Gelbe Pfoten bei Kaninchen – Häufige Ursachen und 4 bewährte Tipps

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass dein Kaninchen gelbe Pfoten hat?

Grund zur Sorge besteht in der Regel nicht. Jedoch können sich dahinter auch Ursachen verstecken, die du unbedingt behandeln solltest.

In diesem Beitrag verraten wir dir, warum dein Kaninchen von Zeit zu Zeit gelbe Pfoten hat und geben dir außerdem einige bewährte Tipps an die Hand, wie du diese gelben Pfoten loswirst und vor allem in Zukunft vermeiden kannst.

Lass uns gleich starten!

Welche Ursachen stecken hinter gelben Pfoten?

Die Ursachen, die gelbe Pfoten verursachen, können ganz unterschiedlich sein.

Möglicherweise färbt der Bodenbelag des Geheges einfach nur ein wenig ab: Da Einstreu von Natur aus gelb ist, kann es passieren, dass dein Kaninchen davon ein wenig Farbe abbekommt. Der Regelfall sollte es allerdings nicht sein.

Es kann jedoch auch sein, dass sich an gewissen Stellen im Käfig Rost bildet, der die Pfoten deines Tieres bei Berührung gelb färbt.

Auch Blütenstaub kann dazu führen, dass das Fell und Pfoten deines Kaninchens einen Gelbstich aufweisen.

Zudem passiert es nicht selten, dass helle Kaninchen im Laufe ihres Lebens ein paar cremefarbene Abzeichen entwickeln, die auf den ersten Blick wie Verschmutzungen im Fell aussehen.

Möglicherweise hat das Fell deines Kaninchens also einfach nur einen anderen Farbton an den Pfoten entwickelt.

Problem: Urin

In manchen Fällen können die Verfärbungen jedoch auch durch Urin hervorgerufen werden.

Selbstverständlich pinkelt sich dein Kaninchen nicht mit Absicht selbst an, doch unter bestimmten Voraussetzungen kann das vorkommen. Besonders Jungtiere neigen dazu, nach dem Pinkeln noch eine Weile an Ort und Stelle sitzenzubleiben.

In diesen Situationen kann es passieren, dass der Urin in das Fell des Tieres einzieht.

Möglicherweise ist dein Kaninchen auch nicht dazu in der Lage, sich selbst ausreichend sauber zu halten.

Kaninchen mit besonders langem Fell (z.B. Angora-Kaninchen) haben hier einen großen Nachteil gegenüber ihrer kurzhaarigen Artgenossen.

Unter Umständen können diese Urinflecken auch ein Symptom für diverse Erkrankungen sein.

Dazu aber später mehr.

Im nächsten Abschnitt befassen wir uns nun erst einmal mit der Frage, ob gelbe Pfoten an sich einen Grund zu Besorgnis darstellen.

Besteht Grund zur Besorgnis, wenn mein Kaninchen gelbe Pfoten hat?

Das hängt ganz davon ab, wodurch die gelben Pfoten bei deinem Kaninchen hervorgerufen werden.

Auch spielt die Häufigkeit des Auftretens eine große Rolle.

Tritt das Phänomen der gelben Pfoten nur ein einziges Mal oder alle paar Monate auf, so musst du dir in aller Regel keine Gedanken darüber machen.

Problematischer kann es allerdings werden, wenn die gelben Pfoten nahezu dauerhaft auftreten und sich die Ursache nicht durch die natürliche Fellfarbe erklären lässt.

Es existieren eine Reihe von Krankheiten, deren Symptome u. a. gelbe Pfoten sein können. All diese Krankheiten haben eines gemeinsam:

Die gelben Pfoten werden durch Urin hervorgerufen.

Folgende Ursachen können u. a. dafür sorgen, dass sich dein Kaninchen von Zeit zu Zeit wortwörtlich ins Fell macht:

1. Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung ist eine äußerst unangenehme Sache.

Nicht nur deshalb, weil dein Kaninchen ständig einen starken Harndrang verspürt, sondern auch, weil die Entzündung dem Tier unter Umständen große Schmerzen bereiten kann.

Besonders Kaninchen im Alter von 3 bis 5 Jahren sind anfällig für Harnwegerkrankungen. Im Zuge einer Blasenentzündung kann es durch den ständigen unkontrollierten Harnausstoß zu sog. Urinverbrühungen kommen.

Dies ist der Fachbegriff für Urin, der zwischen den Hinterbeinen eingetrocknet ist und dort zu Wunden führen kann.

2. Blasenschwäche

Auch bei der Blasenschwäche kommt es nicht selten zu unkontrolliertem Urinverlust.

In vielen Fällen merkt dein Kaninchen nicht einmal, dass es gerade Urin verliert und macht sich daher auch nicht sauber.

Die Blasenschwäche und die Blasenentzündung hängen im Übrigen oft zusammen – denn wer an einer Blasenschwäche leidet, der ist deutlich anfälliger für Blasenentzündungen!

3. Rangkämpfe

Ja, auch unter Kaninchen kann es hin und wieder zu kleineren und größeren Streitigkeiten kommen, wenn es darum geht, die Fronten zu klären.

Gerade bei mehreren männlichen Kaninchen, die nicht ausreichend Platz im Gehege haben, um sich aus dem Weg zu gehen, kann es vorkommen, dass das ranghöhere Tier auf das rangniedrigere Tier pinkelt.

4. Ungünstige Bedingungen

Hat dein Kaninchen überhaupt die Möglichkeit, sein Fell während des Pinkelns sauber zu halten?

Ein ungeeigneter Untergrund kann dafür sorgen, dass dein Kaninchen gar keine andere Wahl hat als sich selbst anzupinkeln.

