Sind Kaninchen intelligent und können denken? Inkl. Intelligenztest

Viele Menschen haben eine vollkommen falsche Meinung von Kaninchen, selbst manche Halter wissen oft zu wenig über ihren tierischen Mitbewohner.

Besonders die Intelligenz der kleinen Mümmler wird leider meist unterschätzt.

  • Glaubst du beispielsweise, sie können Kunststücke erlernen?
  • Weißt du, wie schlau dein eigenes Kaninchen ist?
  • Gibt es besonders lernfreudige Rassen?

Die Antworten darauf und noch mehr überraschende Fakten rund um dieses faszinierende Thema liefern wir dir in diesem Beitrag.

Auf geht’s!

Der verkannte Schlauberger: Sind Kaninchen intelligent?

Traurigerweise fristen viel zu viele der smarten Langohren ein langweiliges und eintöniges Käfig-Dasein.

In der Regel geschieht dies aber nicht aus Bosheit, sondern aus Ahnungslosigkeit, da ihre Besitzer gar nicht wissen, was für Potenzial in den kuscheligen Fellnasen steckt.

Kaninchen lieben Abwechslung und Beschäftigung, sowohl körperlich als auch geistig. Werden sie nicht genügend ausgelastet, langweilen sie sich. Die Folgen der ständigen Unterforderung zeigen sich dann in Verhaltensstörungen und anderen Krankheiten.

Damit sich ein Kaninchen rundum wohlfühlt und auch seine kognitiven Fähigkeiten voll entfalten kann, ist es mit ein bisschen Freilauf und dem aus dem Zoofachhandel hingeworfenen Spielzeug nicht getan.

Die Tiere suchen die Nähe zum Menschen, möchten gefordert werden, sie gieren regelrecht nach sinnvollen Aufgaben, die ihre Rädchen im Gehirn zum Laufen bringen. Studien zeigen, dass die schlauen Hoppler sehr wohl in der Lage sind mittels logischem Denken Probleme zu lösen.

Wenn du dir täglich Zeit für dein plüschiges Haustier nimmst, wirst du erstaunt sein von dessen unentdeckten Fähigkeiten. Du kannst ihm sogar Kunststückchen beibringen, die schlauen Kaninchen lernen nämlich sehr schnell und begreifen bereits nach kurzer Zeit, was sie tun sollen.

Mit Leckerchen und viel Liebe wirst du so mit der Zuneigung des kleinen Mümmlers belohnt.

Taawi, ein Mischlingskaninchen aus Finnland hat gelernt innerhalb einer Minute 20 Tricks zu zeigen und wurde mit dieser tollen Leistung sogar im Guinessbuch der Rekorde verewigt.

Sind Kaninchen so schlau wie Hunde und Katzen?

Die Intelligenz des Kaninchens ist durchaus mit der von Hund und Katze gleichzusetzen, dabei überwiegt aber die Ähnlichkeit mit der schnurrenden Samtpfote.

Kätzische Charaktereigenschaften sind nicht selten auch beim Langohr anzutreffen. Sie sind beide eigenwillig und betrachten ihren Halter nicht als Herrn.

Hündischen Gehorsam wirst du beim Kaninchen eher selten vorfinden.

Alle drei Haustierrassen sind aber gleichsam dazu fähig, mit dem Menschen zu „kommunizieren,“ das heißt, sie verstehen die Bedeutung verschiedener Worte und Tonlagen.

Auch die Kommunikation ist wichtig

Für dein Kaninchen ist das Lernen seines Namens eine eher leichte Aufgabe. Es hat nämlich ein sehr gutes Gedächtnis, wird dadurch aber auch negative Erfahrungen nicht so schnell vergessen.

Deshalb ist es wichtig, dass sich dein tierischer Mitbewohner bei dir wohlfühlt. Du solltest seinen Namen und Befehle wie „Komm“ oder „Spring“ immer in einer höheren und fröhlich klingenden Tonlage aussprechen.

Hat dein Mümmler Angst, rede ruhig und leise mit ihm, das wird ihm sehr helfen und fördert zusätzlich die Bindung.

Es ist wichtig, dass du mit deinem Kaninchen sprichst, so wie du das auch mit Hund und Katze tun würdest. Die kleinen Hoppler möchten sich als Familienmitglied fühlen und sollten auch so behandelt werden.

Beschäftigung und Ansprache, beides zusammen, ermöglichen dir den Aufbau einer optimalen Bindung zu deinem Tier. Je größer das Vertrauen deines Kaninchens ist, desto besser wird es insbesondere auch seine geistigen Fähigkeiten entfalten können.

Tolle Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeit für’s Kaninchenhirn

Wenn du das schlummernde Talent deines Kaninchens entdeckst und förderst, darfst du deinem tierischen Schlaumeier neben den gängigen, einfacheren Kunststückchen auch durchaus komplexe und ausgefallene Tricks zutrauen.

Mach dir dabei die natürlichen Verhaltensweisen der Kaninchen zunutze und baue sie in die Übungen ein.

Da jedes Kaninchen anders ist, probiere Verschiedenes aus und beobachte genau seine Körpersprache. Es wird dir mitteilen, wenn ihm etwas besonders viel Spaß macht oder ihn eher langweilt.

