Gesund oder gefährlich: Dürfen Pferde Quark essen?

Quark macht stark! So lautet eine bekannte Redewendung.

Der hohe Gehalt an Eiweiß und die enthaltenen Mineralien wie Kalzium, Kalium und Magnesium, können tatsächlich zur Versorgung mit lebenswichtigen Mikronährstoffe beitragen – beim Menschen.

Wie sieht es aber bei Pferden aus? Kann Quark zur Stärkung und Versorgung eingesetzt werden, oder ist er vielleicht sogar gefährlich?

In diesem Beitrag erfährst du, ob Quark für Pferde gesund oder unverträglich ist, welche Nährstoffe in ihm stecken und welchen Nutzen er als Hausmittel bei deinem Tier haben kann.

Dürfen Pferde Quark essen?

Quark ist für Pferde nicht giftig, in den meisten Fällen besteht aber eine Unverträglichkeit gegen die enthaltene Laktose.

Der Milchzucker wirkt sich negativ auf die Verdauung aus und kann erhebliche Beschwerden hervorrufen.

Dennoch gibt es zum einen eine Alternative zum Quark, wenn dieser deinem Pferd schmeckt. Zum anderen kannst du Quark bei deinem Tier auf andere Art und Weise einsetzen.

Worum es sich dabei handelt, zeigen wir dir in den folgenden Abschnitten.

Ist Quark gesund oder gefährlich für Pferde?

Quark ist eine hervorragende Eiweißquelle. Auf 100 Gramm enthält er etwa 12 Gramm des wertvollen und lebenswichtigen Makronährstoffs.

Hinzu kommen nennenswerte Mengen Mineralstoffe. Darunter:

  • Kalium
  • Calcium
  • Magnesium

Milchsäurebakterien aus dem Quark sollen sich zudem positiv auf die Darmflora auswirken können.

Problematisch ist allerdings zum einen der hohe Wassergehalt und zum anderen die Laktose.

Pferde sind Säugetiere, die als Fohlen von der Muttermilch – also Stutenmilch – ernährt werden. Als erwachsene Tiere verlieren sie jedoch die Fähigkeit, Milchzucker richtig zu verdauen.

Essen sie Milchprodukte, kommt es daher sehr häufig zu Beschwerden. Typisch sind:

  • Blähungen
  • Durchfall
  • Kotwasser
  • Koliken
  • Krämpfe

Allein die damit einhergehenden Schmerzen und gegebenenfalls auch der Verlust von Wasser und Nährstoffen kann dein Pferd stark schwächen.

Koliken können sogar lebensbedrohlich werden und bedürfen daher einer schnellen Behandlung.

Allein aus diesem Grund solltest du davon absehen, Quark zu verfüttern. Es gibt allerdings eine Ausnahme.

Laktosefreier Quark als Alternative?

Durch die mittlerweile besser bekannte und weit verbreitete Laktoseintoleranz bei Menschen, finden sich immer mehr alternative Produkte.

Laktosefreier Quark ist ebenfalls erhältlich und besteht in der Regel aus Soja.

Wenn dein Pferd Quark sehr gern mag und er beispielsweise anregend auf den Appetit wirkt, kannst du kleine Mengen der veganen Alternative testen.

Auch hier wieder kleine Mengen, um eventuelle Verdauungsprobleme zum einen nicht zu riskieren und zum anderen eine allmähliche Gewöhnung erfolgen zu lassen.

Als Leckerli hin und wieder einen Becher laktosefreien, beziehungsweise pflanzlichen Quark zu geben erzeugt in der Regel keine Probleme.

Als Leckerli hin und wieder einen Becher laktosefreien beziehungsweise pflanzlichen Quark zu geben erzeugt in der Regel keine Probleme.

Vorsicht: Verschleimung

Milchprodukte wirken generell schleimbildend. Leidet dein Pferd bereits unter einem Atemwegsinfekt, solltest du daher auf Quark und Co. verzichten.

