Sind Pferde loyal? So treu sind Pferde

Pferde haben ein sehr gutes Gedächtnis. Aber sind sie auch loyal und treu?

Laut einer Studie trifft das auf die edlen Tiere durchaus zu und kann durch den richtigen Umgang sogar noch gesteigert werden.

Wie du das schaffst und was es ansonsten rund um die Treue von Pferden zu wissen gibt, zeigen wir dir hier.

In diesem Ratgeber erfährst du nicht nur, ob Pferde treu sind. Wir erzählen dir auch, auf welche Arten sich die Loyalität äußert und wie du an der Bindung zu deinem Pferd arbeiten kannst.  

Sind Pferde loyal?

Pferde können sowohl untereinander als auch gegenüber „ihrem“ Menschen sehr loyal und treu sein.

Sie erkennen Personen und vertraute Pferde oder andere Tiere nicht nur auf Sicht, sondern auch durch den Geruch, an der Stimme und charakteristischen Bewegungen.

Sogar auf Fotos können sie ihre Menschen erkennen. Selbst dann, wenn sie diese lange nicht mehr erlebt und mit ihnen interagiert haben.

Das wurde im Rahmen einer Studie in Frankreich festgestellt. Das bedeutet zunächst jedoch nur, dass sie Gesichter erkennen können.

Warum gelten Pferde aber dennoch als treu?

Wie zeigen Pferde Treue?

Wenn du mit deinem Pferd gut umgehst, wird es dir deutliche Zuneigungsbekundungen machen.

Dazu gehören beispielsweise:

  • freiwilliges Nähern
  • leichtes Anstupsen
  • Suchen von Körperkontakt und Nähe
  • Entspannen in deiner Nähe
  • Vertrauen bei Pflege und Behandlungen

Begrüßt dich dein Pferd also und sucht Körperkontakt, spricht das für eine gute Bindung und Treue zu dir.  

Zuneigung zeigt sich – so eine britische Studie – bei Menschen sowie zwischen Pferd und Mensch auch in der Anpassung des Herzschlags.

Beschäftigst du dich gerade mit deinem Pferd und eure Herzen nehmen den gleichen Takt an, ist das eindeutig eine gute Beziehung.

Das geschieht laut Forschungen zwischen Pferd und Reiter, wenn die Chemie stimmt und einige Grundvoraussetzungen erfüllt sind.

Diese Voraussetzungen sind es auch, die du zum Aufbau von Vertrauen und der Steigerung der Treue nutzen kannst und solltest.

Wir dir das gelingt, zeigen wir dir ebenfalls.

Wie kannst du Vertrauen gewinnen und die Treue eines Pferdes steigern?

Wenn du eine gute Beziehung zu deinem Pferd aufbauen möchtest, erfordert das etwas Geduld und Feingefühl.

Wie bei menschlichen Beziehungen auch, wachsen Vertrauen und Bindung mit der Zeit und durch die Verlässlichkeit sowie den Umgang miteinander.

Wie das bei einem Pferd im Einzelnen funktioniert, zeigen dir die folgenden Punkte.

#1: Lass deinem Pferd die Wahl

Belegt ist: Wenn Pferde die Wahl haben, ob sie sich einem Menschen nähern oder nicht, sind sie entspannter.

Sie verbinden dann automatisch positivere Gefühl mit dem Menschen. Denn sie sind zwar neugierig, aber auch Fluchttiere.

Haben sie also die Option, sich jederzeit abzuwenden und Abstand zu nehmen, sinkt die Nervosität.

Direkte Annäherungen in beengten Räumen sind für sie hingegen unangenehm.

Das könnte dich auch interessieren:

#2: Sei sanft

Ein grober Umgang ist für alle Lebewesen mehr als unangenehm und kann Beziehungen zerstören.

Vertrauen und Bindung können ebenso wie die Treue nur wachsen, wenn gegenseitiger Respekt gegeben ist. Bist du zu laut, zu hektisch oder zu barsch im Umgang, schädigt das die Loyalität.

Bist du hingegen sanft und vorsichtig, zahlt sich das auf allen Ebenen aus.

