Kaninchen Milben: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung

Milbenbefall ist bei Kaninchen kein seltenes Szenario. Du solltest dich also unbedingt mit diesem Thema befassen, damit du im Notfall schnell und vor allem sicher handeln kannst.

In diesem Beitrag verraten wir dir, wie du Milbenbefall sofort erkennst, was deine ersten Schritte sein sollten und was du unbedingt vermeiden solltest.

Los geht’s!

Was sind Milben eigentlich?

Milben sind Spinnentiere, die eine enorme Artenvielfalt aufweisen.

Sie können bei Kaninchen Hautkrankheiten auslösen und darüber hinaus zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Die sogenannten Ektoparasiten solltest du daher umgehend bekämpfen.

Warum sind Milben für Kaninchen gefährlich?

Die Parasiten sind mit dem bloßen Auge kaum erkennbar. Dennoch können sie erhebliche gesundheitliche Schäden erzeugen.

Da sie einen starken Juckreiz auslösen, kratzt sich das Kaninchen häufig und intensiv. Hierbei kann Fell ausfallen. Kahle Stellen und scharfe oder spitze Krallen sind die Basis für Verletzungen auf der Haut.

Durch die Kratzer können Krankheitserreger eindringen, die Infektionen auslösen. Eitrige Wunden, sekundäre Entzündungen und schwere Krankheiten sind die Folge.

Aufgrund des Geruchs können zudem Insekten angelockt werden, die Eier in den Wunden ablegen.

Diese Gefahr besteht primär im Sommer und bei Außenhaltung, lässt sich jedoch auch bei reiner Wohnungshaltung nicht ausschließen.

Hinzu kommt, dass Mücken durch den Blutgeruch und an bereits kahl gekratzten Stellen schneller und einfacher zustechen können. Da diese potenziellen Krankheitsüberträger sind, ist also ein weiteres Risiko gegeben.

Die Infektionen an sich stellen dennoch eines der größten Probleme dar.

Zudem leiden die Tiere durch den starken Juckreiz häufig an Unruhe und Übermüdung. Sie können sich kaum noch entspannen und reagieren zudem häufig aggressiver, da sie sich unwohl fühlen.

Welche Milben gibt es bei Kaninchen?

Kaninchen können von verschiedenen Milbenarten befallen werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Grabmilben
  • Haarbalgmilben
  • Herbstgrasmilben
  • Pelzmilben
  • Raubmilben
  • Vogelmilben

Nicht alle lösen Juckreiz aus. Veränderungen des Fells und der Haut sind jedoch eindeutige Hinweis auf einen Befall, der überhandnimmt.

Wie bekommen Kaninchen Milben?

Nahezu jedes Kaninchen hat Milben. Sie befinden sich in Heu, Stroh, der Einstreu und sogar auf dem Grünfutter können sie sich aufhalten.

Eine vollständige Vermeidung von Milbenbefall ist bei Kaninchen also nicht möglich!

Eine entsprechende Hygiene und ein starkes Immunsystem verhindern jedoch, dass sie sich allzu stark ausbreiten können.

Milbenbefall bei Kaninchen erkennen

Da Milben sich nicht mit dem bloßen Auge erkennen lassen, fällt ein Befall oftmals erst spät auf.

Typische Symptome sind:

  • Juckreiz
  • Rötungen
  • schuppige Haut
  • kahle Stellen
  • Entzündungen ohne ersichtlichen Grund
  • Fellverlust
  • Unruhe
  • Schorfbildung
  • Verdickung der Haut

Aufschluss kann jedoch erst eine entsprechende Untersuchung bringen. Hierzu wird beim Tierarzt etwas Haut abgekratzt und mikroskopisch untersucht.

Alternativ kann auch eine Kontrolle mit einem Vergrößerungsglas ausreichen.

Aufgrund der Lokalisation lassen sich bereits Rückschlüsse auf die jeweilige Art der Milben ziehen.

Die anschließende Behandlung deines Kaninchens unterscheidet sich jedoch nicht durch die Art, sondern aufgrund der jeweiligen Auswirkungen und Ursachen.

Milben bekämpfen und behandeln

Wenn ein Befall mit Milben festgestellt wurde, muss dein Kaninchen auf verschiedenen Wegen behandelt werden.

