?

Die Anzeichen dafür, dass sich dein Kaninchen gerade im Trauerprozess befindet, können sehr unterschiedlich sein.

In den meisten Fällen wirst du die Trauer bei deinem Kaninchen wahrscheinlich gar nicht so stark bemerken, denn Kaninchen sind absolute Meister darin, wenn es darum geht, die eigenen Gefühle zu verbergen.

Das liegt daran, dass sich die Tiere in der freien Natur ihren Gefühlen nicht hingeben können, weil sie ansonsten leichte Beute für Raubtiere wären.

Trauer, Schmerzen oder andere negative Empfindungen werden daher so gut verheimlicht, wie es deinem Tier möglich ist.

Wenn du ein wenig genauer hinsiehst, dann wirst du feststellen, dass dein trauerndes Kaninchen ruhiger ist als sonst.

Möglicherweise frisst es weniger, ist nicht ganz so aktiv und zieht sich öfters als sonst in seinen Unterschlupf zurück, um dort zu schlafen.

Auch die Neugierde wird unter der Trauer begraben, weshalb dein Kaninchen eher desinteressiert an den Geschehnissen seiner Umgebung ist.

Denke auf jeden Fall daran, dass dein Kaninchen genauso stark trauern kann, wie du selbst – auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag.

Wundere dich nicht, wenn dein Kaninchen die Nahrungsaufnahme temporär sogar vollständig verweigert.

Allerdings solltest du auch darauf achten, ob sich der Allgemeinzustand des Tieres verschlechtert. Da sich durch die tiefe Trauer auch Krankheiten entwickeln können, ist hier besondere Vorsicht geboten.

Schafft es dein Kaninchen nicht, seine Trauer zu überwinden und von selbst mit dem Fressen zu beginnen, dann kontaktiere einen Tierarzt und päpple dein Kaninchen.

Wann trauern Kaninchen?

Um mit der Trauer deiner Kaninchen besser umgehen zu können, ist es hilfreich, wenn du die diversen Gründe für die Trauer der Tiere kennst. So gelingt es dir besser, dich auf dein Kaninchen einzulassen und ihm bei der Trauerbewältigung zu helfen.

Folgende Ursachen können sich hinter der tiefen Trauer deines Kaninchens verbergen:

1. Verlorener Gefährte

Wie bereits erwähnt, pflegen Kaninchen tiefe und innige Freundschaften untereinander, sodass es deinem Kaninchen buchstäblich den Boden unter den Pfoten wegreißen kann, wenn sein geliebter Kumpel verstirbt.

Dein Kaninchen wird einige Zeit benötigen, bis es sich wieder vollständig auf ein neues Kaninchen einlassen kann.

2. Verlorene Babys

Totgeburten sind bei Kaninchen leider keine Seltenheit.

Da auch bei Kaninchenmamas Hormone während der Schwangerschaft ausgeschüttet werden, die Muttergefühle auslösen, verfällt deine Kaninchenmama natürlich auch hier in eine tiefe Trauer, wenn ihre Babys versterben.

Der Kaninchenvater der Babys trauert allerdings nicht um den Nachwuchs, diese Art der Trauer ist allein den Muttertieren vorbehalten.

3. Verlust der Bezugsperson

Ja, auch zu uns Menschen können die flauschigen Haustiere eine tiefe emotionale Bindung entwickeln.

Kümmerst du dich bspw. täglich mit viel Liebe und Herzblut um deine Tiere, so wird sich dein Kaninchen zu besagten Zeiten schon auf deinen Besuch freuen.

Hier reicht es schon, wenn du einmal für ein paar Tage oder Wochen in den Urlaub fährst, damit dein Kaninchen in Trauer verfällt, weil es denkt, dass es dich nie mehr wiedersehen wird.

Da hilft es deinem Tier auch nicht, wenn sich eine andere Person während deiner Abwesenheit um die Tiere kümmert – dafür wird die Freude bei deiner Rückkehr umso größer sein!

7 Tipps: So unterstützt du deine Kaninchen im Trauerprozess

1. Hole zeitnah einen neuen Kameraden für dein Kaninchen

Ein einsames Kaninchen ist niemals ein glückliches Kaninchen.

