Stinken Hamster – Sind Hamster stinkende Haustiere?

Hamster sind reinliche Tiere, die zwar einen leichten, aber angenehmen Eigengeruch haben. Es handelt sich also nicht um stinkende Haustiere.

Dennoch kann es vorkommen, dass dein Hamster oder das Hamsterheim stark riecht oder sogar stinkt. Das weist immer auf ein Problem hin.

In diesem Beitrag erfährst du, welche Geruchsentwicklung bei der Haltung eines Hamsters normal ist und wann es sich um ein Warnzeichen handelt. Ein starker, unangenehmer Geruch kann nämlich ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein.

Stinken Hamster? – Sind Hamster stinkende Haustiere?

Hamster sind reinliche Tiere, die einen großen Teil ihrer aktiven Phase damit verbringen, sich zu putzen.

Sie legen in ihren Gängen extra Toilettenecken an, um Urin und Kot nur dort abzusetzen.

Einen starken Eigengeruch haben sie ebenfalls nicht.

Von sich aus stinkende Haustiere sind Hamster also nicht. In der Wildnis wäre dies auch fatal, da sie damit Fressfeinde anziehen würden.

Warum kann es im Käfig aber dennoch zu unangenehmen Gerüchen kommen?

Das erfährst du hier!

Warum stinken Hamster? – die Ursachen für den Geruch

Wenn der Hamster selbst oder das Hamsterheim unangenehm riechen oder gar stinken, kann das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein.

Wir zeigen dir die typischen Auslöser.

Ursache 1: Falsche Einstreu

In der Natur legen Hamster unterirdische Gänge an. Hier finden sich neben einem Vorrat an Futter, ein Schlafplatz sowie ein Toilettenbereich.

Die Gänge und Kammern sind organisiert wie die Räume in einem Haus.

Bereits das reduziert die Geruchsentwicklung.

Zudem kann der Urin hier im Erdreich versickern.

In einem Käfig ist bereits das Anlegen der Gänge nicht möglich.

Der Urin wird außerdem nicht in tiefere Schichten des Bodens geleitet, sondern kann nur bedingt von der Einstreu aufgenommen werden.

Hierbei unterläuft Hamsterhaltern oftmals der erste Fehler: Es wird zu wenig oder die falsche Einstreu zur Verfügung gestellt.

Die Flüssigkeit kann daher nicht zureichend aufgenommen werden und staut sich daher in der Bodenschale.

Bring daher als Basis eine saugfähige, dicke Schicht Holzspäne ein. Zwei bis drei Zentimeter dicke Schichten reichen nicht aus.

Sie weichen zu schnell durch und verbreiten dann einen unangenehmen Geruch.

Tipp: Das beste Einstreu für Hamster gibt’s hier!

Ursache 2: Mangelnde Hygiene bei der Einrichtung

Ebenso wie die Schale am Boden können mit der Zeit auch andere Einrichtungsgegenstände den Uringeruch annehmen.

Schlafhäuser, Spielzeuge und Klettermöglichkeiten zählen dazu.

Auch diese musst du daher regelmäßig und gründlich reinigen oder bei Bedarf sogar austauschen.

Ursache 3: Zu wenig Platz

Ein bedeutender Unterschied zwischen im Freien und als Haustiere lebenden Hamstern ist der zur Verfügung stehende Raum.

In der Natur legen die kleinen Nagetiere pro Nacht mehrere Kilometer zurück. Entsprechend groß ist die Fläche, auf der sie Kot und Urin verteilen können.

In einem Hamsterheim ist das deutlich konzentrierter auf kleinerem Raum.

Daher gilt: Je größer das Hamsterheim, umso besser. Denn auch hier verteilen sich die Exkremente anders.

Zudem kann dein Hamster einen weiteren Abstand zu dem Schlafhaus halten und wird daher einzelne Ecken beziehungsweise Bereiche bevorzugen.

Das erleichtert die punktuelle Reinigung für dich.

Ursache 4: Futterreste

Hamster hamstern, das ist vollkommen normal.

Allerdings kann das zu einem Problem werden, wenn die Futtervorräte sehr groß sind und dabei Schimmel, Fäulnis, Verwesung oder Gärung einsetzen.

Vor allem bei hohen Temperaturen setzen diese Prozesse sehr schnell ein.

Der damit einhergehende Geruch kann daher innerhalb von wenigen Stunden extreme Ausmaße annehmen.

Eine weitere Gefahr ist, dass die verdorbenen Futtermittel bei der Aufnahme aber auch allein beim Einatmen von Schimmelsporen oder beim Ablecken Krankheiten erzeugen können.

Kontrolliere daher täglich oder aller zwei Tage die Vorräte. Biete immer nur so viel Frischfutter an, wie dein Hamster innerhalb kurzer Zeit aufnehmen kann.

Ursache 5: Erkrankungen der Blase

Hamster kommen mit einer sehr geringen Flüssigkeitsaufnahme zurecht.

Sie schwitzen nicht, sind nachtaktiv und damit in der kühleren Tageszeit unterwegs und evolutionär daraus ausgelegt, nicht viel trinken zu müssen.

