Spätestens wenn die Baby-Kaninchen ihre ersten Gehversuche im Hasenstall unternehmen, musst du dich auch mit der Fütterung der Jungtiere beschäftigen.
Einmal abgestillt frisst der Kaninchen-Nachwuchs das, was du servierst.
Wie sieht es in diesem Zusammenhang mit Gras aus? Dürfen Baby-Kaninchen schon im jungen Alter Gras, Heu und Stroh fressen?
Die Antwort kommt jetzt…
Baby-Kaninchen: Ab wann darfst du Gras füttern?
Baby-Kaninchen dürfen bereits ab der vierten Lebenswoche Gras fressen. Allerdings musst du hierbei einige Dinge beachten, damit keine gesundheitlichen Probleme im Bereich der Verdauung entstehen oder dein Tier krank wird.
Ist Gras gesund für Baby-Kaninchen?
Ebenso wie Heu stellt Gras eine wichtige Quelle für Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe dar. Es enthält Wasser und sekundäre Pflanzenstoffe, die ebenfalls zur Gesunderhaltung beitragen.
Grundsätzlich ist es also entscheidend für die Ernährung und den Organismus, dass dein Kaninchen mit Gras gefüttert wird.
Du musst bei der Fütterung jedoch einige Faktoren berücksichtigen.
Zu diesen gehören:
- Stell die Fütterung nicht abrupt um
- Achte auf Sauberkeit und Sicherheit
- Kontrolliere dein Kaninchen täglich
- Baue das Gras am besten selbst an
Gewöhnung und Futterumstellung
Bereits ab der vierten Lebenswoche darf dein Baby-Kaninchen etwas Gras probieren. Biete zunächst aber nur sehr geringe Mengen an. Das gibt dem Verdauungssystem Zeit, sich allmählich auf die neue Nahrung einzustellen.
Diese Regel solltest du übrigens auch bei erwachsenen Kaninchen berücksichtigen.
Kommt es zu einer abrupten Umstellung von Heu und Trockenfutter auf Gras oder andere frische Lebensmittel, sind häufig Blähungen, Durchfall und Schmerzen die Folgen. Gerade bei jungen Kaninchen ist das gefährlich und kann sogar zum Tod führen.
Wenige Halme reichen am Anfang daher vollkommen aus.
Dein Tier wird sich vielleicht nicht direkt über das Gras freuen. Es kann sich dadurch aber mit dem Geruch vertraut machen und erhält einen neuen Anreiz. Wird das frische Futter vertragen, kannst du jeden Tag etwas mehr anbieten.
Sauberkeit und Sicherheit
Damit Gras gesund ist, musst du neben einer langsamen Gewöhnung auch auf die Sicherheit und Sauberkeit achten. Das ist notwendig, weil das Futter durch verschiedene Einflüsse verschmutzt oder belastet sein kann.
Hierzu zählen unter anderem:
- Insektizide
- Düngemittel
- Abgase
- Tierkot und -urin
- Giftpflanzen
Sammle daher nie Gras neben Straßen oder Gehwegen, in Parks oder auf anderen öffentlichen Flächen. Auch behandelte Rasenflächen eignen sich nicht.
Du solltest das Frischfutter nur aus dem eignen Garten verwenden oder es selbst anbauen. Das funktioniert sowohl auf dem Balkon als auch auf der Fensterbank.
Beachte zudem, dass das Gras selbst aus dem eigenen Garten mit dem Kot oder Urin anderer Tiere verunreinigt sein kann. Hierdurch besteht die Gefahr, dass Würmer übertragen werden. Solltest du über einen Garten verfügen, kann eine Absperrung daher sinnvoll sein.
Kontrolliere dein Baby-Kaninchen
Wenn dein Kaninchenbaby zum ersten Mal Gras frisst, müssen sich Magen und Darm erst daran gewöhnen. Achte daher anfangs sehr genau darauf, wie es sich in den Stunden danach verhält.
