Rennmaus Futter selbst mischen – so geht’s!

Fertiges Rennmaus-Futter aus der Zoohandlung ist nicht nur teuer, sondern auch nicht unbedingt die beste Nahrungsquelle für deine Nager.

Frisch und selbstgemacht ist hier definitiv am besten.

Aber wie sieht das ideale Rennmaus-Futter aus?

In diesem Beitrag verraten wir dir, wie du Rennmaus-Futter in Eigenregie zu Hause mischen kannst und worauf du hierbei unbedingt achten musst!

Wichtige Hinweise zu diesem Futterplan

Der Speiseplan deiner Gerbils sollte möglichst abwechslungsreich gestaltet werden, damit deine Tiere viele verschiedene Nährstoffe aus der Nahrung ziehen und so auch im hohen Alter noch fit und gesund das Leben genießen können.

In diesem Artikel werden wir dir näherbringen, wie du die optimale Futtermischung selbst kreieren kannst.

Die Mengenangaben in diesem Artikel gelten für eine gesunde Rennmaus, ohne Krankheiten, mit Normalgewicht und ohne besondere Bedürfnisse.

Leidet dein Gerbil an einer Krankheit oder Futtermittelunverträglichkeit, dann stelle das Futter einfach ein wenig um.

Bei übergewichtigen Tieren solltest du die Futtermenge ein wenig reduzieren, bei untergewichtigen Gerbils entsprechend erhöhen.

Diese Nährstoffe dürfen in einem guten Futter nicht fehlen!

Besonders wichtig für die Gesunderhaltung deines Gerbils sind die Spurelemente Zink, Eisen und Magnesium.

Auch tierisches Protein darf auf dem Speiseplan nicht fehlen.

Damit du verstehen kannst, wie ein hochwertiges, artgerechtes und ausgewogenes Futter aussehen muss, schauen wir uns zunächst einmal an, was die Wüstenrenner in freier Wildbahn fressen.

In der mongolischen Steppe ernähren sich die Tiere vorwiegend von trockenen Gräsern, Kräuter- sowie auch Grassamen und diversen Wurzeln von Steppenpflanzen.

Auch ausgewachsene Kräuter stehen auf dem Speiseplan der Gerbils.

Für das tierische Eiweiß sorgen kleinere Insekten, die zudem äußerst nahrhaft sind und das Tier lange sättigen. Genau diese natürliche Ernährung solltest du als verantwortungsvoller Rennmaushalter bestmöglich nachahmen.

Schauen wir uns jetzt einmal im folgenden Abschnitt im Detail an, wie du das ideale Rennmausfutter selber mischen kannst.

So mischst du das perfekte Futter für deine Gerbils!

Die Grundbasis des Rennmausfutters sollte Getreide darstellen.

Hier findest du nun eine Liste mit Zutaten, die du zusammenmischen und bedenkenlos verfüttern kannst.

In dieser Mischung sind bereits alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die der Organismus des Tieres benötigt.

Ein gesunder Gerbil benötigt als Tagesration etwa 2 TL Futter, Heu und Frischfutter sollten in unlimitierter Menge zur Verfügung stehen. Unsere Futtermischung ergibt 500 g Rennmausfutter, benötigst du mehr oder weniger Futter, so solltest du die Mengenangaben entsprechend herauf- bzw. herunterrechnen.

  • 150 g Vogelfutter (achte darauf, dass weder Reis noch Mohn enthalten ist und die Basis aus Hirse gebildet wird)
  • 150 g Kleinsämereienmischung, bestehend aus Kräuter- sowie Grassamen
  • 50 g Getreidemischung (Gerste, Hafer, Buchweizen, Emmerweizen)
  • 50 g Trockenkräuter
  • 25 g ungesüßtes Vollkornmüsli (wichtig: OHNE Früchte und/oder Getreideflocken!)
  • 25 g getrocknete Mehlwürmer (Alternativ: Garnelen oder mehrmals pro Woche ein frisches, hartgekochtes Stück Ei in daumennagelgröße als Snack anbieten)
  • 25 g Trockengemüse und/oder Erbsenflocken
  • 25 g Sonnenblumenkerne

Anstelle von Sonnenblumenkernen kannst du auch Haselnüsse oder Walnüsse verfüttern.

Häufig findet man in handelsüblichen Fertigmischungen für Gerbils Erdnüsse im Futter. Diese sollten niemals verfüttert werden, da sich in Erdnüssen häufig Schimmelsporen finden lassen, die die Gesundheit deiner Tiere massiv beeinträchtigen können.

