Hilfe: Mein Kaninchen hat Fieber! Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden

Fieber ist nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Kaninchen ein alarmierendes Zeichen.

Unser Rat lautet jedoch: Ruhe bewahren!

Wir zeigen dir in diesem Beitrag Schritt für Schritt, wie du mit einem Kaninchen umzugehen hast, das eine erhöhte Körpertemperatur aufweist:

  • Wie erkennst du Fieber bei Kaninchen?
  • Kann man Fieber vermeiden?
  • Wann zum Arzt?
  • Wie sieht die richtige Behandlung aus?

Wir klären die wichtigsten Fragen und liefern bewährte Tipps und Ratschläge.

Auf geht’s!

Wie erkenne ich, dass mein Kaninchen Fieber hat?

Es gibt eine Vielzahl an Hinweisen, die auf akutes Fieber hindeuten können.

Einer dieser Hinweise ist die Ohrtemperatur deines Kaninchens. Sind die Ohren deines Kaninchens auffällig warm oder sogar heiß, so kann es gut sein, dass dein flauschiger Freund mit Fieber zu kämpfen hat.

Zudem wirst du feststellen können, dass sich das Verhalten deines Tieres verändert: Kaninchen mit Fieber wirken abgeschlagen und teilnahmslos.

Des Weiteren wirkt sich Fieber auf das Fressverhalten der Tiere aus. Es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn dein fieberndes Kaninchen deutlich weniger Nahrung und auch Flüssigkeit zu sich nimmt als sonst.

Hält dieser Zustand länger an, so solltest du unbedingt mit deinem Tier zum Tierarzt gehen.

Kaninchen sind im Übrigen nicht dazu in der Lage zu schwitzen. Egal, wie hoch die Körpertemperatur deines Tieres auch sein mag, das Fell deines Tieres wird stets trocken sein.

Letzten Endes bringt dir nur eine Messung der Körpertemperatur die sichere Gewissheit, ob dein Kaninchen gerade Fieber hat oder eben nicht.

Besitzt du selbst kein Thermometer oder traust dich nicht, die Messung durchzuführen, so wird ein fachkundiger Tierarzt dir diese Aufgabe gerne abnehmen.

Die normale Körpertemperatur eines gesunden Kaninchens liegt zwischen 38,5 und 39,5°C.

Ist Fieber für Kaninchen gefährlich?

Zunächst einmal musst du wissen, dass Fieber keine Krankheit an sich ist, sondern lediglich ein begleitendes Symptom einer anderen Erkrankung.

Fieber an sich ist daher in erster Linie nicht gefährlich.

Fieber tritt immer dann auf, wenn das Immunsystem sehr zu kämpfen hat. Die Abwehrmechanismen deines Kaninchens laufen also gerade auf Hochtouren, um Krankheitserreger den Gar ausmachen zu können.

So gesehen ist Fieber an sich sogar etwas Positives. Es zeigt, dass dein Tier ein funktionierendes Immunsystem besitzt. Über einen längeren Zeitraum andauerndes oder sehr hohes Fieber bringt allerdings einige Gefahren mit sich.

So kann es durch die hohe Temperatur und den Mangel an Flüssigkeit schnell zur Dehydration kommen.

Zudem kann es durch das hohe Fieber über einen längeren Zeitraum zu Gewebe- und Organschäden kommen.

Hält das Fieber lange an, so ist dies außerdem ein Zeichen, dass das Immunsystem offensichtlich nicht dazu in der Lage ist, sich gegen seinen Feind erfolgreich durchzusetzen.

Der hohe Energieaufwand, den das Immunsystem dem Organismus beim Kampf gegen seinen Gegner abverlangt, schwächt dein Kaninchen und sorgt für ein hohes Stresslevel. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Kaninchen Beutetiere sind und in der Natur in großer Gefahr schweben würden, wenn ihnen die Kraft zur Flucht fehlt.

Dieser aufkommende Stress wirkt sich negativ auf den Genesungsprozess aus, da das Tier eigentlich viel Ruhe benötigt.

Daher gilt es schnellstmöglich die Ursache für das Fieber ausfindig zu machen, sodass du deinem Tier dabei helfen kannst wieder gesund zu werden.

Dieser Ursachenforschung widmen wir uns im nächsten Abschnitt ein wenig intensiver.

Warum haben Kaninchen Fieber? Die häufigsten Ursachen

Die Ursachen dafür, dass dein Kaninchen Fieber hat, können sehr vielfältig sein.

Von Infektionen über eine Mittelohr-Entzündung bis hin zu Abszessen sind keine Grenzen gesetzt. Sogar einfache Nahrungsmittelunverträglichkeiten können je nach Tier so schwerwiegende Auswirkungen auf das Verdauungssystem haben, dass Fieber das Resultat ist.

Um dem Übeltäter auf die Schliche zu kommen, der deinem geliebten Tier das Fieber beschert, gilt es stets, dass du das Gesamtverhalten deines Tieres ins Auge fasst und auch auf körperliche Veränderungen achtest.

  • Verliert dein Kaninchen vielleicht gerade mehr Fell als sonst?
  • Frisst und trinkt es normal, schlecht oder sogar übermäßig viel?
  • Gibt es Anzeichen für Parasiten?
  • Hast du irgendetwas an der Fütterung verändert?
  • Hat dein Kaninchen Durchfall?
  • Verhält sich das Kaninchen aggressiv und zeigt Schmerzen?

