Kaninchen atmet schnell: 6 häufige Gründe (inkl. Behandlung)

Stellst du fest, dass dein Kaninchen schnell atmet, schrillen sicherlich sofort die Alarmglocken.

Aber: Nicht immer sind gesundheitliche Probleme ursächlich.

Eine schnelle Atmung bei deinem Kaninchen kann auch vollkommen normale Gründe haben. Dennoch solltest du das Tier genau beobachten, denn es existieren Szenarien, die einen Tierarztbesuch unumgänglich machen.

Welche das sind, erfährst du jetzt!

Normales Atemverhalten von Kaninchen

Kaninchen atmen schneller als Menschen oder größere Säugetiere.

Eine Atemfrequenz von 30 bis 60 Atemzügen pro Minute ist normal.

Beschleunigtes Atmen kann jedoch ebenfalls auftreten und ist ein Warnzeichen, das beispielsweise auf Wärme, Krankheiten oder Stress hinweist.

Denn dann ist entweder der Herzschlag beschleunigt und damit auch der Sauerstoffbedarf höher oder der Körper versucht, sich abzukühlen und erzeugt dies über eine stärkere Verdunstung von Feuchtigkeit.

Beides erhöht die Atemfrequenz so, dass das Kaninchen pumpend oder hechelnd wirken kann.

Das an sich ist noch kein Grund zur Besorgnis. Eine sehr schnelle Atmung kann jedoch auch ein Hinweis auf Erkrankungen oder andere Probleme sein.

Wann atmet ein Kaninchen für gewöhnlich schneller?

Damit du eine normale von einer beschleunigten Atmung unterscheiden kannst, solltest du zunächst die möglichen Gründe kennen.

Wichtig sind dabei auch alle weiteren Anzeichen, die sich außer der Atmung zeigen können.

Achte also immer auf den Gesamtzustand deines Kaninchens.

Häufige Auslöser sind

  • Angst oder Stress
  • Wärme
  • körperliche Auslastung oder Belastung
  • Krankheiten
  • Schmerzen
  • Fremdkörper in den Atemwegen

1. Angst und Stress

Wenn sich dein Kaninchen ängstigt oder Stress hat, beschleunigt sich sein Herzschlag. Hierdurch verbraucht der Körper mehr Sauerstoff und die Atemfrequenz fällt ebenfalls erhöht aus.

Ist das nur kurzzeitig der Fall, weil sich das Tier beispielsweise erschreckt hat, musst du dir keine Sorgen machen.

Stress und Angst sollten jedoch keinesfalls zu Dauerzuständen werden. Denn das schwächt das Immunsystem und erhöht somit das Risiko für Erkrankungen wie beispielsweise Infektionen.

Erkennen kannst du Angst und Stress daran, dass dein Kaninchen sich duckt und auf den Boden drückt oder wegrennt und versteckt. Die Augen sind geweitet. Zudem kann ein Tier kräftig mit den Hinterläufen auf den Untergrund schlagen, um Artgenossen zu warnen.

Tritt dies sehr häufig auf, solltest du dringend die Haltung überprüfen.

Standort des Käfigs und Zusammenstellung der Gruppe sind entscheidend für das Wohlbefinden deiner Kaninchen.

2. Wärme

Im Sommer können die Temperaturen in der Wohnung sehr schnell sehr hoch werden.

Das gilt auch für den Käfig.

Kaninchen haben nicht die Möglichkeit, sich in den Schatten oder auf kühleren Untergrund zu begeben, wie sie es im Freien gegeben ist und genutzt wird. Die Körpertemperatur steigt dadurch an.

Das schnelle Atmen sorgt in diesen Fällen dafür, dass mehr Feuchtigkeit in den Atemwegen verdunstet. Die Verdunstungskälte kühlt wiederum die Schleimhäute und damit das Blut ab.

Eine Extremform davon ist das Hecheln.

Obwohl es sich hierbei um einen normalen Vorgang handelt, der Schäden verhindern soll, droht auch in der Wohnung das Risiko einer Überhitzung beziehungsweise eines Hitzschlags.

Auch hierbei handelt es sich also um ein Warnzeichen, auf das du reagieren solltest.

