Können Hamster träumen? Wichtige Fakten über den Hamster-Schlaf

Wenn du deinen Hamster schon einmal beim Schlafen beobachtet hast, dann wirst du dich wahrscheinlich über die häufigen Bewegungen und Zuckungen gewundert haben.

Ebenso wie andere Säugetiere liegen die Tiere nämlich nicht vollkommen ruhig.

Doch bedeutet das, dass dein Hamster träumt oder liegen die Ursachen in anderen Gründen?

Wir klären auf!

Können Hamster träumen?

Ja, Hamster können träumen. Ebenso wie Menschen und andere Tiere verarbeiten sie die Ereignisse in ihrem Leben teilweise im Schlaf. Dabei können sie Laufbewegungen nachahmen, zucken, erstarren oder schnuppern.

All diese Bewegungen lassen sich jedoch auch darauf zurückführen, dass Hamster als Beutetiere selbst im Schlaf noch mit der Notwendigkeit einer schnellen Flucht rechnen müssen. Hierdurch reagieren sie schneller auf Bewegungen und Geräusche in ihrer Umgebung.

Träumen die Tiere tatsächlich, stellt sich natürlich auch die Frage, wovon die Träume handeln.

Genau wirst du das wohl leider nie erfahren…

Von anderen Tieren und auch vom Menschen ausgehend lässt sich jedoch vermuten, dass sie von ihrem Tagesablauf träumen. Spielen, rennen, fressen und Interaktionen mit dir können dabei ebenso Themen sein wie die beängstigenden Vögel vor dem Fenster, laute Kinder oder ein Konflikt mit einem anderen Hamster.

Kurz gesagt: Alle Reize und Einflüsse können zu Träumen führen. Da die Welt des Hamsters in der Regel sehr begrenzt ist, gibt es bei den Themen eine vergleichsweise geringe Auswahl.

Allerdings stellt sich darauf beruhend eine weitere Frage…

Können Hamster Alpträume haben?

Die Antwort lautet auch in diesem Fall ja.

Hat sich dein Hamster erschreckt, bedroht oder gejagt gefühlt, kann dies ebenfalls in die Traumwelt Einzug halten.

Bei einer nicht artgerechten Haltung oder vielen negativen Einflüssen werden die Träume sogar mehrheitlich schlecht sein. Dies kann sich wiederum negativ auf das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand deines Tieres auswirken, da es nicht ausreichend schläft und der Schlaf immer wieder unterbrochen wird.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Hamster dadurch auch in den Wachphasen nervöser und schreckhafter wird.

Empfindet der Hamster alles als Gefahr, wird die Anzahl an Alpträumen erhöht. Es handelt sich hierbei also um einen Teufelskreis, den du deinem Tier zuliebe so schnell wie möglich unterbrechen solltest.

Denn der anhaltende Stress kann das Immunsystem und den Herz-Kreislauf negativ beeinflussen und die Lebenserwartung deutlich verringern.

Welche Geräusche entstehen durch das Träumen?

Während des Schlafens und Träumens kann dein Hamster eine Vielzahl an Geräuschen von sich geben.

Dazu gehören unter anderem:

  • Fiepen
  • Knurren
  • schnelle oder schwere Atmung
  • Wimmern
  • Zähneknirschen

Tipp: Hier gibts mehr Details über die Hamster-Lautsprache!

Bei rasselnden Atemgeräuschen oder Schnarchen solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Denn diese Anzeichen können darauf hinweisen, dass dein Hamster krank ist oder die Atemwege durch einen Tumor beeinträchtigt sind. Je früher die notwendige Behandlung erfolgt, umso höher sind die Heilungschancen.

Kann ich Hamstern zu guten Träumen verhelfen?

Ja, durch die passende Haltung ist das definitiv möglich.

Wichtig ist in erster Linie, dass negative Ereignisse nicht zum Alltag gehören. Halte Stress also von deinem Hamster fern. Die folgenden Tipps zeigen dir, wie das funktionieren kann.

Platz und Sicherheit

Wähle für das Hamsterheim einen Standort, der sich nicht direkt vor oder neben einem Fenster und außerhalb der Reichweite von anderen Haustieren befindet. Denn als Beutetiere reagieren Hamster schreckhaft auf die Anwesenheit größerer Lebewesen.

Zudem sollte der Käfig so viel Platz bieten, sodass dein Hamster darin problemlos rennen und ausgiebig spielen kann.

Regelmäßige und ausreichende Bewegung reduziert das Stresslevel und ist wichtig für das Wohlbefinden des kleinen Nagers. Da er in der Natur mehrere Kilometer pro Nacht läuft, ist außerdem die Anschaffung eines Laufrads angebracht.

Eine große Grundfläche und mehrere Etagen sind für die Bewegung bereits ein guter Anfang. Selbst auf einer Länge von 1,5 bis 2 Metern ist durchgängiges Rennen aber nur sehr begrenzt möglich. Durch das Rad kann hingegen sogar die Ausdauer trainiert werden. Das verbessert den Schlaf.