Verfüttere daher keine Erdnüsse an deine Gerbils, sondern greife zu Alternativen.

Im nächsten Abschnitt beschäftigen wir uns mit der Frage, welches Frischfutter du deinen Gerbils zusätzlich zu deiner Futtermischung anbieten kannst, um für noch mehr Wohlbefinden bei deinen Tieren sorgen zu können.

Dieses Grünfutter kannst du deinen Gerbils zusätzlich anbieten!

Besonders in den Frühjahr- und Sommermonaten sprießt viel Grün in der Natur und lädt dich dazu ein, die ein oder andere Pflanze zu pflücken und deinen Gerbils damit eine Freude zu machen.

Damit dir hier keine Fehler unterlaufen und du die Tiere nicht versehentlich vergiftest – denn es gibt durchaus einige Pflanzen, die deinen Rennmäusen nicht bekommen – findest du hier ausführliche Informationen darüber, welche Pflanzen dein Nager fressen kann.

Bedenke, dass du das gesammelt Frischfutter immer zuerst gründlich waschen solltest, bevor du deinen Tieren davon zu fressen gibst, um keine Keime in das Gehege zu lassen.

Es ist tabu, am Weges- oder Feldrand Futter zu pflücken!

Hier wächst das Gras und Co. zwar besonders hoch und saftig, doch dieser Umstand ist der Tatsache geschuldet, dass das Futter gedüngt ist – und dieser Dünger ist giftig für Gerbils!

Suche dir daher Wildwiesen und pflücke dort in aller Ruhe.

Deine Gerbils werden sich mit großer Sicherheit freuen, wenn du ihnen bspw. frisches Gras, Gänseblümchen, Melisse, Spitzwegerich, Breitwegerich sowie auch Löwenzahn anbietest.

Entscheide dich beim Löwenzahn für besonders frisch aussehende, knackige Blätter, die keine braunen Stellen aufweisen oder bereits vertrocknet oder gar krank wirken.

Hast du eine Stelle entdeckt, an der besonders viel frisches und saftiges Gras wächst, so nimm ruhig ein bisschen mehr davon mit, denn das Gras, was du nicht verfüttern kannst, kannst du selbst zu Heu umwandeln.

Hier ergibt sich der Vorteil, dass du zum einen Geld sparen kannst, zum anderen kannst du so aber auch sichergehen, dass das Heu eine wirklich gute Qualität aufweist.

Sieh beim Sammeln genau hin und passe auf, dass du keine Zecken und anderes Ungeziefer mit nach Hause nimmst.

Auf folgende Pflanzen solltest du bei der Fütterung von Rennmäusen verzichten

Um der Gesundheit deiner Gerbils nicht zu schaden, findest du hier eine Liste mit häufigen, wildwachsenden Pflanzen, auf die du beim Pflücken verzichten solltest:

  • Klee (wirkt stark blähend und kann zur Kolik führen)
  • Bärenklau
  • Bärlauch
  • Efeu
  • Fingerhut
  • Narzissen
  • Schachtelhalm
  • Sommerflieder
  • Tollkirsche
  • Goldregen
  • Hahnenfuß
  • Aronstab
  • Alpenveilchen
  • Kirschlorbeer
  • Mistel
  • Schneeglöckchen
  • Seidelbast

Diese Liste ist nur ein Ausschnitt der giftigen und unverträglichen Pflanzen. Bist du dir nicht sicher, ob du eine bestimmte Pflanze verfüttern darfst, dann lasse sie am besten weg oder informiere dich vor der Fütterung noch einmal gründlich!

Den Fütterungsprozess artgerecht gestalten und für Beschäftigung sorgen

Es ist unnatürlich, deinen Gerbils das Futter in einem Futternapf anzubieten.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, wenn du das Futter mehrmals die Woche im Gehege verteilst, sodass deine Renner wirklich auf Futtersuche gehen und so ein natürliches Bedürfnis stillen können.

Achte allerdings gut darauf, dass die Tiere auch wirklich alles auffressen, um nicht immer mehr Futter im Gehege zu horten und zu vermeiden, dass deine Rennmaus sich überfrisst.

Hast du ein Tier – oder auch mehrere Gerbils – bei denen du die Futtermenge stets im Blick behalten musst, dann solltest du auf dieses Spiel verzichten.

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