Biete deinen Tieren Schatten, kühle Luft, Wasser und einen kühleren Platz. Ein Ventilator, das richtige Lüften während des Sommers und dicke Vorhänge oder Rollos sind sinnvoll. Auch eine Klimaanlage ist empfehlenswert, wenn es in deiner Wohnung sehr warm wird. Das ist beispielsweise im Dachgeschoss gegeben.

Aber auch im Kaninchen-Außengehege sollte für Schatten und kühlere Bereiche gesorgt werden.

Setze deine Kaninchen niemals in die pralle Sonne!

Biete ihnen im Idealfall die Möglichkeit, sich Erdgruben anzulegen.

3. Körperliche Anstrengung

Durch Spielen, gegenseitiges spielerisches Jagen und Haken schlagen, bleiben deine Kaninchen fit und haben eine höhere Lebensqualität.

Die Muskeln und der Kreislauf werden trainiert und die Versorgung verbessert.

Ebenso wie Menschen bei oder nach körperlicher Anstrengung „außer Atem“ sind, trifft das auch auf Tiere zu. Durch die Muskelarbeit schlägt das Herz schneller und der Stoffwechsel wird beschleunigt.

Damit wird auch mehr Sauerstoff benötigt.

Ein Grund zur Sorge ist das allerdings nur, wenn dein Kaninchen bereits nach wenigen Schritten schnell atmet und bereits bei geringer Anstrengung überfordert wirkt.

Hier ist ein sofortiger Gang zum Tierarzt erforderlich, denn mögliche Ursachen sind eine akute Erkrankung aber auch Übergewicht oder andere Einschränkungen.

Letztere kann sich beispielsweise durch eine Verletzung ergeben, die bisher noch nicht aufgefallen ist.

4. Krankheit

Erkrankungen des Herzens, der Lunge oder Infektionen in anderen Bereichen können dein Kaninchen stark schwächen.

Durch diese Schwächung wird die Atmung erschwert und beschleunigt,

Dies geht in der Regel jedoch mit weiteren Anzeichen einher. Dabei kann es sich um die folgenden Symptome handeln:

  • Apathie
  • Appetitverlust
  • erhöhte oder gesenkte Temperatur
  • Seitenlage
  • Schonung eines Körperteils
  • verringerte Trinkmenge
  • geringere Leistungsfähigkeit
  • Aggression
  • Vermeiden von Berührungen
  • Veränderungen des Kotes in Menge, Form, Farbe oder Konsistenz
  • veränderter Urinabsatz
  • Abfluss

5. Schmerzen

Bei Schmerzen durch Verletzungen, Infektionen oder Beschwerden im Verdauungstrakt kann es ebenfalls zu einer beschleunigten Atmung kommen.

Hier gilt ebenso wie bei den Erkrankungen, dass schnelles Handeln gefragt ist.

Die Symptome gestalten sich dabei ähnlich wie bei Krankheiten. Hinzu kann eine Schonhaltung kommen.

Auslöser können unter anderem die folgenden Faktoren sein:

  • Stürze
  • Kämpfe zwischen den Tieren
  • falsches Futter
  • Aufnahme von Giftstoffen oder Fremdkörpern
  • Darmverschluss
  • Verrenkungen bei der Flucht oder bei panischem Verhalten

6. Fremdkörper in den Atemwegen

Fremdkörper in den Atemwegen können beispielsweise ein kleines Stück Heu sein oder Fasern. Aber auch Tumore sind eventuell dafür verantwortlich, dass in der Luftröhre ein Hindernis vorhanden ist.

Da hierdurch nicht mehr so viel Luft durch den Atemweg gelangt, muss dein Kaninchen öfter und schneller atmen.

In jedem Fall sollte dies von einem Tierarzt abgeklärt werden, denn ein solches Problem löst sich nicht von allein. Das Spektrum kann hier allerdings von einem Grashalm, der sich einfach entfernen lässt, bis hin zu Krebs reichen.

Bei pfeifenden Geräuschen oder einer erschwerten und schnellen Atmung deines Kaninchens solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Wann ist schnelles Atmen besorgniserregend?

Wenn du nicht sofort eine Ursache wie anstrengende körperliche Bewegung, einen Schreckmoment oder Wärme ausmachen kannst, solltest du dein Kaninchen zu einem Tierarzt bringen.

Bei einer sehr schnellen Atmung kann es sich um einen Notfall handeln, der umgehend behandelt werden muss.

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