Wie kann ich meine Katze nach der OP ruhig halten?

Nach einer Kastration, der Entfernung eines Tumors oder einem sonstigen chirurgischen Eingriff, benötigt deine Katze die richtige Nachsorge. Dazu gehören vor allem Ruhe, Sicherheit und Wärme.

Doch wie lässt sich deine Katze am besten ruhighalten, wenn sie direkt nach einer OP schon wieder springen und klettern möchte? Einfaches Wegsperren führt bei den meisten Stubentigern nur zu noch mehr Stress und einem gesteigerten Bewegungsdrang.

Wir zeigen dir, worauf du achten musst und welche Hilfsmittel dir zur Verfügung stehen, um weder Stürze noch das Aufreißen der Wundnaht zu riskieren.

In diesem Beitrag erfährst du, wie und wie lange du deine Katze nach einer OP ruhighalten solltest, warum es so wichtig ist und mit welchen einfachen Mitteln du dir behelfen kannst. Wir geben dir zudem Tipps zur Vorbereitung der Nachsorge zu wichtigen Fragen rund um operative Eingriffe.

Wie kann ich meine Katze nach einer OP ruhighalten?

Für die erste Zeit nach der Operation kannst du deine Katze in der Transportbox belassen. Sobald sie jedoch Unruhe zeigt, von innen an der Box kratzt und zu entkommen versucht, musst du eine andere Lösung finden.

Denn der damit einhergehende Stress ist abträglich für die Erholung und kann die Neben- und Nachwirkungen der Narkose verschlimmern.

Die noch unter dem Einfluss der Betäubung stehende Katze frei in der Wohnung herumlaufen zu lassen ist allerdings ebenfalls keine Option. Hierbei lauern zu viele Gefahren.

Wie ist es also möglich, deine Katze stressfrei ruhig zu halten und riskante Bewegungen zu vermeiden?

In den folgenden Abschnitten findest du potenzielle Lösungen und wovon dringend abzuraten ist.

Wie lange kann ich meine Katze nach einer OP in der Box belassen?

Ganz einfach: So lange sie es zulässt. Die meisten Katzen wollen bereits auf dem Weg nach Hause die Flucht ergreifen. Spätestens in den eigenen vier Wänden gibt es dann kein Halten mehr.

Umso wichtiger ist es, dass du das Krankenlager für deine Katze entsprechend vorbereitet hast.

Nur wenige Katzen fühlen sich in ihrer Transportbox so wohl, dass sie freiwillig und entspannt darin ihren Rausch ausschlafen.

Gehörst du zu den glücklichen Haltern einer solchen Samtpfote? Dann belasse sie in der Box, bis sie diese von sich aus verlassen möchte.

Kann eine Katze in einen Laufstall nach der OP?

Laufstall, Laufgitter oder das Kinder-Reisebett scheinen gute Alternativen zur kleinen Transportbox zu sein.

Sie alle haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Sie sind oben offen.

Deine Katze wird also versuchen, aus ihnen herauszuklettern und kann dabei schwer stürzen oder sich allein bei dem Versuch überanstrengen.

Als Hilfsmittel sind sie daher nicht geeignet.

Gitterboxen und Kennel zum Ruhighalten der Katze

Eine weitere Möglichkeit und dem Laufstall nicht unähnlich, sind Gitterboxen, Kennel und Zimmerkäfige für Hunde und Katzen.

Vielleicht kennst du diese bereits von Ausstellungen oder dem Aufwachraum beim Tierarzt.

Die Kennel sind rund um geschlossen und verfügen über eine wasserdichte Bodenschale. Hierdurch bieten sie mehr Sicherheit und Schutz für deinen Boden. Zugleich sind sie größer als eine normale Transportbox für Katzen.

Ein Problem besteht bei ihnen leider ebenfalls: Wenn deine Katze darin nicht entspannt und zur Ruhe kommt, kann sie sich überanstrengen.

Stellst du den Kennel so auf, dass du dein Tier im Blick hast, beruhigend mit ihm sprechen kannst und deckst du einen Teil des Käfigs mit einer Decke ab, hilft das meist.

Zudem stellt die Gitterbox eine gute Alternative dar, wenn es dir nicht möglich ist, ein Zimmer katzensicher zu gestalten.

Zimmer katzensicher gestalten

Diese Maßnahme zeigt sich oftmals am wirksamsten, um eine Katze nach einer OP ruhig zu halten – erfordert jedoch etwas Aufwand.

Wichtig sind die folgenden Faktoren:

  • keine lauten Geräusche oder Hektik
  • Möglichkeiten zum Verstecken, Klettern oder Springen
  • keine Störungen durch andere Haustiere oder Kinder
  • keine Zimmerpflanzen oder Essensreste
  • warme Umgebung

In einer Schlafhöhle darf sich deine Katze natürlich zurückziehen. Das wäre sogar ideal. Versteckt sie sich hingegen unter der Couch oder hinter einem Schrank und du hast im Notfall keinen Zugriff mehr, ist das riskant.

Biete ihr daher ruhige, weiche, warme und saubere Schlafstätten an.