#3: Nimm dir Zeit

Umso mehr Zeit du regelmäßig mit deinem Pferd verbringst, umso besser.

Zum einen wirst du damit für das Tier verlässlich. Zum anderen dauert es eine Weile, bis Vertrauen und damit auch die Treue wachsen können.

Wenigstens zwei bis drei Mal die Woche solltest du einige Stunden mit dem Tier verbringen.

Nur auf diese Weise kannst du eine vertraute Bezugsperson werden, zu der dein Pferd Treue entwickelt.

#4: Körpersprache des Pferdes lernen

Damit du Loyalität und Zuneigung bei deinem Pferd erkennen kannst, musst du die Körpersprache der Tiere richtig deuten können.

Das funktioniert nicht sofort, sondern erfordert Wissen und Erfahrung. Hier aber schon ein paar Tipps, die dir helfen, Pferde besser zu verstehen:

  • langsam ein paar Schritte zurück gehen und den Kopf senken: Das ist eine Geste der Höflichkeit und des Vertrauens.
  • Begrüßung: Wenn ein Pferd zur Begrüßung deinen Handrücken beschnuppert, zu dir läuft oder wiehert und schnaubt, steht das in der Regel für Freude.
  • Folgen: Läuft dir dein Pferd hinterher, wenn du dich beispielsweise auf der Weide oder in der Halle befindest, ohne, dass du es führst? Das ist Treue. Bei diesem Punkt solltest du allerdings vorsichtig sein. Denn das Folgen kann auch einen anderen Grund haben.

Wenn das Pferd dir auf Schritt und Tritt folgt

Zunächst wirkt es natürlich schmeichelhaft, wenn ein Pferd dir überall hin folgt, ohne geführt zu werden und immer bei dir sein möchte.

Es vertraut dir und mag dich offensichtlich.

Ein mögliches Problem dabei ist jedoch, dass es eventuell nicht genug andere soziale Kontakte hat und sich daher sehr einsam fühlt.

Sozialkontakte zu anderen Pferden sind jedoch wichtig und gehören zu einer artgerechten Haltung.

Daher ist eine reine Boxenhaltung ohne Kontakt zu anderen Pferden und möglicher Interaktion mit ihnen oftmals problematisch.

Gemeinsames Ausreiten mit anderen Pferden reicht dafür nicht aus. Die Tiere sollten auch in Entspannung und ohne Reiter Zeit miteinander verbringen können.

Dafür wird entsprechend viel Platz benötigt und sie müssen sich vertragen. Nach der Vergesellschaftung ist die gemeinschaftliche Haltung zumindest zeitweise für viele die beste Wahl.

Mag das Pferd dich oder nur Belohnungen?

Wenn du deinem Pferd zur Begrüßung immer ein Leckerli wie einen Apfel, eine Banane oder eine Rübe mitbringst, freut es sich eventuell nur über das Futter.

Das ist zumindest die Befürchtung mancher Besitzer.

Das stimmt so jedoch nicht.

Natürlich wird sich dein Pferd darüber freuen, wenn du ihm eine Leckerei mitbringst oder etwas im Verhalten damit belohnst.

Wenn du dich mit dem Tier eingehend beschäftigst, individuell darauf eingehst und seine Körpersprache lernst, wird es allerdings nicht nur das Futter mögen und schätzen.

Leider wird immer wieder empfohlen, als „Treue-Test“, das Leckerli zur Begrüßung für einige Zeit wegzulassen.

Hierdurch soll sich zeigen, ob dein Pferd dich mag und loyal ist.

Versetzt du dich allerdings in die Position deines Pferdes und betrachtest dein Verhalten aus seiner Perspektive, ist dies verwirrend.

Einmal begrüßt du es mit einem tollen Snack, dann wochenlang nicht – obwohl es nichts falsch gemacht hat.

Du machst dich damit unberechenbar und unzuverlässig.

Betrachte eure Beziehung daher immer als Ganzes. Lässt sich dein Pferd von dir vieles gefallen und ist leichtführig, verbringt ihr viel Zeit miteinander und genießt es deine Streicheleinheiten, liegt die Treue nicht allein an den Belohnungen – sie sind jedoch ein Bonus.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Schreibe einen Kommentar