Dürfen Kaninchen Haferflocken essen?

Haferflocken sind nahrhaft, mit zahlreichen anderen Nahrungsmittel kombinierbar und für dich als Halter sehr kostengünstig.

Aber: Sind Haferflocken auch gut für deine Kaninchen?

Genau diese Frage klären wir in diesem Beitrag und verraten dir, ob Haferflocken eine leckere Nahrungsquelle sind oder auf dem Speiseplan von Kaninchen nichts verloren haben.

Dürfen Kaninchen Haferflocken essen?

Ja, wenn du dabei den einen oder anderen Punkt beachtest. Das betrifft vor allem die Menge und die Darreichungsform. Als Alleinfuttermittel sind Haferflocken für Kaninchen nicht geeignet. Sie stellen aber eine gute Bereicherung als Leckerlies und Kraftfutter dar.

Getreide steht grundsätzlich nicht auf dem Speiseplan von Kaninchen.

Sie ernähren sich von Grünfutter wie Gräsern und Kräutern sowie Heu, Rinde und Wurzeln.

Auch wenn das handelsübliche Futter oftmals Getreide enthält, ist das also kein Zeichen für eine hochwertige und artgerechte Ernährung. Es spricht lediglich dafür, dass derlei Futtersorten günstig im Anbau sind und sich teuer verkaufen lassen.

Selbiges gilt für Pellets, wovon du jedoch Abstand nehmen solltest.

Doch wie verhält es sich nun bei Haferflocken? Schließlich handelt es sich hierbei um ein Getreideprodukt.

Warum sind Haferflocken für Kaninchen gesund?

Haferflocken enthalten:

  • Kohlenhydrate
  • Fette
  • Eiweiße
  • Ballaststoffe
  • Vitamine
  • Mineralstoffe

Zudem sind sie glutenarm.

Sie tragen also als Leckerlies für zwischendurch, zur Beschäftigung oder Belohnung durchaus zu einer ausgewogenen Fütterung bei.

Dennoch sollten sie nur in geringen Mengen von dir angeboten werden, da sie nicht nur Vorteile aufweisen.

Dazu gleich mehr…

Was sind die Vorteile von Haferflocken?

Sie sind:

  • energiereich
  • tragen zu einer ausgewogenen Versorgung bei
  • sind kostengünstig
  • lassen sich vielseitig einsetzen

Durch den relativ hohen Kaloriengehalt eignen sich Haferflocken beispielsweise zum Aufpäppeln von sehr dünnen Kaninchen, die festere Nahrung nicht (mehr) gut aufnehmen können.

Das kann unter anderem bei Zahnproblemen oder Verletzungen im Bereich des Mundes der Fall sein.

Hinzu kommt die Außenhaltung im Winter.

Bei dieser verbrauchen deine Tiere deutlich mehr Energie. Selbst dann, wenn sie sich kaum bewegen. Das liegt daran, dass sie die Körpertemperatur trotz Minusgraden erhalten müssen.

Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe, Kohlenhydrate und Eiweiß sind auch ansonsten für deine Kaninchen wichtig. Aus diesem Grund ist es möglich, die Haferflocken ganzjährig anzubieten.

Hierbei hast du durch die günstigen Flocken zahlreiche Möglichkeiten, sie unter anderem für das Training als Belohnung zu verwenden.

Gibt es Risiken dabei, Haferflocken an Kaninchen zu verfüttern?

Risiken und potenzielle Nachteile gibt es durchaus, wenn du die Haferflocken in falscher Form oder in zu großer Menge anbietest.

Aufgrund des hohen Kaloriengehalts besteht ein Nachteil darin, dass dein Kaninchen bei zu großen Mengen der Flocken Übergewicht entwickeln kann.

Daraus können sich weitere gesundheitliche Risiken entwickeln. Diabetes und eine Belastung des Bewegungsapparates sind möglich.

Hinzu kommt, dass Haferflocken zwar Ballaststoffe und wenig Gluten, aber auch reichlich Stärke enthalten. Sie sollten daher nie als Hauptnahrung eingesetzt werden.

Denn die Darmflora leidet darunter und es kann unter anderem zu einer Aufgasung kommen. Wenn du die Flocken anbieten möchtest, solltest du sie daher auch langsam einführen.

3 Tipps für die Fütterung von Haferflocken

Nachdem du nun die gesundheitlichen Grundlagen kennst, kommen wir zur praktischen Seite. Häufigkeit, Menge und Art der Fütterung zeigen wir dir in den nächsten Abschnitten.

Welche Haferflocken dürfen Kaninchen essen?

Die Haferflocken sollten pur – also ohne Zucker oder sonstige Zusätze – sein. Zudem sind kernige Haferflocken empfehlenswert. Sie können im Mund deines Kaninchens nicht verkleben und müssen zudem gekaut werden.

Bei zarten Haferflocken musst du hingegen darauf achten, dass sie nicht an der Mundschleimhaut deines Tieres anhaften.

Dennoch kannst du sie wunderbar für die Zubereitung von selbstgemachten Leckerlies verwenden.

Wie solltest du Haferflocken verfüttern?

Du kannst sie direkt in das trockene Futter mischen, über Heu streuen oder aber in Form von Belohnungen anbieten.

Da die Flocken trocken sind, halten sie sich lange und verderben nicht so leicht. Sie können daher problemlos bereits morgens gefüttert werden und du musst sie nicht direkt entfernen, wenn deine Kaninchen sie nicht sofort fressen.

Das gilt sowohl für die Hitze im Sommer als auch die Frostgefahr bei der Außenhaltung im Winter.

Wie oft und in welcher Menge dürfen Haferflocken angeboten werden?

Hierauf gibt es keine pauschale Antwort. Abhängig ist die Menge von:

  • Größe und Gewicht deines Kaninchens
  • dem Kalorienbedarf
  • Form der Haltung

Einem Deutschen Riesen kannst du ruhig mehrere Esslöffel pro Woche geben.

Bei einem Farbenzwerg reichen hingegen ein bis zwei Teelöffel pro Woche aus.

Zudem kannst du einem Kaninchen mehr geben, wenn es ein Untergewicht aufweist und aufgepäppelt werden muss.

Der Kalorienverbrauch ist zudem abhängig von der Form der Haltung und der Bewegung.

Haben deine Tiere in einem Kaninchen-Außengehege ausreichend Platz und bewegen sich täglich sehr viel, sind dabei deutlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt und auch im Winter im Freien, ist der Bedarf sehr hoch.

Haferflocken kannst du dann als zusätzliches Kraftfutter anbieten, um diesen zu decken.

Hältst du die Kaninchen hingegen ausschließlich in der Wohnung und sie haben weniger Bewegung, sollte die Menge sehr gering ausfallen.

Kleine selbstgemachte Kaninchen-Leckerlies mit Haferflocken als Bindemittel kannst du dann beispielsweise als Belohnung verwenden, um mit deinen Tieren Tricks zu trainieren oder sie anzulocken.

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