In Bezug auf die Sicherheit spielt die Gestaltung des Hamsterheims ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Dein nachtaktives Haustier möchte sich bei (erahnten) Gefahren verstecken und damit sicher fühlen. Eine dicke Bodenschicht aus Einstreu ist dafür eine wichtige Basis. Es sollten wenigstens 30 Zentimeter hoch sein, damit der Hamster hierin buddeln und sogar Gänge anlegen kann.

In einem handelsüblichen Hamsterkäfig ist das in der Regel nicht möglich.

Besser geeignet sind daher Hamsterheime, die aus Holz und Plexiglas gefertigt sind. Ein tiefes Einstreuen ist hier unproblematisch und die Umgebung wird sauber gehalten.

Hinzukommen sollten Schlafhäuser und der ein oder andere Unterschlupf. Hierdurch kann sich der Hamster schnell in Sicherheit bringen – unabhängig davon, auf welcher Etage er sich gerade befindet.

Abwechslung und Beschäftigung anbieten

Das Leben deines Hamsters mag größtenteils auf die Ausmaße des Käfigs begrenzt sein, auf neue Einflüsse und Abwechslung muss er dadurch aber ebenso wenig verzichten, wie auf artgerechte Beschäftigung.

Dies beginnt nämlich bereits bei der Fütterung.

Anstatt einen festen Futterplatz anzubieten, kannst du die Hamster-Nahrung immer wieder an anderen Stellen verstecken. Die Futtersuche gehört zum natürlichen Repertoire und macht in der Natur einen Großteil der aktiven Phase aus.

Harte Knabberstangen, Mehlwürmer bedeckt mit Laub und Klettern für Obst und Gemüse halten Hirn und Körper aktiv und stellen immer wieder eine Herausforderung dar.

Zudem kannst du die Einrichtung des Hamsterheims bei jedem Wechsel der Einstreu ändern und damit neue Anreize schaffen. Geeignete Einrichtungsgegenstände sind beispielsweise:

  • Laub
  • Leitern
  • Papprollen
  • Rinde
  • Schlafhäuser
  • Spielzeuge
  • Zweige

In unterschiedlicher Anordnung reicht bereits ein kleines Repertoire aus, um den Hamsterkäfig immer wieder neu zu gestalten.

Zusätzlich kannst du unterschiedliche Varianten von Einstreu und Nestmaterial anbieten. Hanfeinstreu, Baumwollblüten, Kräuterheu, geschreddertes Papier und Holzspäne stehen ebenso zur Auswahl wie Stroh und eine Schale mit Sand oder Rindenmulch.

Auf Artgenossen verzichten

Mit Ausnahme der Zwerghamster sind die Nagetiere Einzelgänger.

Sie finden sich nur zur Paarung zusammen und gehen dann wieder getrennter Wege. Wenn du deinem Hamster also Artgenossen aufzwingst – auch, wenn es gut gemeint ist – stellt das einen Stressfaktor dar.

Konflikte zwischen den Tieren beziehungsweise in der Gruppe sind die Regel. Dabei muss es sich nicht direkt um blutige Kämpfe handeln. Gegenseitiges Jagen, Unterwerfen und Dominieren sowie das Abstreiten von Futter laufen in der aktiven Phase ab und können daher von dir zunächst unbemerkt bleiben.

Den Hamstern bereiten die Konflikte jedoch Tag und Nacht Stress, sodass es gehäuft zu Alpträumen kommen kann. Besser ist daher eine getrennte Haltung, bei der jedes Tier ausreichend Platz und Ruhe hat.

Ruhe am Tag

Wie wichtig ungestörter Schlaf ist, weißt du spätestens nach einer durchwachten Nacht.

Gönne deinem Hamster daher ruhige Tage, halte laute Geräusche so gut wie möglich fern und decke, wenn nötig, den Käfig ab. Hierdurch werden Geräusche ebenfalls gedämmt.

Entscheidend ist aber vor allem der Standort des Hamsterheims.

Ein Durchgangsraum oder das Kinderzimmer eignen sich für die nachtaktiven Nager nicht.

Temperatur kontrollieren

Unruhiger Schlaf kann auch das Resultat von Hitze oder Kälte sein.

Achte daher vor allem im Sommer und im Winter darauf, dass der Raum gut temperiert ist.

Bereits ab 25° Celsius besteht die Gefahr für einen Hitzschlag. Im Dachgeschoss während des Hochsommers ist dies keine Seltenheit. Für Mittelhamster sind unter 18° Celsius ein Auslöser für eine Winterruhe. Zwerghamster halten bis zu 15° Celsius aus. In beiden Fällen wird dein Tier jedoch frieren.

Der Einsatz von Ventilatoren, schattenspendenden Vorhängen und der Heizung im Winter kann dabei helfen, Wohlfühltemperaturen zu kreieren und Extreme zu vermeiden. Das bietet Sicherheit und begünstigt entspannten Schlaf bei deinem Tier.

Wenn du diese Tipps befolgst, steht angenehmen Träumen deiner Tiere nichts im Wege.

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