Katze schielt: Grund zur Panik?

Wenn deine Katze schielt, können sich dafür verschiedene Ursachen verantwortlich zeigen. Darunter befinden sich Auslöser, die einen absoluten Notfall darstellen und dich sofort in eine Tierklinik führen sollten.

Denn neben dem angeborenen Schielen, das primär bei Siamkatzen häufiger auftritt, kann dahinter auch ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine gefährliche Krankheit stecken.

Wichtig ist dabei immer, wann und wie die Fehlstellung der Augen auftritt.

Selbst bei dem Schielen von Geburt an, musst du auf das Verhalten deines Tieres achten. Bei manchen stellt es kein Problem dar, bei anderen kann es hingegen zu Schwierigkeiten führen.

In diesem Beitrag erfährst du, wann das Schielen bei deiner Katze einen Notfall darstellt und wann eine tierärztliche Abklärung notwendig ist. Wir zeigen dir ebenso, welche Ursachen für die Fehlstellung der Augen verantwortlich sein können, mit welchen Auswirkungen du rechnen musst und ob sich Behandlungen dafür finden.

Ursachen für das Schielen bei Katzen

Die Ursachen für das Schielen bei Katzen lassen sich in drei Kategorien unterteilen:

  • genetische Veranlagung
  • Verletzungen
  • Krankheiten

Von der jeweiligen Ursache hängt ab, ob es sich um einen Notfall handelt, eine Therapie erforderlich ist oder deine Katze sich damit problemlos zurechtfindet.

Angeborenes Schielen bei Katzen

Einige Katzenrassen haben eine Neigung zum Schielen, das in der Fachsprache als Strabismus bezeichnet wird. Zu diesen Rassen gehören Siam, Perser und Himalaya-Katzen.

Beide Pupillen weisen dabei mehr oder weniger in Richtung der Nasenspitze. In der Regel sind die Tiere dadurch nicht eingeschränkt.

Die Ursache hierfür sind die Muskeln, die für die Bewegungen des Auges verantwortlich sind. Sie sitzen direkt am Augapfel und „ziehen“ ihn bei Bedarf in die richtige Richtung.

Sind sie an den Seiten nicht gleich lang, kommt es zum Schielen.

Nicht zu verwechseln ist diese angeborene Art des Strabismus mit nur gelegentlich schielenden Kitten. Sehr junge Kätzchen schielen hin und wieder – vor allem, wenn sie müde sind.

Das liegt an der Ausprägung und der Kraft der Muskulatur. Sind die Tiere noch schwach oder nach einer aktiven Phase erschöpft, können sie eine leichte Fehlstellung der Augen aufweisen.

Ebenso ist es möglich, dass sie während einer Wachstumsphase vorübergehend einen „Knick in der Optik“ haben. Diese Erscheinung verwächst sich mit der Zeit.

Eine tierärztliche Behandlung ist in diesen Fällen nicht erforderlich.

Katze schielt durch Verletzungen

Plötzlich auftretendes Schielen kann ein Anzeichen für ein Schädel-Hirn-Trauma sein. Zusätzlich treten dabei in der Regel weitere Symptome auf.

Zu diesen gehören unter anderem:

  • Schwindel
  • unkoordinierte Bewegungen
  • erschwerte Atmung
  • Erbrechen
  • Krämpfe oder Lähmungen
  • Bewusstlosigkeit
  • Taumeln oder Torkeln

Zu einer Gehirnerschütterung – der leichtesten Form des Schädel-Hirn-Traumas (SHT) – kommt es beispielsweise durch:

  • Stürze
  • Schläge
  • Stöße
  • Kämpfe mit größeren Tieren oder Raubvögeln
  • Unfälle mit Autos, Motorrädern oder Radfahrern

Abhängig davon, wie groß die Krafteinwirkung war, kann auch eine schlimmere und lebensgefährliche Form des Traumas bestehen.

Es handelt sich dabei immer um einen Notfall. In Panik solltest du nicht verfallen, aber dennoch umgehend einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen und dich telefonisch als Notfall anmelden.

Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad.

Weitere mögliche Verletzungen, die zum Schielen führen, können direkt im Bereich der Augen und der beteiligten Muskulatur oder an dem Gleichgewichtsorgan auftreten. Stumpfe Schläge, Schnitte oder Fremdkörper im Ohr zeigen sich dafür verantwortlich.

