Wenn Hunde träumen: Wovon träumt dein Hund?

Dass Hunde träumen ist jedem Hundebesitzer klar: Wir sehen schließlich, wie unser Hund im Schlaf leise bellt und mit den Pfoten zuckt, als würde er gerade rennen. Was Hunde dabei träumen, ist eine spannende Frage.

Wir haben uns angesehen, wie der Schlaf bei Hunden aussieht, welche Unterschiede es dabei zwischen Mensch und Hund gibt und versuchen zu klären: wovon träumen unsere Hunde, wenn sie schlafen? Spoiler: Vielleicht träumt dein Hund sogar von dir!

So schlafen Hunde im Vergleich zu Menschen

Der Schlaf von Hunden hat viele Gemeinsamkeiten mit unserem Schlaf, aber auch einige Unterschiede, die wir uns genauer ansehen möchten.

Hunde schlafen länger und in mehreren Etappen

Hunde schlafen im Durchschnitt etwa 12 bis 14 Stunden pro Tag, wobei Welpen, ältere Hunde und große Rassen tendenziell noch mehr schlafen. Menschen hingegen benötigen durchschnittlich etwa 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht.

Hunde sind dabei aber flexibler in Bezug auf die Tageszeit, zu der sie schlafen. Sie passen sich oft den Schlafgewohnheiten ihres Besitzers an, und können auch tagsüber schlafen, wenn es ruhig ist.

Außerdem neigen Hunde dazu, mehrere kurze Schlafperioden über den Tag verteilt zu haben, im Gegensatz zu dem langen, ununterbrochenen Schlafzyklus, den Menschen normalerweise haben. Hunde erwachen häufiger während ihres Schlafes und ihre Schlafperioden sind kürzer als die der Menschen. Dies könnte auf ihre natürlichen Instinkte als Wächter und Beschützer zurückzuführen sein.

Schlafphasen bei Hunden

Hunde durchlaufen, ähnlich wie Menschen, verschiedene Schlafphasen, die in zwei Haupttypen unterteilt werden können: den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) und den Nicht-REM-Schlaf. Diese Phasen wiederholen sich während des Schlafzyklus eines Hundes mehrmals.

  1. Nicht-REM-Schlaf: Diese Phase ist auch als Tiefschlaf bekannt. In dieser Phase verlangsamen sich die Herzfrequenz und die Atmung deines Hundes, und der Körper entspannt sich. Während des Nicht-REM-Schlafs erholen sich Körper und Gehirn. Diese Phase ist wichtig für die körperliche Erholung und Regeneration.
  2. REM-Schlaf: In dieser Phase zeigen Hunde oft schnelle Augenbewegungen, daher der Name. Der REM-Schlaf ist die Phase, in der Träume am wahrscheinlichsten auftreten. Obwohl die Muskeln in diesem Stadium entspannt sind, können Hunde zucken, die Beine bewegen oder leise Bellen oder Winseln. Der REM-Schlaf ist wichtig für die geistige Erholung und spielt eine Rolle bei der Verarbeitung von Informationen und Erinnerungen.

Dein Hund verbringt im Vergleich zu dir einen größeren Teil seines Schlafzyklus im REM-Schlaf. Dies könnte darauf hindeuten, dass Träume eine wichtige Rolle in seinem Schlafverhalten spielen.

Forscher sind sich einig: Hunde träumen

Inzwischen haben auch Forscher klar belegt, was wir Hundehalter schon wissen: Hunde träumen (1). So einfach ist es aber gar nicht, das Träumen nachzuweisen.

Ein Anhaltspunkt sind natürlich die Schlafbewegungen. Dass Hunde im REM-Schlaf oft Zuckungen, Lautäußerungen und Bewegungen zeigen, deutet stark auf Träume hin. Außerdem besitzen Hunde die gleichen Hirnareale, zum Beispiel den Hippocampus, die beim Menschen für das Träumen verantwortlich sind.

Viele weitere Studien und Beobachtungen an gesunden Hunden und an Hunden mit seltenen Schlaferkrankungen konnten belegen, dass Hunde wirklich träumen.

Warum träumen wir und warum träumen Hunde?

Fast alle Tiere, insbesondere Säugetiere, zeigen Anzeichen von Träumen. Es muss also in der Evolution von Vorteil gewesen sein, wenn Tiere träumen können.

Träume haben bei Menschen und Hunden vermutlich die gleichen Funktionen: Träumen hilft uns, unsere Erlebnisse zu verarbeiten und unsere Gefühle zu sortieren. Stell dir das wie eine Art nächtliche Aufräumarbeit in deinem Kopf vor.