Zwei Tipps zum Ausprobieren:

  1. Ihre Neugier und der Hang, alles untersuchen zu wollen, bieten dir die perfekte Grundlage für den Kartentrick: Hierbei zieht dein Kaninchen mit den Zähnen eine von mehreren Spielkarten aus deiner Hand.
  2. Ebenfalls eine tolle Leistung ist das Durchknabbern eines gespannten Fadens, wobei dir der Nagetrieb der Tiere zu Hilfe kommt.

Du siehst: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten mit Alltagsgegenständen die grauen Zellen deines smarten Fellträgers auf Trab zu bringen.

So stellst du fest, wie schlau dein Kaninchen ist

Eine Möglichkeit, den IQ deines cleveren Haustieres herauszufinden, ist der folgende einfache Test. Du brauchst dafür lediglich drei verschiedenfarbige Behälter aus Plastik.

Positioniere sie im Käfig oder auf der Freilauffläche.

Unter ein Behältnis legst du möglichst unbemerkt ein Leckerchen. Dein abenteuerlustiges Langohr wird die neuen Gegenstände sofort mit Freude untersuchen und nach einiger Zeit den Snack entdecken.

Wiederhole dieses Spiel jeden Tag, lege das Leckerli dabei immer unter denselben Behälter und schau, wie schnell der Mümmelmann den Zusammenhang begreift.

Wild- oder Hauskaninchen – wer ist schlauer?

Sie sind gleichermaßen intelligent, allerdings auf jeweils unterschiedliche Art und Weise: Das Wildkaninchen ist von Geburt an vielen Gefahren ausgesetzt, denen es sich stellen muss.

Aus diesem Grund ist sein Überlebensinstinkt mit den dazugehörigen Verhaltensweisen besonders ausgeprägt. Es muss oft und schnell List anwenden, um Fressfeinden zu entkommen. Außerdem ist die Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe des Wildkaninchens extrem geschärft. Zusätzlich gehört zu seinen Aufgaben ausgeklügelte Tunnelsysteme zu bauen, sich mit Futter zu versorgen und Eindringlinge aus seinem Territorium zu vertreiben.

Bei den domestizierten Kaninchen sind diese fest verwurzelten Instinkte zwar auch noch vorhanden, aber größtenteils verkümmert, da sie nicht mehr eingesetzt werden müssen.

Als Haustiere erhalten sie ihre Nahrung und Unterkunft vom Menschen, gegenüber ihren „wilden“ Artgenossen führen sie demnach ein relativ unbekümmertes und bequemes Leben. Aus diesen Gründen würde ein Hauskaninchen mit hoher Wahrscheinlichkeit in freier Wildbahn nicht überleben.

Jedoch verbringt die domestizierte Variante des Kaninchens viel Zeit damit, „seine“ Menschen zu beobachten und zu „lesen.“

Es setzt seine Klugheit dahin gehend ein, Menschen mit seinen Verhaltensweisen so zu manipulieren – um zu bekommen, was es will. Die putzige Fellnase durchschaut nämlich rasch, dass sie mit Akrobatik-Tricks oder dem Bewältigen eines Hindernis-Parcours die begehrten Leckerchen abstauben kann und handelt dementsprechend.

Gibt es eine besonders intelligente Kaninchenrasse?

Jedes Kaninchen für sich ist einzigartig in seinem Charakter und Verhalten.

Ein besonderes Talent oder herausragende Fähigkeit ist nicht von einer bestimmten Züchtung abhängig. Jedoch wird einigen Rassen eine generell höhere Intelligenz nachgesagt, dazu zählt auch das verspielte Harlekin-Kaninchen. Es lernt für sein Leben gern und genießt es, seine Tricks vorzuführen, weil es dann im Mittelpunkt stehen kann.

Ähnlich verhält es sich mit dem sogenannten Mini Lop, auch diese spielfreudige Rasse fordert ein hohes Maß an geistiger Stimulation.

Abwechslung ist angesagt

Allen Rassen gemein ist der grenzenlose Spieltrieb sowie eine große Abenteuerlust.

Dein wissbegieriges Kaninchen möchte gerne und oft neues erlernen. Deshalb ist es wichtig, dass du dir die Zeit nimmst und immer wieder andere Hindernisläufe, Versteck- und Ballspiele, Denkaufgaben und Intelligenztraining mit ihm unternimmst.

Der Zoofachhandel bietet zwar auch ein großes Sortiment an Haustier-Spielzeug, doch vieles kannst du unkompliziert und kostengünstig selber basteln.

Aus simplen Alltagsgegenständen wie Toilettenpapierrollen, mehreren ineinander gestapelten Kartons, Plastikbällen, alten Brettern, Dosen, Ästen und vielem mehr lassen sich für deinen tierischen Liebling die tollsten Dinge bauen.

Anleitungen dafür findest du im Internet zuhauf, zusätzlich kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen.

Viel Spaß und Freude beim Umsetzen neuer Ideen und Tüfteleien, die das Kaninchenhirn auf Hochtouren bringen!

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.8 / 5. Anzahl Bewertungen: 23

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

5 Gedanken zu „Sind Kaninchen intelligent und können denken? Inkl. Intelligenztest“

Schreibe einen Kommentar