Achte daher darauf, dass der Untergrund ein sauberes und hygienisches Pinkeln ermöglicht.

5. Fliegeneier

Der Geruch des angetrockneten Urins kann einige Fliegenarten anlocken und dazu verleiten, ihre Eier auf deinem Kaninchen abzulegen!

Eine eklige Vorstellung – oder nicht?

Kontrolliere das Fell des Tieres daher unbedingt regelmäßig und entferne ungebetene Gäste so schnell wie möglich!

Behandlungsmöglichkeiten von gelben Pfoten

Beobachtest du gelbe Pfoten bei deinem Kaninchen, so ist der erste Schritt in die richtige Richtung herauszufinden, woher die gelben Pfoten kommen und diese Ursache zu beseitigen. Andernfalls ist eine Behandlung mit andauerndem Erfolg nicht möglich.

Liegen den gelben Pfoten lediglich Staub, Fellfärbungen durch Rost bzw. Farbe oder anderer Schmutz zugrunde, so ist keine Behandlung notwendig.

Kaninchen sind äußerst reinliche Tiere, die sich von selbst um ihre Hygiene kümmern. Nach einiger Zeit werden die Flecken also von selbst wieder aus dem Fell verschwinden.

Anders sieht es aus, wenn Urin die Ursache der gelben Pfoten ausmacht.

Urinverbrühungen bspw. können zu verklebtem Fell, offenen Wunden und Infektionen führen.

Außerdem stinkt dein Kaninchen nach einiger Zeit sehr stark nach Urin – was alles andere als angenehm für dich, aber natürlich in erster Linie auch für das Tier selbst ist!

Dein erster Impuls wird es jetzt sein, dein Kaninchen einfach zu baden, stimmt’s?

Dieses Unterfangen sollte jedoch nur im Notfall in Betracht gezogen werden, da Kaninchen nicht für das Baden im Wasser geschaffen sind.

Es existiert allerdings eine Möglichkeit, um Kaninchen ein sog. „Trockenbad“ zu ermöglichen.

Tipp: Hier erfährst du, wie du dein Kaninchen richtig und artgerecht sauber machst.

So machst du ein Trockenbad bei deinem Kaninchen

1. Stabile Rückenlage

Um deinem Kaninchen die Pfoten baden zu können, musst du natürlich an die Pfoten erst einmal rankommen.

Daher empfiehlt es sich, wenn du das Kaninchen mit dem Rücken auf deinen Schoß legst, sodass die Pfoten gen Himmel ragen.

Idealerweise kann sich dein Kaninchen mit den Hinterbeinen ein wenig an deinem Bauch abstützen, sodass es ein wenig mehr Sicherheit gewinnen kann.

2. Maisstärkepulver

Anstelle von Wasser nimmst du nun ein wenig Maisstärkepulver und trägst dieses auf die mit Urin befleckten Stellen auf.

Wichtig ist hierbei, dass du wirklich auf reines Maisstärkepulver ohne jegliche Zusatzstoffe zurückgreifst.

3. Massage

Massiere das Pulver nun langsam und vorsichtig in das Fell deines Tieres ein.

Besonders hartnäckige Urinverklebungen kannst du ganz vorsichtig mit einem Flohkamm lösen, sodass das Pulver auch wirklich in das Fell einziehen kann.

Ist es dir nicht möglich, die Verklebungen mit dem Flohkamm zu lösen, ohne, dass du wirklich grob werden müsstest, dann schneide die betroffenen Stellen am besten mit einer Schere ab.

4. Entferne die Pulverreste

Bevor du dein Kaninchen zurück in den Auslauf entlässt, solltest du das Pulver so gut wie möglich wieder aus dem Fell entfernen. Streiche das Pulver entweder mit der Hand oder mithilfe des Kamms aus dem Fell heraus. Fertig!

Wenn alle Stricke reißen und dein Kaninchen wirklich großflächig voller Urin ist, so hilft in diesen Fällen wirklich nur noch ein Wasserbad zur Pfoten-Reinigung. Nach Möglichkeit solltest du aber darauf achten, dass dein Kaninchen nicht komplett nass wird.

Wege, um den beißenden Uringeruch zu neutralisieren

Der beißende Geruch von Urin – egal ob frisch oder angetrocknet – kann ziemlich hartnäckig sein. Das gilt nicht nur für den Urin, der sich möglicherweise im Kaninchenfell verfängt, sondern auch für den Urin, der sich im Gehege befindet.

Hast du dein Kaninchen vom Urin befreit, so kann das Gehege dennoch fürchterlich danach stinken.

Achte daher darauf, dass du dich für ein sehr saugfähiges Einstreu entscheidest, welches den Urin nicht nur zuverlässig aufsaugt sondern im Zuge dessen auch den Geruch weitestgehend neutralisiert.

Reinige zudem regelmäßig das Gehege der Tiere: Es empfiehlt sich, das Einstreu ca. ein Mal pro Woche auszuwechseln.

Vermeide es zudem, deinen Kaninchen Holzboden anzubieten. Holz saugt den Urin auf und nimmt diesen Geruch rasant an. Ist das Holz einmal uringetränkt, so wirst du den Geruch nicht mehr loswerden.

Leicht zu reinigende Oberflächen kannst du zusätzlich von Zeit zu Zeit mit ein wenig Essig einreiben.

Essig neutralisiert den Uringeruch nahezu vollständig.

Achte jedoch darauf, dass die Tiere nicht mit dem Essig in Kontakt kommen und lasse die Kaninchen erst an die behandelten Stellen, wenn der Essig vollständig weg ist.

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