Wie sehen Rennmäuse? 8 wichtige Fakten über die Augen

Hast du dich schon immer gefragt, wie gut die Augen von deinen Rennmäusen sind und wie diese ihre Umgebung wahrnehmen?

Dann kommt in diesem Beitrag die Antwort.

Wir verraten dir:

  • Was Rennmäuse sehen und was nicht
  • Wie weit die Tiere sehen
  • Wie gut die Rennmaus-Augen in der Nacht sind

Los geht’s!

Wie sehen Rennmäuse?

Rennmäuse haben eine recht gute Rundumsicht, können in der Ferne jedoch besser als in der Nähe sehen. Obwohl die Sicht gut ausgeprägt ist, so verlassen sich die Tiere in erster Linie auf ihren Geruchssinn.

Lange hatte man zudem angenommen, dass Rennmäuse farbenblind seien, doch in Wirklichkeit haben sie lediglich eine Rot-Grün-Blindheit.

Alle anderen Farben können sie wahrnehmen.

Können Rennmäuse gut sehen?

Ja, vor allen Dinge ist die Weitsicht der Nager hervorragend ausgeprägt – und dieser Umstand ist auch überlebenswichtig, da Rennmäuse so in der Lage sind, potentielle Feinde bereits in weiter Ferne ausfindig zu machen und so genügend Zeit haben, um vor der Gefahr zu fliehen.

Zudem haben Rennmäuse eine nahezu vollständige Rundumsicht und können sowohl nach vorne, hinten, links und rechts, aber auch nach oben und unten deutlich mehr sehen als die meisten anderen Lebewesen.

In der Nähe sehen die Tiere nicht alles scharf, doch das stellt kein Problem dar, denn sie haben einen ausgeprägten Geruchssinn, der dieses Manko gut ausgleichen kann.

Was können Rennmäuse sehen?

Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass deine Rennmaus nahezu das Gleiche sieht wie du.

So sehen Rennmäuse nicht nur Bewegungen und Helligkeitsunterschiede, sondern können auch Gegenstände und Gesichter wiedererkennen.

Es kann gut sein, dass deine Rennmaus sich freut und sofort an die Scheibe des Terrariums kommt, wenn sie dich sieht, obwohl sie bei anderen Menschen eher die Flucht ergreift.

Übrigens: Sie wird auch dann zu dir kommen, wenn du nicht mit ihr sprichst, da sich dich an deinem Gang und deinem Aussehen erkennen wird.

Allerdings wird die Sicht der Tiere unschärfer, je näher sie dem Objekt sind, das sich in ihrem Sichtfeld befindet.

Dies liegt daran, dass ihnen die sog. Fovea fehlt.

Hierbei handelt es sich um ein kleines Grübchen, das auf der Netzhaut liegt und dafür verantwortlich ist, dass bspw. wir Menschen dazu in der Lage sind, Details erkennen zu können.

Man kann also in gewisser Weise sagen, dass die Sicht der Nager in etwa so ausfällt, wie die Sicht eines weitsichtigen Menschen mit Rot-Grün-Blindheit.

Hast du dich schon mal gefragt, wie weit deine Rennmaus sehen kann?

Diese Frage klären wir im nächsten Abschnitt.

Wie weit können Rennmäuse sehen?

Da sich der natürliche Lebensraum von Rennmäusen auf weitläufige Gebiete erstreckt, müssen Gerbils dazu in der Lage sein, aus weiter Ferne Greifvögel und andere Feinde ausfindig zu machen.

Selbst dann, wenn sie sich in diesem Moment gar nicht bewusst danach umschauen.

Wie weit genau Rennmäuse sehen können, ist nicht bekannt. Allerdings lässt sich sagen, dass die Tiere wohl in etwa so weit wie ein normalsichtiger oder weitsichtiger Mensch sehen können.

Der Radius ist jedoch größer, wodurch das Sichtfeld der Tiere im Vergleich zum Menschen um einiges weiter ausfällt.

So ist das Auge einer Rennmaus aufgebaut!

Genau wie du haben auch Rennmäuse eine Pupille, eine Iris, eine Horn- und Netzhaut sowie eine Linse.

Im Großen und Ganzen funktionieren die Augen der Nagetiere genauso wie menschliche Augen auch: Das Licht tritt gebündelt durch die Pupille ins Innere des Auges ein.

Wie viel Licht genau hineingelangt, wird durch die Iris bestimmt. Diese Regenbogenhaut hat die Aufgabe, den Lichteinfall zu regulieren und dafür zu sorgen, dass weder zu viel noch zu wenig davon ins Auge gelangt.