Stelle eine saubere Katzentoilette mit frischer Einstreu bereit und halte Putzmittel und Zellstoff parat.

Vor allem nach einer größeren OP oder bei empfindlichen Tieren kann die Kontrolle über Blase und Darm vorübergehend eingeschränkt sein.

Räume zudem alles aus dem Zimmer, dass deine Katze zum Springen oder Klettern verleiten könnte. Zugang zum Kratzbaum darf also nicht bestehen.

Beruhigen durch Körperkontakt

Ist deine Katze verschmust, anhänglich und genießt Streicheleinheiten?

Dann solltest du deiner Katze nach einer OP Körperkontakt bieten. Allein die Nähe zu dir wirkt entspannend und beruhigend.

Im Optimalfall kannst du dir für den Tag der OP freinehmen und dich gemütlich mit deiner Katze auf die Couch setzen, sie kontaktliegen lassen und streicheln.

Zusatz-Trick: Viele Katzen genießen es, wenn du die Putzbewegungen ihrer Mutter nachahmst und ihnen beispielsweise mit einem rauen, leicht feuchten Waschlappen das Gewicht ausgehend von Nase und Mund abwischst.

Sie finden dadurch besser zur Ruhe und können ihren „Rausch“ ausschlafen.

Wie kann ich mich auf die OP meiner Katze vorbereiten?

Sofern es sich um einen geplanten chirurgischen Eingriff handelt, kannst du im Vorfeld einige Vorbereitungen treffen.

Dabei handelt es sich um:

  • Bereite einen Raum oder Bereich für die Zeit nach der OP vor, damit du anschließend mit der ganzen Aufmerksamkeit bei deinem Tier sein kannst.
  • Bis zu 24 Stunden nach der OP kann deine Katze unter Übelkeit leiden und erbrechen. Leg daher notwendige Putzutensilien bereit.
  • Frage deinen Tierarzt nach dem notwendigen Wundschutz. Ein Kunststoff-Kragen wird aufgrund der erheblichen Einschränkungen nur noch selten eingesetzt. Besser sind Softkragen oder OP-Bodys.
  • Informiere dich über die notwendige Nachsorge. Müssen beispielsweise Fäden gezogen werden oder lösen sich diese von allein auf? Wann erfolgt die nächste Untersuchung zur Kontrolle?
  • Nimm dir frei. Eine frisch operierte Katze solltest du nicht allein lassen. Das gilt wenigstens für den Tag des Eingriffs und den Folgetag.
  • Besorge weiches Futter, Schmerzmittel und Mittel zur Wundversorgung.
  • Leg Decken und Handtücher bereit. Katzen können ihre Körpertemperatur nach einer Narkose nur schlecht selbst regulieren und frieren daher schneller. Untertemperatur kann ein Grund dafür sein, dass dein Tier unruhig wird und sich bewegen will. Warm eingekuschelt kann es sich hingegen entspannen.
  • Stell dich auf das Torkeln ein. Wenn die Narkose noch nachwirkt, torkeln Katzen wie betrunken. Dieser Zustand sollte nur wenige Stunden nach dem Eingriff anhalten – ist für viele Halter aber anfangs schwierig mit anzusehen. Übe in diesem Zusammenhang auch, wie du deine Katze nach einer Kastration oder sonstigen Operation sicher hochheben kannst.

Sind all diese Vorbereitungen getroffen, stellt sich noch eine Frage:

Wann darf eine Katze nach der OP wieder raus und spielen?

Wenn deine Katze bisher ein Freigänger war und jederzeit nach draußen durfte, gestaltet sich die Zeit der Heilung nach einer Operation schwieriger und anstrengender.

Oftmals verstehen die Tiere nicht, warum sie plötzlich auf Haus oder Wohnung begrenzt sind. Stell dich also auf lautstarke Beschwerden deiner Katze ein.

Informiere zudem alle Mitbewohner darüber, dass die Samtpfote unter keinen Umständen ins Freie darf.

Freigang ist erst wieder möglich, wenn die Wundnaht vollständig verheilt ist und sich die Fäden aufgelöst haben oder gezogen wurden.

Drinnen etwas zu spielen ist schon vorher möglich, sofern die Wunde nicht entzündet ist. Kuscheln und Ruhen sind in der Anfangszeit dennoch die bessere Wahl.

Katze nach einer OP ruhighalten

Wie lange und ob du deine Katze nach einer OP überhaupt ruhighalten musst, ist individuell sehr unterschiedlich.

Einige Tiere suchen von sich aus eine ungestörte Schlafstätte oder deine Nähe und entspannen sich, bis sie wieder sicher auf den Beinen sind.

Andere sind sehr unruhig und laufen daher Gefahr, sich ohne deine Hilfe und Kontrolle zu verletzen.

Zudem kann jede Narkose eine andere Auswirkung haben. Manche klingen innerhalb kürzester Zeit wieder ab. Stärkere Mittel oder höhere Dosen zeigen ihre Auswirkungen auch noch am nächsten Tag.

Du musst daher immer individuell entscheiden, wie lange du deine Katze engmaschig betreuen und separat halten musst, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

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