Es wird auch angenommen, dass Träumen dabei hilft, neue Dinge zu lernen und Probleme zu lösen. Träumen könnte eine Art Training für das Gehirn sein, um mit Herausforderungen im echten Leben besser umgehen zu können.

Manche Forscher denken auch, dass Träume dazu dienen, Gefühle zu verarbeiten. Die Träume können dadurch helfen, negative Erlebnisse und starke Emotionen besser zu verarbeiten und dadurch psychisch stabil zu bleiben.

Kurz gesagt, Träumen ist ein wichtiger Teil der geistigen Gesundheit und hilft uns selbst und auch unseren Hunden, sowohl emotional als auch kognitiv im Gleichgewicht zu bleiben.

Wovon träumen unsere Hunde?

Was Hunde genau träumen, wird wohl immer ein Rätsel bleiben.

Was die Inhalte der Hundeträume sind, davon haben Verhaltensforscher aber eine gute Vorstellung. Sie nehmen an, dass Hunde vor allem von zwei Dingen träumen:

Was Hunde träumen: Das vermuten Forscher
Vermutlich träumen Hunde zum einen besonders häufig von Aktivitäten, die sie im Alltag sehr oft durchführen und die damit sehr präsent im Hundekopf sind. Zum anderen könnten sie von Situationen oder Aktivitäten träumen, die für den Hund mit vielen Emotionen verbunden waren.

Es ist also gut möglich, dass dein Hund im Schlaf aufregende Hundebegegnungen, den täglichen Spaziergang, den spannenden Geruch der läufigen Nachbarshündin oder spaßige Ausflüge noch einmal erlebt. Vielleicht träumen Hunde im Winter von Schnee, im Sommer vom Planschen im Bach. Vermutlich genauso wie wir Menschen manchmal exakt so, wie in der Realität, und manchmal eher abstrakt oder vermischt mit anderen Situationen.

Sicher spielt auch die Personalität deines Hundes eine Rolle. Ein Jack Russell, Yorkshire oder anderer Terrier träumt vielleicht eher von der wilden Jagd nach einer Maus, ein Labrador oder Golden Retriever, der jede Woche Dummytraining macht, träumt vielleicht vom Suchen und Apportieren. Ein Hund, der für sein Leben gern schwimmt, springt vielleicht auch im Traum mit Vergnügen in den See.

Können Hunde Alpträume haben?

Obwohl es keine Möglichkeit gibt, genau zu wissen, was Hunde träumen, deuten körperliche Reaktionen darauf hin, dass sie sowohl positive als auch negative Träume haben können, was Alpträume einschließen könnte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht jede Bewegung oder jedes Geräusch während des Schlafes ein Anzeichen für einen Alptraum ist; oft sind es normale Reaktionen während des REM-Schlafs.

Wenn der Hund sehr unruhig wirkt, im Traum intensiv zuckt oder jault und du denkst, dass er einen Alptraum hat, solltest du den Hund aber nicht wecken. Es reicht, ihn vorsichtig aus dem Traum herauszuholen. Zum Beispiel, indem du ihn leise und sanft ansprichst, oder leicht eine Hand auflegst.

Hunde träumen von uns – und wir von ihnen

Unsere Hunde stehen uns sehr nahe. Wir haben eine sehr enge Bindung zu unseren Tieren und sie auch zu uns. Jeden Tag verbringen wir sehr viel Zeit miteinander. Kein Wunder also, dass wir auch voneinander träumen.

Befragungen von Hundehaltern zeigen, dass bei ihnen im Schnitt in jedem fünften Traum ein Hund auftaucht (2). Meist sind die Träume angenehm. Bei Nicht-Hundehaltern sind es weitaus weniger Träume, die sich um Hunde drehen, und es sind auch unangenehme Träume dabei.

Für den Hund spielen wir oft eine noch größere Rolle, als der Hund für uns. Während wir Hobbys, Arbeit, Freunde und Freizeitaktivitäten auch ohne Hund ausführen können, sind unsere Hunde immer auf uns angewiesen. Futter erhalten sie von uns, ihre schönsten Beschäftigungen wie Gassigehen finden mit uns statt und die emotional stärksten Erlebnisse haben sie mit uns.

Es wäre also verwunderlich, wenn dein Hund nicht von dir träumen würde.

Wenn dein Hund also das nächste Mal wuffend und zuckend träumt, dann halte kurz inne und mach dir bewusst, dass dein Hund vielleicht gerade mit dir zusammen Abenteuer erlebt, mit dir spielt oder im Traum verarbeitet, wie du ihn gelobt, gestreichelt oder auch geschimpft hast.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Schreibe einen Kommentar