Juckreiz, Entzündungen und Veränderungen der Haut sind der erste Ansatz. Die Milben werden durch ein Repellent abgeschreckt und gegebenenfalls abgetötet. Hierdurch lassen sich die Ursachen für die genannten Symptome ausschalten.

Zudem muss gegebenenfalls eine Behandlung der Wunden erfolgen. Hierbei handelt es sich um Desinfektion und beispielsweise Auftragen von Wundsalbe.

Da anderweitig gesunde Kaninchen in der Regel keine Probleme mit Milben haben, muss im Anschluss der Auslöser erkannt werden…

Dabei handelt es sich oftmals um Haltungsfehler, die behoben werden können, aber das Immunsystem schwächen. Auch andere Erkrankungen können daran beteiligt und verantwortlich dafür sein.

Diese müssen ebenso therapiert werden, um einen erneuten Befall zu vermeiden.

Zusätzlich kann es erforderlich sein, die durch Milben entstandenen Infektionen nachhaltig auszuheilen. Je nach Erreger werden hierzu unter anderem Antibiotika oder Antimykotika eingesetzt.

Zur weiteren Unterstützung der Heilung kann dein Kaninchen Aufbaumittel, wie Vitamine erhalten.

Auch ein Darmaufbau ist sinnvoll, denn der Darm ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit. Zudem wird er durch Antibiotika in Mitleidenschaft gezogen, da diese nicht nur die unerwünschten Bakterien abtöten, sondern auch die Darmflora negativ beeinflussen.

Unser Tipp: Lass dein Kaninchen bei einem schweren Milbenbefall genau untersuchen. Denn eine bisher unerkannte Grunderkrankung ist ein häufiger Auslöser. Dein Tier sollte daher nicht nur äußerlich kontrolliert werden. Auch Augen, Ohren, Nase, Mund und Genitalbereich sowie Abtasten des Bauchs und Messen der Temperatur sind wichtig.

Erfolgreich gegen Milben vorbeugen

Nachdem du nun weißt, wie Milben an das Kaninchen gelangen können und welches Vorgehen bei der Behandlung erforderlich ist, kommen wir zur entsprechenden Vorbeugung.

Hierzu sind verschiedene Faktoren möglich und wichtig:

1. Immunsystem stärken

Eine artgerechte Haltung ist sehr wichtig bei Kaninchen. Dazu gehören unter anderem:

Frische Luft, Sport, Entspannung und eine ausgewogene Ernährung sind nicht nur für Menschen essenziell. Auch deine Kaninchen benötigen diese Faktoren für ein gesundes und langes Leben.

Tiere mit einem starken Immunsystem sind nicht nur besser vor Milben geschützt, sie sind auch insgesamt glücklicher und weniger anfällig für Infektionen sowie Verhaltensauffälligkeiten.

2. Hygiene wahren

Stroh und Heu vollkommen frei von Milben zu halten ist nicht möglich.

Ein regelmäßiger Wechsel der Einstreu und gesunde Sauberkeit im Lebensbereich des Kaninchens tragen aber zum einen zu einem starken Immunsystem bei. Zum anderen reduzieren sie die Belastung mit Parasiten. Das kann auch für andere Haustiere und dich selbst eine Erleichterung bedeuten.

Eine häufige Reinigung des Käfigs und Fellpflege sollten also unbedingt zu der Haltung gehören.

3. Kontrollen durchführen

Je früher ein starker Befall mit Milben erkannt wird, umso schneller und einfacher verläuft die Behandlung.

Kontrolliere deine Kaninchen daher am besten täglich auf:

  • Veränderungen der Haut
  • Schuppen
  • verklebtes Fell
  • häufiges Kratzen
  • Unruhe
  • kahle Stellen
  • Wundkratzen

Auch bei aggressivem Verhalten, ist ein Tierarztbesuch sinnvoll. Denn gerade bei langhaarigen Kaninchen fällt es oftmals erst spät auf, dass sie unter Milben leiden.

Kontrolliere daher bei der Fellpflege immer wieder die Haut am ganzen Körper.

4. Repellents einsetzen

Die Verwendung von Repellents ist nicht immer erforderlich.

Ist es aber bereits zu einem Ausbruch gekommen, können derartige Mittel eine weitere Übertragung verhindern oder zumindest eingrenzen und somit andere Haustiere sowie dich selbst schützen.

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