Blähungen, Durchfall und Krämpfe sind möglich, wenn zu viel Gras gefressen wurde oder dieses verunreinigt war.
Da derlei Probleme bei jungen Tieren schnell gefährlich werden können, solltest du in diesen Fällen umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Gras selbst ziehen
Gras selbst zu ziehen ist einfach und nimmt nur wenig Zeit in Anspruch.
Du benötigst dafür lediglich das passende Substrat, einige Gefäße und Grassamen. Ein sonniger Standort und Wasser reichen aus, um selbst in einer Wohnung Gräser kultivieren zu können. Dabei entstehen für dich und dein Kaninchen weitere Vorteile, wie beispielsweise:
- frisches Gras zu jeder Jahreszeit
- keine Verschmutzung
- keine Belastung durch Insektizide oder Dünger
- eigene Zusammenstellungen möglich
- kein Risiko durch giftige Pflanzen
Auf dem Rasen kann es durchaus schwierig sein, ungeeignete Gewächse auszusortieren. In Topf, Kübel oder Kasten wird es durch die eigene Aussaat jedoch sehr einfach möglich, das Gras beispielsweise mit Löwenzahn, Schafgarbe oder Kräutern zu kombinieren.
Gras im Freilauf begrenzen
Wenn dein Baby-Kaninchen in den Freilauf darf, sollte es bereits an Gras gewöhnt sein.
Anderenfalls kann es sich schnell daran überfressen und somit an Verdauungsstörungen leiden. Zusätzlich zu der allmählichen Gewöhnung solltest du daher anfänglich die Zeit im Freilauf kurz halten. Eine halbe Stunde bis Stunde reicht in den ersten Tagen vollkommen aus.
Eine Überforderung wird damit vermieden und auch die neuen Reize werden für dein Kaninchen nicht zu viel.
Darf nasses Gras verfüttert werden?
Ja, auch wenn sich beständig die Meinung hält, feuchtes Gras könnte gefährlich sein, ist dieses nach, Regen durch Tau oder Sprengen nicht der Fall. Es muss dann jedoch sofort verfüttert werden. Denn durch längere Dauer wird die Gefahr erhöht, dass Fermentierung einsetzt.
Das ist wiederum problematisch, da es blähend wirken kann und somit eine Aufgasung erzeugt.
Darf Gras nach dem Rasenmähen verfüttert werden?
Du solltest es vermeiden, den Rasenschnitt direkt nach dem Mähen an deine Kaninchen zu verfüttern.
Rasenschnitt birgt durch die austretende Flüssigkeit die Gefahr, dass er gärt. Er belastet damit die Verdauung. Besser ist gerupftes oder geschlagenes Gras, das du umgehend verfütterst.
Können Insekten im Gras schädlich sein?
Kaninchen können tierisches Eiweiß nicht verdauen. Sie fressen daher weder Käfer noch Würmer absichtlich (Kaninchen sind keine Fleischfresser).
Dennoch kann es durch Gras natürlich passieren, dass versehentlich ein Insekt aufgenommen wird.
Die gute Nachricht: Im Normalfall ist das nicht problematisch!
Achte dennoch darauf, dass sich beispielsweise keine Schnecken, Zecken oder sonstige Tiere an dem Grünfutter befinden, wenn du es im Garten gewinnst. Zum einen schonst du damit die Gesundheit deines Kaninchens.
Zum anderen verbreiten sich die Insekten nicht in der Wohnung.
Muss das Gras vor dem Verfüttern gewaschen werden?
Das ist abhängig davon, wo du das Grünfutter gewonnen hast.
Stammt es aus dem eigenen Garten und war geschützt oder hast du es selbst in einem Topf gezogen, ist ein zusätzliches Abspülen nicht notwendig.
Dein Baby-Kaninchen kann das Grünfutter auch direkt bekommen.
Möchtest du hingegen Insekten entfernen, kannst du es gründlich in einem Sieb abspülen.