Sie könnten das Problem noch verstärken.

Bedenke zudem, dass sich einige Antibiotika nicht mit Milcherzeugnissen vertragen und ihre Wirkung negativ beeinflusst werden kann.

Sollte dein Tier gerade Medikamente bekommen, ist eine genaue Absprache mit dem behandelnden Tierarzt bezüglich der Ernährung ohnehin sinnvoll.  

Wie solltest du Quark füttern?

Achte am besten darauf, dass dein Pferd den Quark direkt isst. Denn steht dieser – vor allem im Sommer – zu lange, kann er sehr leicht verderben und zudem Insekten anziehen.

Im Winter könnte er hingegen gefrieren, was für den Magen-Darm-Trakt deines Pferdes ebenfalls gefährlich ist.

Füttere daher nur eine kleine Portion am besten direkt aus dem Becher oder einer Schale.

Quark als Wickel – Hausmittel für Pferde

Quark aus tierischer Milch ist als Futter für Pferde ungeeignet und hat trotz des hohen Eiweißgehalts und den Mineralstoffen keinen gesundheitlichen Mehrwert für die Tiere.

Es gibt allerdings eine Verwendung als Hausmittel, die sich erfahrungsgemäß sehr wirksam zeigt:

Quarkwickel.

Wenn dein Pferd Entzündungen oder punktuell eine starke Erwärmung aufweist, kann ein Quarkwickel ebenso helfen wie bei Schwellungen und die Beschwerden lindern.

Hierzu trägst du eine dicke Schicht kalten Quark auf ein Baumwolltuch oder eine Bandage auf und wickelst du so vorbereitete Kompresse um den betroffenen Bereich.

Hierdurch wird das Areal gekühlt, während die Milchsäure zur Heilung beitragen soll.

Die Einwirkzeit sollte etwa drei Stunden betragen. Danach kannst du vorhandene Reste mit Wasser aus dem Fell spülen.

Welche Alternativen gibt es zu Quark für Pferde?

Mit Sicherheit geht es dir ebenso wie vielen anderen Tierhaltern : Du möchtest dein Pferd gesund ernähren, zugleich aber auch verwöhnen und ihm Abwechslung bieten.

Geeignete Alternativen zu Quark aus Kuhmilch sind unter anderem:

  • Äpfel
  • Banane
  • Birne
  • Blätter und Zweige von Obst- und Nussbäumen
  • Fenchel
  • Gurke
  • Honig
  • Karotten
  • Kohlblätter
  • Nüsse
  • Rüben
  • Salat
  • Spinat
  • Wassermelone
  • Zuckerrüben

Auch ohne Quark hast du also zahlreiche verschiedene Optionen, um deinem Pferd Abwechslung zu bieten und seinen Speiseplan zu bereichern.

Bedenke aber bei allen aufgeführten Lebensmitteln, dass diese nicht zur natürlichen Ernährung von Pferden gehören. Biete sie daher immer nur in kleinen Mengen an.

Aufgehängte Rüben, zusammen mit Heu in Futterbälle gesteckte Karotten oder Apfelstücke auf Zweige gespießt, sorgen für Beschäftigung und beugen Langeweile vor.

Pferde und Quark

Manche Pferde mögen Quark, andere verschmähen ihn auch dann, wenn er mit Apfel oder Banane gemischt wird.

In jedem Fall trägt er nicht zu einer gesunden Ernährung und der Versorgung bei, sondern kann sogar erhebliche Probleme im Verdauungstrakt auslösen.

Besser ist es daher, auf eine Fütterung damit zu verzichten. Als Quarkwickel kann er hingegen gute Dienste leisten und sollte dein Pferd etwas davon ablecken, ist nicht starken Beschwerden zu rechnen.

Sollte also versehentlich eine kleine Menge aufgenommen wurden sein, ist das kein Grund zur Panik.

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