Welche Therapie notwendig ist, richtet sich nach der Art der Verletzung. Nicht immer ist es möglich, eine vollständige Heilung zu erreichen.

Katze schielt – mögliche Krankheiten

Wenn deine Katze später im Leben beginnt, plötzlich oder allmählich immer wieder zu schielen oder sich die Augenstellung verändert, können sich dahinter Krankheiten verbergen.

Zu diesen gehören:

  • Entzündungen
  • Erkrankungen des vestibulären Systems (Gleichgewichtsorgan)
  • Nervenschädigungen
  • Krebs in Hirn oder Nervensystem
  • Tumore
  • Erkrankungen der Augen
  • Hydrozephalus (Wasserkopf)

Aufgrund der vielseitigen Möglichkeiten kann keine Diagnose ohne eine entsprechende und umfassende Untersuchung gestellt werden.

Einen Tierarzt solltest du aufsuchen, sobald dir das Schielen bei deiner Katze erstmalig auffällt. Denn:

Je zeitiger die Ursache erkannt wird, umso einfacher und erfolgsversprechender ist die Therapie.

Können Krankheiten fortschreiten oder wachsen Tumore unbemerkt, wird die Behandlung hingegen zunehmend schwierig oder kann gar nicht mehr erfolgen.

Mögliche Behandlungen beim Schielen

Wie die Therapie ausfällt, richtet sich nach der Ursache. Im Falle von Entzündungen reichen Medikamente aus, um diese auszuheilen und damit eine normale Sicht wiederherzustellen.

Bei Verletzungen erfolgt oftmals eine symptomatische Behandlung, um die Heilung zu beschleunigen und Komplikationen vorzubeugen.

Bei Tumoren kann hingegen ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, sofern dieser möglich ist.

Wie du siehst, gibt es keine pauschale Antwort zu der Behandlung beim Schielen. Das Spektrum der Auslöser und dadurch erforderlichen Therapien ist zu groß.

Katze schielt – dann musst du den Tierarzt aufsuchen

Wenn deine Katze bereits von Geburt an schielt und sich damit problemlos zurechtfindet, ist das kein Grund zur Sorge.

In allen anderen Fällen musst du einen Tierarzt aufsuchen.

Eine gelegentliche Augenfehlstellung spricht zwar nicht für einen Notfall, weist jedoch auf ein zugrundeliegendes Problem hin.

Bei plötzlichem Schielen ist es sehr wahrscheinlich, dass deine Katze im Bereich des Kopfes einer erheblichen Krafteinwirkung ausgesetzt war.

Das bedeutet, dass nicht nur die Augen darunter gelitten haben werden. Auch das Hirn, die Kiefer oder das Hirn können in Mitleidenschaft gezogen wurden sein.

Da Katzen Schmerzen oftmals sehr gut verbergen, fallen weitere Verletzungen meist nicht sofort auf. Erst die entsprechenden Untersuchungen beim Tierarzt bringen Aufschluss über das vollständige Ausmaß.

Dem Schielen bei Katzen vorbeugen – geht das?

Katzen mit ungesichertem Freigang sind einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt. Zwischen fremden Hunden, Eulen, Giftködern und Straßenverkehr ist das Risiko für Krankheiten und Verletzungen groß.

Die Tiere können während des ungesicherten Freigangs ebenso Giftstoffen ausgesetzt sein, was wiederum Krebs und Tumore begünstigt.

Möchtest du derlei Gefahren von Anfang an vorbeugen, solltest du deine Katze nicht ungesichert nach draußen lassen. Dadurch kannst du einem plötzlich auftretenden Schielen am besten vorbeugen oder zumindest die Wahrscheinlichkeit senken.

Abgesehen von einem sicheren Umfeld, regelmäßigen medizinischen Kontrollen und einer guten Haltung sind jedoch keine sicheren Maßnahmen zur Vorbeugung möglich.

Wenn deine Katze schielt

Abrupte Veränderungen in dem Aussehen oder dem Verhalten deiner Katze sind immer ein Warnzeichen und erfordern eine gründliche tierärztliche Abklärung.

Ob also ein oder beide Augen in die verkehrte Richtung zeigen, dein Tier unkoordiniert wirkt oder auf einmal Sprünge verfehlt – ohne Untersuchung kann sich der Zustand rapide verschlimmern.

Besser ist es daher, umgehend einen Tierarzt aufzusuchen.

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