Hamster-Babys: 5 Fakten, die du unbedingt wissen musst

In diesem Beitrag verraten wir dir 5 wichtige Dinge, die du bei der Aufzucht von Hamster-Babys unbedingt beachten solltest.

Die Punkte 4 und 5 sind sogar überlebenswichtig!

Los geht’s.

Die Entwicklung eines Hamster-Babys

Hamster kommen nackt, blind und taub auf die Welt.

Direkt nach der Geburt wiegen sie weniger als zwei Gramm, sind rosa und hilflos.

Bereits am vierten Tag haben sie ihr Gewicht jedoch etwa verdoppelt und ein zarter Flaum wird sichtbar, der die Fellzeichnung erahnen lässt. Zudem öffnen sich zu diesem Zeitpunkt langsam die Ohren und die Jungen beginnen, ihre Umgebung zu erkunden.

Spätestens am zehnten Tag sollten alle Hamster-Babys das Nest gelegentlich verlassen und sich im Käfig bewegen.

Sie werden damit beginnen, Futter zu suchen und orientieren sich dabei über Geruchssinn und Gehör. Die Augen öffnen sich in der zweiten Lebenswoche.

Noch sind die Jungtiere jedoch auf ihre Mutter angewiesen, die sie mindestens bis zur dritten Lebenswoche säugt und erst dann langsam mit der Entwöhnung beginnt.

Werden Mutter und Nachwuchs nicht zum frühestmöglichen Zeitpunkt voneinander getrennt, kann das Säugen sogar noch mehrere Monate erfolgen.

Zwischen der vierten und sechsten Woche setzt bereits die Geschlechtsreife bei den jungen Hamstern ein. Wenn du eine weitere Vermehrung verhindern willst, solltest du die Tiere also nach Geschlechtern trennen.

Tipp: Aufgrund der sehr geringen Größe der Hamster solltest du den Käfig „babysicher“ gestalten. Dichte unbedingt die Gitterstäbe mit Plexiglas-Scheiben ab, damit sie nicht durch die Lücken klettern und in der Wohnung verloren gehen können. Entferne zudem Spielzeuge, die eine Verletzungsgefahr darstellen könnten und tiefere Wasserschalen.

Hamster-Babys richtig versorgen

In den ersten zwei bis drei Wochen reicht die Milch der Mutter für die Versorgung vollkommen aus.

Dennoch versuchen die Hamster-Babys etwa ab dem zehnten Tag feste Nahrung.

Allerdings wissen sie noch nicht, was essbar ist und was nicht!

Hierbei handelt es sich um einen Lernprozess, der vorwiegend durch das Abschauen bei der Mutter erfolgt. Achte also auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, damit die Hamster-Babys frühzeitig verschiedene Futtermittel kennenlernen und ihre Verdauung trainieren können.

Um die Aufnahme des Futters für die kleinen Tiere zu erleichtern, kannst du Gemüse kochen sowie Obst und Gemüse klein raspeln.

Wenn die Jungtiere sich nicht mehr ausschließlich von der Muttermilch ernähren, muss auch die Versorgung mit Flüssigkeit sichergestellt werden. Sorge unbedingt dafür, dass Wasser für die Hamster-Babys problemlos erreichbar ist.

Bring Trinkflaschen daher so an, dass die Jungen an diese gelangen, ohne gefährliche Klettermanöver absolvieren oder sich extrem strecken zu müssen.

Alternativ kannst du eine sehr flache Schale oder eine Untertasse in den Käfig stellen und darauf etwas Wasser geben. Eine kleine Lache reicht vollkommen aus.

Achte jedoch darauf, dass sich die Hamster sicher bewegen und laufen, anstatt zu krabbeln, bevor du das Wasser auf diese Weise anbietest. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass die Jungtiere sich am Wasser verschlucken oder es einatmen.

Zudem können sie beim Spielen und Rennen auch später noch nass werden.

Aus diesem Grund solltest du wirklich nur kleine Mengen Wasser außerhalb der Trinkflasche bereitstellen. Denn werden Hamster nass, kann das negative Folgen für ihre Gesundheit haben.

Gerade bei sehr jungen und damit noch winzigen und leichten Hamstern kann das Nasswerden in einer Unterkühlung resultieren und ernsthafte Krankheiten nach sich ziehen.

Welche Geräusche machen Hamster-Babys?

Da es sich um hilflose Beutetiere handelt, sind Hamster und ihre Jungen in der Regel sehr still.

Das bedeutet jedoch nicht, dass sie keine Laute von sich geben können.

Im Falle der Jungtiere handelt es sich dabei um ein leises Fiepen. Dieses kannst du beispielsweise dann vernehmen, wenn sie Hunger haben und ihre Mutter auf sich aufmerksam machen wollen.

In einigen Fällen ist das sogar der erste und einzige Hinweis auf Hamster-Babys, denn du erhältst, bevor sie erstmalig das Nest verlassen.

Werdende Hamster-Mütter weisen zwar einen größeren Bauchumfang auf, gerade bei langhaarigen Tieren ist das jedoch kaum sichtbar.

Zudem kann es durch ein Verwechseln des Geschlechts oder eine zu späte Trennung dazu kommen, dass du unwissentlich ein bereits trächtiges Hamsterweibchen kaufst oder es im Falle von gemeinsam gehaltenen Zwerghamstern unbemerkt und ungewollt zu einem Paarungsakt zwischen vermeintlich gleichgeschlechtlichen Tieren kommt.