Heißt: Je nachdem, wie viel Licht zur Verfügung steht, wird die Pupille gezielt geweitet oder verkleinert.

Das bedeutet im Klartext, dass die Pupille in heller Umgebung sehr klein ist und in dunkler Umgebung immer größer wird.

Es ist sehr wichtig, dass diese Funktion bei den Rennmäusen gut ausgeprägt ist, da diese in der Natur besonders in der Dämmerung auf Futtersuche gehen und hierbei eine gute Nachtsicht benötigen.

Die Hornhaut hat die Aufgabe, dass sie das Licht bündelt und in das Innere des Auges weiterleitet. Bei ihrer erhöhten Aktivität in der Dämmerung kommt ihnen außerdem zugute, dass sie dazu in der Lage sind, UV-Licht sehen zu können.

Dies verbessert die Sicht im Dunkeln sehr stark.

Trifft das Licht auf die Hornhaut und wird dort gebündelt, so durchläuft das Licht nun die Linse, in der es noch einmal gebrochen wird und im Anschluss seine Reise fortsetzt.

Nun trifft das Licht auf die Netzhaut, die wie eine Art Bildschirm funktioniert und das Bild erzeugt.

Selbstverständlich wird das Bild nicht direkt im Auge erzeugt, vielmehr gibt die Netzhaut alle relevanten Informationen an das Gehirn weiter und dort entsteht schlussendlich das Bild.

Die Netzhaut verfügt über Stäbchen und Zapfen, wobei die Stäbchen dafür sorgen, dass die Augen das Licht verarbeiten können und die Zapfen für das Farbensehen verantwortlich sind.

Können Rennmäuse Farben sehen?

Diese Frage haben wir im Grunde schon beantwortet: Ja, Rennmäuse sind dazu in der Lage, alle Farben zu sehen.

Lediglich Grün und Rot können sie nicht erkennen, diese beiden Farben sehen für Rennmäuse grau aus.

Dieser Umstand schränkt die Tiere jedoch in ihrem Leben in keinster Weise ein!

Haben die Tiere eine Tiefenwahrnehmung?

Rennmäuse haben so gut wie gar keine Tiefenwahrnehmung.

Das liegt daran, dass beide Augen zeitgleich dasselbe Objekt sehen müssen, damit das Gehirn die Bilder übereinander legen und so ein 3D-Bild erstellen kann.

Da sich die Augen der Nager jedoch seitlich am Kopf befinden, überlappen die Bilder der beiden Augen und entsprechend die Informationen der beiden Gehirnhälften nicht.

So kommt es, dass die Tiere Abstände eher schlecht einschätzen können und den Landepunkt vor einem geplanten Sprung eine Weile anpeilen, bevor sie sich letztendlich trauen abzuspringen – und das, obwohl Rennmäuse wirklich exzellente Springer sind, die vom Boden aus fast einen Meter hoch springen können!

Das Anpeilen sieht so aus, dass sich deine Rennmaus auf beide Hinterpfoten stellt und mit dem Kopf sowie dem Oberkörper ein wenig hoch und runter wippt…

Ein wenig so, als würde dein Tier übertrieben nicken.

Aber wie wir dadurch die Entfernung eingeschätzt?

Ganz einfach: Wenn sich die Objekte dadurch für dein Haustier ebenfalls schnell mitbewegen, so ist dieses Objekt recht nah. Bewegt es sich hingegen nur wenig oder gar nicht mit, dann ist das Objekt eher weiter entfernt.

Treffen Rennmäuse Entscheidungen aufgrund ihrer Sicht?

Man kann sagen, dass Rennmäuse sich durchaus auf ihre Sicht verlassen.

So würde dein Nager in freier Wildbahn sofort die Flucht ergreifen, wenn er einen Greifvogel erspäht und nicht erst mit anderen Sinnen prüfen, ob die Gefahr tatsächlich real ist.

Hat deine Rennmaus jedoch die Wahl, ob sie ihren Augen oder doch lieber ihrer Nase trauen soll, so wird sich dein Tier für seine Nase entscheiden.

Alles in allem lässt sich sagen, dass die Sehkraft für Rennmäuse zwar ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist, sie damit verbundene Einschränkungen jedoch auch mit anderen Sinnen ausgleichen können.

So benötigen Rennmäuse ihre Sehkraft bspw. überhaupt nicht, um Rudelmitglieder sicher erkennen und identifizieren zu können. Jedes Tier strömt einen eigenen Duft aus, der unverkennbar ist und sofort offenbart, ob es sich um ein fremdes Tier oder ein Gruppenmitglied handelt.

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