Kaninchen alleine lassen: Wohin mit dem Haustier im Urlaub? Inkl. 4 bewährter Tipps

Eine Frage, mit der jeder Kaninchenbesitzer früher oder später konfrontiert wird, lautet: Wie lange darf man Kaninchen alleine lassen? Wie lange kommen diese ohne Futter und Wasser aus?

Wird ein Kurztrip mit einer Übernachtung außer Haus schon zum Problem?

In diesem Beitrag verraten wir dir, wie du ideal mit deinem Kaninchen umgehst, wenn ein Urlaub bevorsteht und geben dir 4 bewährte Tipps an die Hand, die sich in der Praxis bewährt haben.

Los geht’s!

Wie lange darf man Kaninchen alleine lassen?

Gesunde Kaninchen können problemlos für ein oder zwei Tage alleine gelassen werden.

Da du als verantwortungsvoller Tierhalter sowieso mindestens zwei Kaninchen besitzt, ist keines deiner Tiere alleine, wenn du eine gewisse Zeit nicht daheim bist.

Allerdings solltest du beachten, dass deine Tiere zu 100 % von dir abhängig sind.

Das bedeutet, dass sie sich weder ihr Futter noch ihr Wasser selbst besorgen können, wenn sie Hunger oder Durst haben.

Achte daher darauf, dass dein Kaninchen ausreichend Wasser und Futter zur Verfügung hat, bevor du gehst.

Besitzt du ein Kaninchen, welches – aus welchen Gründen auch immer – in Einzelhaltung lebt, dann empfiehlt es sich nicht, das Tier länger als ein paar Stunden alleine zu lassen. Dein Kaninchen ist nicht dafür geschaffen alleine zu leben und es weiß instinktiv, dass es nur in der Gruppe vor Jägern, wie bspw. dem Fuchs, einigermaßen geschützt ist.

Ist es nun ganz alleine und auch du gehst für eine Weile weg, so wird dein Kaninchen Angst bekommen und sehr gestresst sein. Es wird instinktiv spüren, dass das Alleinsein für das Tier gefährlich ist und sich daher nicht entspannen können.

Zudem gehen Kaninchen tiefe Bindungen und Partnerschaften ein und lieben es, Zeit in die Pflege dieser Freundschaften zu investieren.

Hat dein Kaninchen nun keinen Artgenossen, mit dem es diese Bedürfnisse ausleben kann, so wird es diese ein wenig mit dir ausleben – du bist daher ein großer und wichtiger Baustein für die Zufriedenheit im Leben deines Kaninchens.

Ist dein Kaninchen krank, so solltest du es natürlich nach Möglichkeit überhaupt nicht alleine lassen.

Kranke Tiere sollten stets unter Beobachtung stehen, um sofort reagieren zu können, wenn sich ihr Zustand verschlechtert. Andernfalls kann deine Abwesenheit für dein Tier möglicherweise tödliche Folgen nach sich ziehen!

Achte auch unbedingt darauf, dass sich deine Kaninchen während der Zeit deiner Abwesenheit ausreichend bewegen können. Kaninchen über ein oder zwei Tage hinweg in einen kleinen und dunklen Stall zu sperren ist natürlich alles andere als tierfreundlich!

Es kann aber auch gefährlich sein, die Tiere unbeaufsichtigt in ihrem Auslauf im Garten zu lassen.

Daher ist es die beste Möglichkeit, wenn du deine Kaninchen für die Zeit deiner Abwesenheit entweder in einen optimal abgesicherten Auslauf im Garten unterbringst oder sie für diesen Zeitraum zu dir in die Wohnung holst und ihnen dort ein sicheres – Zimmer bzw. einen abgetrennten Teil davon anbietest.

Bedenke: Kaninchen können klettern und tun das sehr gern.

Hat mein Kaninchen Verlassensängste?

Verlassensängste im klassischen Sinne hat dein Kaninchen nicht.

Es hat keine Angst, dass es Ablehnung erfährt und die anderen Kaninchen oder auch du es aufgrund seiner vermeintlichen Fehler etc. verstoßen könntest.

Dennoch fürchtet sich dein Kaninchen sehr davor alleine zu sein.

In freier Wildbahn ist ein allein lebendes Kaninchen leichte Beute und seine Überlebenschance sinken drastisch. Ist dein Kaninchen nun für längere Zeit alleine, dann fühlt es sich hilf- und schutzlos.

Das Verlassenwerden löst regelrechte Todesängste aus, die in der freien Natur auch vollkommen berechtigt sind.

Es lässt sich selbstverständlich nicht vermeiden, dass du dein Kaninchen ab und an alleine lässt. Sorge aus diesem Grund zumindest dafür, dass dein Kaninchen einen sicheren, dunklen Rückzugsort zur Verfügung hat, an dem es sich rundum wohlfühlen kann.

So kannst du ihm die Zeit bis zu deiner Rückkehr zumindest ein klein wenig angenehmer gestalten.

Die beste Lösung sind selbstverständlich Partner-Tiere, sodass dein Kaninchen überhaupt nie alleine ist.

Wie lange können Kaninchen ohne Futter überleben?

Wie lange ein Kaninchen ohne Futter überleben kann hängt von diversen Faktoren ab.

Zuerst einmal spielt der Allgemeinzustand des Tieres eine große Rolle.

Ist das Tier gesund?

Ist es im Normalgewicht, im Übergewicht oder sogar schon im Untergewicht?