Ab wann darf ich die Hamster-Babys anfassen?

Ab der dritten bis vierten Woche darfst du den Nachwuchs berühren und die Tiere dadurch mit direktem Kontakt bekannt machen. Bis dahin solltest du dich darauf beschränken, häufig und lange in dem Raum anwesend zu sein, indem sich der Käfig befindet. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Hamster mit Menschen vertraut sind und keine Angst vor ihnen haben.

Bereits kurz nach der Geburt, wenn die Jungtiere winzig und rosa sind, ist die Versuchung groß, die Babys auf die Hand zu nehmen. Das gilt hauptsächlich dann, wenn sich ein oder mehrere der Hamster-Babys außerhalb des Nestes und scheinbar wahllos verteilt im Käfig finden.

Bitte bleib jedoch standhaft und verzichte auf Berührungen, denn ungewöhnlich ist diese Situation nicht.

Die Geburten finden nicht zwangsläufig direkt im Nest statt. Sobald das Muttertier sich erholt und alle Jungen geputzt hat, sammelt sie die Babys ein und trägt sie in das vorbereitete Nest. Ein Eingreifen durch dich ist erst dann notwendig, wenn das auch nach mehreren Stunden nicht erfolgt. Achte darauf, dass es in dem Raum und in dem Käfig warm ist, damit die Jungtiere nicht auskühlen.

Du kannst zudem versuchen, die Mutter mit Futter auf die Babys aufmerksam zu machen.

Nur im äußersten Notfall solltest du das Hamster-Baby in die Nähe des Nestes bewegen.

Fass es dafür nicht direkt an!!!

Zum einen kann dein Geruch die Mutter verwirren. Zum anderen sind die Jungtiere so empfindlich, dass du selbst mit großer Vorsicht Verletzungen erzeugen kannst.

Verwende einen Esslöffel oder ein ähnliches Utensil, das du unter die Streu schieben kannst, auf dem das Hamster-Baby liegt. Hierdurch musst du es nicht direkt anfassen und kannst das Tier sanft vor dem Nest ablegen.

Anders verhält es sich natürlich, wenn die Mutter ihre Jungen nicht annimmt.

Das kann beispielsweise auf Stress, einen zu kleinen Käfig oder fehlender Erfahrung zurückzuführen sein. Schlimmstenfalls kommt es zum Kannibalismus. Das heißt, dass das Muttertier die Babys frisst.

Die Jungen zu retten ist möglich, aber für die ersten Wochen mit sehr viel Aufwand verbunden. Denn sie säugen im Normalfall jede Stunde und benötigen eine spezielle Aufzuchtmilch, die du beispielsweise beim Tierarzt erhältst.

Mit einer Spritze ohne Kanüle oder einer Pipette musst du den Hamster-Babys Tag und Nacht stündlich die körperwarme Milch anbieten. Um ein Verschlucken zu vermeiden, solltest du die Flüssigkeit tröpfchenweise ablecken lassen.

Pro Fütterung und Tier reichen zwei bis drei Tropfen aus. Die Häufigkeit der Fütterungen kannst du reduzieren, sobald die kleinen Hamster mobiler werden und feste Nahrung aufnehmen.

Hinweis: Die Tragedauer der Hamster ist so kurz, dass die Jungen in ihrer Entwicklung noch einiges nachzuholen haben. Das gilt auch für die Darmflora, die bei den Babys nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist. Bei einer Aufzucht durch die Mutter fressen sie deren Kot, um ihre eigene Darmflora mit wichtigen Bakterien zu besiedeln. Von Hand aufgezogene Hamster haben diese Möglichkeit nicht. Du kannst allerdings versuchen, den Kot der Mutter zu sammeln und diesen den Jungtieren direkt anzubieten.

Ab wann darf ich die Hamster-Babys abgeben und von Mutter trennen?

So niedlich die jungen Hamster sind und so viel Spaß es dir mit Sicherheit macht, ihre Entwicklung zu verfolgen, so zeitig musst du dir Gedanken um die Trennung von dem Muttertier machen.

Da die kleinen Nager rasch geschlechtsreif sind, besteht in kurzer Zeit die Gefahr von weiteren Nachkommen. Aufgrund der Verwandtschaft und Inzucht steigt dabei das Risiko von Krankheiten, Behinderungen und Geburtsfehlern.

Zwerghamster sind etwa mit vier Wochen geschlechtsreif. Mittelhamster erlangen diesen Status zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche. Spätestens dann ist also eine Trennung nach Geschlecht angeraten.

Die Weibchen können zunächst bei der Mutter verbleiben, denn diese duldet ihre Nachkommen in der Regel für die ersten drei bis vier Monate. Möglich ist das aber nur, wenn der Käfig oder das Hamsterheim eine ausreichende Größe aufweist und es keine Konflikte in der Gruppe gibt.

Achte darauf, dass die Hamster bei der Trennung oder Abgabe wenigstens vier Wochen alt sind, selbstständig fressen und Wasser trinken. Denn in der Natur würden sie noch länger bei der Mutter verbleiben und auch noch weiterhin säugen, sich gegenseitig im Nest wärmen und miteinander spielen.

Selbst bei Hamstern, die im Erwachsenenalter als Einzelgänger leben und sich nur zur Paarung zusammenfinden, ist das der Fall. Eine Abgabe muss also nicht sofort in der vierten Lebenswoche erfolgen.

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