Daher ist bereits gesunder Urin sehr konzentriert und somit geruchsintensiver.

Allerdings ist auch das Risiko für Erkrankungen der Harnblase höher.

Ablagerungen in Form von Schlamm, Grieß und Steinen finden sich schneller.

Diese können zum einen die Gefahr für Blasenentzündungen erhöhen.

Dabei riecht der Harn deutlich stärker.

Zum anderen können sie den Urin stauen. Tritt dieser dann aus, stinkt er oftmals und hat einen kranken Geruch.

Zudem beginnen auch kranke Hamster zu riechen. Das Fell ist gegebenenfalls mit Urin benetzt und durchweicht, sodass selbst ein sauberes Hamsterheim mit frischer Einstreu stinkt.

Hierbei handelt es sich in jedem Fall um ein deutliches Warnsignal und eine tierärztliche Untersuchung und Behandlung ist dringend notwendig.

Ursache 6: Geschlechtsreife

Mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife und Fortpflanzungsfähigkeit ändert sich bei einem Hamster vieles.

Darunter vor allem das Verhalten gegenüber Artgenossen und der Geruch.

Sowohl Männchen als auch Weibchen neigen dazu, zu markieren.

Das bedeutet vor allem bei Artgenossen in Riechweite, werden gehäuft Marken gesetzt.

Gerade aber nicht nur Menschen mit einem guten Geruchssinn fällt das schnell und stark auf.

Ursache 7: Durchfall

Durch eine Infektion oder einen Befall mit Parasiten kann ebenso wie aufgrund verdorbenem Futters Durchfall erzeugt werden.

Dieser riecht in der Regel stärker als normaler, fester Kot.

Zudem kann Durchfall nicht nur stärker im Hamsterheim verteilt sein, sondern sich auch im Fell des Hamsters finden. Dadurch gibt es also eine weitere Geruchsquelle.

Ursache 8: Entzündungen

Entzündungen im Bereich des Mundes gehen oft mit Mundgeruch einher.

Sie die Backentaschen verklebt, kann das ebenfalls zutreffen.

Gleiches gilt für infizierte Wunden an anderen Stellen des Körpers.

Ursache 9: Fehlende Belüftung

Wenn das Hamsterheim schlecht belüftet ist, fallen Gerüche stärker aus.

Urin verdunstet nicht, die Streu bleibt länger feucht und stinkt.

Dein Hamster sollte zwar nicht im Zug stehen, regelmäßiges Lüften und eine gute Luftzirkulation sind aber dennoch wichtig.

Dabei solltest du schon bei der Auswahl des Hamsterheims achten.

Ursache 10: Mangelnde Körperhygiene

Alte, kranke oder verletzte Tiere sind oftmals in ihrer Bewegung eingeschränkt. Sie können sich dadurch nicht mehr ausreichend oder auch gar nicht mehr putzen.

Das macht sich häufig am Geruch aber auch an struppigem, mattem Fell bemerkbar.

Hier kannst und solltest du zum einen der Ursache auf den Grund gehen. Hamster putzen sich in der Regel ausgiebig und gründlich.

Verändert sich dieses Verhalten, liegt ein gesundheitliches Problem vor, das behandelt werden muss.

Zum anderen solltest du dein Tier in diesen Fällen bei der Fellpflege unterstützen.

Verwende hierfür eine weiche, kleine Bürste und ein leicht feuchtes Tuch. Gut geeignet ist beispielsweise ein Frottee-Waschlappen.

Durch das Bürsten und Abwischen mit einem rauen Tuch werden Verschmutzungen und lose Haare entfernt sowie die Durchblutung angeregt.

Das trägt erheblich zur Lebensqualität bei und reduziert den Geruch.

Stinken beim Hamster vermeiden – so funktioniert es

Mit den folgenden Tipps wird es einfacher, den Geruch bei deinem Haustier so gering wie möglich zu halten:

Wähle saugfähige Einstreu:

Ideal ist eine Kombination aus Holzspänen und Stroh. Ebenfalls sinnvoll sind Baumwollblüten oder -streu sowie Hanfstreu.

Halte die Einstreu dick:

Die Schicht sollte so dick sein, dass dein Hamster darin buddeln kann. Auf diese Weise wird Feuchtigkeit besser aufgenommen und der Geruch stärker gebunden.

Führe häufige und richtige Reinigungen durch:

Punktuell wird die Einstreu täglich oder aller zwei Tage entfernt beziehungsweise gewechselt. Einmal wöchentlich sollte sie vollständig ausgetauscht werden.

Reinige zudem Bodenschale, Seitenwände und die die Ausstattung des Hamsterheims mit Enzymreiniger und tausche diese bei Bedarf aus.

Achte auf Futterreste:

Entferne Futterreste schnell und täglich, damit weder Geruch entsteht noch gesundheitliche Risiken aufkommen.

Kontrolliere die Gesundheit:

Bei plötzlichen, starken Veränderungen im Geruch liegt häufig ein gesundheitliches Problem zugrunde.

Untersuche daher dein Tier täglich, um das Problem frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

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