All diese und noch viele weitere Fragen solltest du dir stellen und im Anschluss abklären.

So kannst du erste Hinweise sammeln, wo genau das Fieber seinen Ursprung finden könnte. In jedem Fall empfiehlt sich bei andauerndem Fieber ein Besuch beim Tierarzt – auch dann, wenn du davon überzeugt bist zu wissen, was dein Kaninchen hat.

Nur der Tierarzt verfügt über die notwendigen Mittel, die für eine exakte Diagnose erforderlich sind.

Dein Kaninchen kann dir nicht sagen, welche Probleme es im Moment hat und viele Krankheiten ähneln sich hinsichtlich ihrer Symptomatik sehr.

Kläre die Ursache daher beim leisesten Zweifel in jedem Fall beim Tierarzt ab!

Es nützt weder dir noch deinem Tier etwas, wenn du mit der Diagnose falsch liegst und dein Tier am Ende an einer Krankheit stirbt, die leicht hätte behandelt werden können, wenn sie zu einem früheren Zeitpunkt entdeckt worden wäre.

Am besten ist es natürlich, wenn dein Kaninchen erst gar kein Fieber bekommt.

Ob und wie sich Fieber vermeiden lässt, das erfährst du jetzt.

Lässt sich Fieber vermeiden?

Fieber lässt sich nie zu 100 % vermeiden. Das ist auch gar nicht notwendig. Wie bereits erwähnt ist das Fieber lediglich ein Begleitsymptom einer anderen Erkrankung.

Egal, wie gut du deine Tiere pflegst, es kann immer wieder dazu kommen, dass deine Tiere krank werden – ganz ohne dein Verschulden. Dennoch gibt es einige Dinge, die du beachten kannst, um das Krankheitsrisiko so gering wie möglich zu halten.

Folgende Vorkehrungen kannst du treffen, um Krankheiten und Fieber bei deinen Kaninchen zu vermeiden:

1. Artgerechte Fütterung

Fütterst du deinem Kaninchen Frischfutter und sorgst dafür, dass dieses Futter von bester Qualität ist, so wird der Organismus deines Haustiers so gut aufgestellt sein, dass das Immunsystem seinen Job optimal ausführen kann.

Krankheitserreger haben es so deutlich schwerer!

2. Vermeide Stress

Stress ist weder für Menschen noch für Tiere förderlich für die Gesundheit.

Achte daher darauf, dass deine Tiere so wenig Stress wie möglich empfinden. Besonders Lärm wirkt sich sehr negativ auf die Gesundheit deiner Kaninchen aus.

Idealerweise befindet sich das Gehege der Tiere an einem ruhigen Ort, an dem nicht viel Trubel herrscht und die Tiere sich voll und ganz entspannen können.

3. Ermögliche Bewegung

Wer rastet, der rostet!

Dieser Grundsatz gilt auch für Kaninchen. Bietest du deinen Kaninchen die Möglichkeit, sich nach Herzenslust zu bewegen, dann wird sich diese Bewegung sehr positiv auf die Gesundheit der Tiere auswirken.

Idealerweise ist die Einrichtung des Geheges so aufgebaut, dass sich dein Kaninchen sogar bewegen muss, um all seine Bedürfnisse erfüllen zu können. Auch unter Kaninchen gibt es den ein oder anderen Kandidaten, der sich von selbst keinen Zentimeter mehr als unbedingt nötig bewegt.

4. Bei Sympthomen frühzeitig zum Tierarzt

Bemerkst du Veränderungen an deinem Tier, wie bspw. das Auftreten von Durchfall oder auch aggressives, ängstliches oder apathisches Verhalten, so solltest du die Ursache am besten direkt beim Tierarzt abklären.

In einem frühen Krankheitsstadium tritt nur selten Fieber auf und je früher die Krankheit entdeckt wird, desto besser und schneller schreitet die Genesung der Tiere voran.

Hilft alle Vorsicht nichts und dein Kaninchen ist doch krank geworden, dann fragst du dich sicherlich, wie du das Fieber des Tieres behandeln kannst.

Daher werden wir dir diese Frage nun beantworten.

So kannst du dein Kaninchen behandeln

Wie du das Fieber des Tieres behandeln kannst, hängt natürlich maßgeblich davon ab, worin die Ursache für das Fieber besteht.

Solang die auslösende Krankheit bestehen bleibt, wird auch das Fieber nicht vollständig verschwinden.

Du kannst dein Tier jedoch unterstützen, indem du darauf achtest, dass es genügend Wasser zu sich nimmt. Verweigert dein Kaninchen die Flüssigkeitsaufnahme, so kannst du ihm vorsichtig mehrmals am Tag vorsichtig Flüssigkeit mithilfe einer Aufziehspritze einflößen.

Außerdem benötigt dein krankes Kaninchen noch mehr Ruhe als sonst.

Vermeide daher unnötigen Lärm, Hektik und anderweitigen Stress, sodass sich dein Kaninchen voll und ganz auf seinen Genesungsprozess konzentrieren kann.

Um dein Kaninchen zu motivieren, zumindest ein bisschen Nahrung zu sich zu nehmen, kann es manchmal hilfreich sein, wenn du ihm sein absolutes Lieblingsfutter anbietest.

Je weniger dein Tier frisst, desto schwächer wird es und desto länger benötigt es für seine Genesung.

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