Es kann daher den Trauerprozess deines Kaninchens erheblich unterstützen, wenn du ihm ein neues Partnertier zur Seite stellst. So kann dein Kaninchen eine neue tiefe Bindung aufbauen, die ihm über den Verlust des anderen Tieres hinweghelfen kann.

Wundere dich allerdings nicht, wenn dein Kaninchen ein wenig Zeit braucht, um sich auf das neue Tier einlassen zu können. Besonders dann, wenn dein Kaninchen mehrere Jahre mit dem anderen Kaninchen alleine war, war die Bindung besonders intensiv, sodass die Trauer noch eine Weile bestehen bleiben wird.

2. Beschäftige dich intensiv mit deinem Tier

Ablenkung kann sehr hilfreich sein, um deinem Kaninchen zu zeigen, dass das Leben nach wie vor lebenswert ist.

Außerdem kannst du so die Bindung zu deinem Tier stärken, wodurch du deinem Kaninchen auch eine emotionale Stütze sein kannst.

Füttere dein Tier aus der Hand, beginne mit dem Clickertraining oder setze dich einfach nur zu deinem Kaninchen ins Gehege und verbringe ein wenig Zeit mit ihm, ohne, dass du etwas von ihm verlangst. Nach einiger Zeit wird dein Kaninchen bereit sein, um sich auf dein Beschäftigungsangebot einlassen zu können.

3. Rege den Appetit mithilfe von Leckerlis an

Erleichtere deinem Kaninchen diese schwere Phase seines Lebens ein wenig, indem du es mit seinen Lieblingsleckereien verwöhnst.

Auf diese Weise kannst du den Appetit ein wenig anregen und deinem Tier etwas Gutes tun.

Allerdings solltest du es mit der Gabe von Leckerlis natürlich auch nicht übertreiben, da dein Kaninchen ansonsten dick oder krank werden kann. Gegen das ein oder andere zusätzliche Leckerli am Tag spricht jedoch garantiert nichts.

4. Gib deinem Kaninchen Zeit und Freiraum

Dränge dein Kaninchen zu nichts, sondern mache ihm immer wieder Angebote und lasse es ansonsten einfach ganz in Ruhe.

Je nach Persönlichkeit deines Tieres wird es sich über deine Gesellschaft und die Ablenkung freuen oder es wird seine Ruhe haben wollen, um für sich alleine zu trauern.

Stellst du fest, dass dein Kaninchen gerne alleine sein möchte, dann solltest du diesem Bedürfnis nachkommen und dich deinem Tier nicht aufdrängen. Wenn dein Kaninchen bereit ist, dann wird es von sich aus wieder vermehrt den Kontakt zu dir suchen.

5. Kaufe deinem Kaninchen ein Stofftier

Ist es dir aus diversen Gründen nicht möglich, deinem Kaninchen einen neuen Kameraden beiseitezustellen, so kann alternativ auch ein Stofftier behilflich sein, um deinem Kaninchen den Trauerprozess zu erleichtern.

Idealerweise entscheidest du dich hierbei für ein Stoffkaninchen, welches deinem lebendigen Haustier ein vertrautes Gefühl vermitteln kann.

6. Lasse dein Kaninchen Abschied nehmen

Es wird deinem Kaninchen sehr helfen, wenn es die Möglichkeit bekommt, sich von seinem Partnertier zu verabschieden.

Lasse das tote Tier daher noch ein paar Stunden im Gehege, sodass dein Kaninchen verstehen kann, dass sein Kamerad verstorben ist.

Auf diese Weise weiß dein Kaninchen was los ist und das andere Tier ist nicht einfach so ganz plötzlich aus seinem Leben verschwunden, ohne, dass dein Kaninchen weiß, was mit dem Tier passiert ist.

7. Vermeide Stress so gut es geht

Da der Trauerprozess bereits genug Kraft von deinem Kaninchen beansprucht, ist es in dieser sensiblen Phase besonders wichtig, dass dein Kaninchen in Ruhe trauern kann.

Vermeide daher unnötigen Lärm oder Unruhe und sorge dafür, dass sich dein Kaninchen voll und ganz auf die Bewältigung seiner Trauer fokussieren kann.

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