Auch das Alter der Tiere spielt eine Rolle: Jüngere Kaninchen sind deutlich robuster als alte Tiere.

Während bei jungen Tieren der Organismus und somit auch der Verdauungstrakt in aller Regel intakt ist und sich bis zu einem gewissen Grad selbst regulieren kann, so kann eine lange Futterpause bei alten Tieren die Verdauung komplett aus der Bahn werfen, sodass Folgeschäden entstehen können, an denen das Tier schlussendlich verstirbt.

Du kannst davon ausgehen, dass ein gesundes Kaninchen 1-2 Tage ohne Nahrung auskommt.

Achtung: Hiermit meinen wir nicht, dass diese Zeitspanne für das Kaninchen folgenlos bleibt!

Bereits 12 Stunden ohne Nahrung können die ersten Beschwerden hervorrufen, da der Kaninchenmagen auf eine stetige Nahrungszufuhr angewiesen ist.

Im absoluten Notfall ist es auch möglich, dass ein Kaninchen 3 bis 4 Tage ohne Nahrung überleben kann. Dieser Zeitraum ist jedoch schon als wirklich sehr kritisch zu betrachten.

Es spielt auch eine Rolle, ob dein Kaninchen wirklich gar kein Futter zur Verfügung hat oder ob es kein Futter zusätzlich zum Heu zu sich nehmen kann.

Ein Kaninchen, welches zumindest ein wenig Heu knabbern kann, wird deutlich länger ohne Futter überleben können.

Gesund ist diese Haltungsform aber natürlich nicht!

Kaninchen sollten auf Dauer keinesfalls nur mit Heu ernährt werden, auch, wenn dieses 24/7 zusätzlich zur Verfügung gestellt werden sollte.

Wie lange können Kaninchen ohne Wasser überleben?

Wasser ist ausgesprochen wichtig für einen gut funktionierenden Organismus.

Stimmt der Wasserhaushalt im Körper eines Menschen oder eines Tieres nicht, so werden die ersten Folgen schon spürbar, noch weit bevor Lebensgefahr besteht.

Dehydrierung sollte in keinem Fall unterschätzt werden.

Wichtig ist auch, dass das Wasser deiner Tiere stets sauber gehalten wird, sodass Keime keine Chance haben, deine Tiere krank zu machen. Wechsle daher das Wasser mindestens ein Mal, noch besser zwei Mal pro Tag.

Die Frage, wie lange Kaninchen ohne Wasser überleben können, hängt natürlich immer auch ein wenig vom Kontext ab.

Fütterst du deinen Kaninchen sehr viel Frischfutter und greifst hier auch zu Gemüsesorten mit einem hohen Wassergehalt, z. B. Gurken, dann kann dein Tier selbstverständlich viel länger überleben, als wenn es wirklich gar kein Wasser zu sich nehmen kann.

Im Fall der Fälle ist ein Kaninchen dazu in der Lage, für etwa zwei Tage komplett ohne Wasser auszukommen.

Allerdings wird sich der Zustand deines Kaninchens bereits vor Ablauf der ersten 24 Stunden deutlich verschlechtern.

Lasse es daher nicht darauf ankommen und sorge dafür, dass dein Tier immer genug Flüssigkeit zu sich nehmen kann!

Was tun mit dem Kaninchen, wenn du für längere Zeit verreist? 4 bewährte Tipps

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass du nicht nur einen Tag, sondern vielleicht eine Woche oder sogar einen Monat verreisen musst.

Welche Möglichkeiten dir hier zur Verfügung stehen, das zeigen wir dir nun anhand dieser Auflistung:

1. Familie

In aller Regel wirst du in deiner Familie immer die ein oder andere Person finden können, die sich deiner Tiere gerne annimmt, wenn du für eine längere Zeit wegmusst.

Informiere das betreffende Familienmitglied allerdings unbedingt im Voraus, worauf es bei der Pflege der Kaninchen ankommt.

Sowohl hinsichtlich des Futters und Wassers als auch hinsichtlich der Überprüfung des Allgemeinzustands der Tiere.

2. Freunde/Bekannte

Lässt sich im direkten Umfeld niemand finden, der sich um deine Tiere kümmern kann, dann kannst du deine Umkreissuche auf ein wenig erweitern und bei Freunden und Bekannten anfragen, ob jemand bereit dazu wäre, deine Tiere zu versorgen.

Auch hier solltest du darauf achten, dass die Person über die wichtigsten Grundkenntnisse verfügt, um zu verhindern, dass deine Tiere krank werden.

3. Kleintierpension

Verreist du für längere Zeit und findest niemanden, der die Pflege deiner Kaninchen übernehmen kann, dann hast du die Option, deine Tiere für den Zeitraum deiner Abwesenheit in einer Kleintierpension unterzubringen.

Hier kostet die Betreuung natürlich ein wenig Geld, dafür kannst du dir bei einer qualifizierten Pension sicher sein, dass die Mitarbeiter über gute Kenntnisse hinsichtlich der Pflege deiner Kaninchen verfügen.

4. Betreuung bei dir Zuhause durch Sitter

Möchtest du deine Tiere nicht in eine fremde Umgebung abgeben, dann gibt es auch Kleintierbetreuungsangebote für Zuhause.

Hier kommt die betreuende Person nach Absprache so oft wie vereinbart zu dir nach Hause und kümmert sich dort um alle Arbeiten, die zuvor festgelegt worden sind.

So kannst du deinen Tieren den Umzugsstress ersparen.

Passende Angebote findest du bei:

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