Darf man Rennmäuse baden oder waschen? (Inkl. Alternative)

Mäuse gelten im Allgemeinen nicht als wasserscheue Tiere. Aber wie sieht es bei Rennmäusen aus? Schließlich stammen diese aus heißen Regionen, in denen Wasser ein kostbares Gut ist.

Berechtigt stellt sich also die Frage: Kann man Rennmäuse in Wasser baden bzw. damit waschen?

In diesem Beitrag beantworten wir genau diese Frage und gehen auf weitere wichtige Themen rund um die Sauberhaltung von Rennmäusen ein.

Darf man Rennmäuse baden bzw. waschen?

Die Antwortet lautet: Nein, Rennmäuse dürfen nicht gebadet werden – zumindest nicht mit Wasser.

Stelle deinen Rennern stattdessen ein Sandbad zur Verfügung, in dem sie sich ganz nach Bedarf selbstständig wälzen und so ihr Fell reinigen können.

Bei einer gesunden Rennmaus ist es nicht notwendig, dass du als Mensch dein Tier bei der Fellpflege unterstützt.

Sind Rennmäuse reinliche Tiere?

Rennmäuse sind äußerst reinliche Tiere, die es gar nicht mögen, wenn ihr Fell klebrig und/oder verdreckt ist.

Daher baden die Gerbils nicht nur sehr gerne in Sandbädern, sondern schlecken sich auch mehrmals pro Tag sauber.

Auch das Abschlecken von Artgenossen kannst du häufig beobachten. Hierdurch können nicht nur die Stellen gereinigt werden, an die die Tiere selbst nur schlecht drankommen, sondern das gegenseitige Putzen dient auch zum Aufbau und zur Intensivierung sozialer Bindungen.

Im Vergleich zu Hamstern oder Farbmäusen pinkeln Rennmäuse recht wenig, weshalb sie ihr Gehege auch nicht so schnell verschmutzen.

Die meisten Renner pinkeln bevorzugt in ihr Sandbad, weshalb es wichtig ist, dass du dieses regelmäßig reinigst, denn ansonsten verteilen deine Renner beim Wälzen den ganzen Urin in ihrem Fell.

Wie oft genau ein Sandbad gereinigt werden sollte, das erfährst du zu einem späteren Zeitpunkt.

Beobachtest du deine Rennmaus sehr häufig dabei, dass sie sich selbst putzt, dann kannst du dich freuen: Denn das ist ein klares Zeichen dafür, dass sich dein Tier wohlfühlt, zufrieden und entspannt ist!

Wie baden Rennmäuse?

Rennmäuse baden sich, indem sie sich in ihrem Sandbad blitzschnell wälzen.

Dieser Vorgang dauert nur wenige Sekundenbruchteile und wird meist mehrmals hintereinander wiederholt.

Es ist für das Überleben der Tiere in freier Wildbahn wichtig, dass dieser Vorgang schnell vonstattengeht, denn solange sich eine Rennmaus badet, kann sie ihre Umgebung nicht mehr im Blick behalten.

Für Feinde ist sie somit ein gefundenes Fressen.

Möglicherweise fragst du dich jetzt, warum sich die Tiere überhaupt in Sand und nicht im Wasser baden.

Das hat einen evolutionären Hintergrund: Mongolische Wüstenrennmäuse sind – wie der Name schon impliziert – in der mongolischen Steppe beheimatet.

In dieser trockenen Wüstenregion sind Pfützen und Wasserstellen eher rar gesät, weshalb sich das Baden im Sand als eine hervorragende Alternative erwiesen hat.

Das Fell und auch die Haut der Tiere ist auch gar nicht auf das Baden im Wasser ausgelegt.

So kann es zu Hautproblemen kommen, wenn du die Tiere im Wasser badest, denn hierbei geht der natürliche Schutz aus Talg und Fett kaputt, der sich auf der Haut der Tiere befindet.

Auf was gilt es bei der Auswahl des Sandes zu achten?

Um deinen Rennmäusen ein optimales Sandbad bieten zu können, gibt es ein paar Dinge zu beachten, denn nicht jeder Sand ist für deine Renner geeignet.

Im Idealfall greifst du zu feinem Chinchillasand, da dieser die bestmöglichen Pflegeeigenschaften mit sich bringt. Aquarium-Sand, Vogelsand oder andere Sandsorten sind in aller Regel ungeeignet, da die Körner zu groß und meist auch nicht abgerundet sind.

So kann es schnell passieren, dass das Fell deiner Renner stumpf wird oder es sogar zu Hautverletzungen und/oder -entzündungen kommt.

Achte zudem darauf, dass der Sand möglichst wenig – am besten sogar überhaupt nicht – staubt und dass der Sand verklumpt, sobald dieser mit Urin in Kontakt kommt.

Anhand dieser Kriterien lässt sich leicht erkennen, ob es sich bei dem von dir gewählten Produkt um einen hochwertigen oder doch eher minderwertigen Sand handelt.

Chinchillasand besteht meist aus Quarzsand oder auch tonhaltigem Sand.

Beide Sandsorten sind für das Fell deiner Gerbils geeignet, allerdings gibt es dennoch Unterschiede: Rennmäuse fressen gelegentlich gerne Sand, um von den wertvollen Mineralien profitieren zu können.

Hierfür eignet sich Quarzsand eher weniger, denn dieser ist für deine Rennmäuse ungesund.

Tonhaltiger Sand hingegen führt nicht zu gesundheitlichen Problemen, allerdings sind hier meist die Stoffe Attapulgit und Sepiolith enthalten, die für Menschen nicht gesund sind.

Beide Stoffe stehen im Verdacht, sich auf den Menschen krebsfördernd auszuwirken. Angesichts dessen ist es wichtig, dass du stets Handschuhe trägst, wenn du mit dem Sand direkt interagierst.

Welches Behältnis eignet sich als Sandbad?

Natürlich gibt es spezielle Behältnisse, die als Sandbad verkauft werden.

Grundsätzlich ist es egal, in welches Behältnis du den Sand füllst, sofern deine Rennmaus genügend Platz darin findet, um sich drehen und wenden zu können.

Achte zudem darauf, dass das Bad nicht aus Plastik oder anderen potenziell schädlichen Materialien besteht.

Da Gerbils Nagetiere sind, die auch das Sandbad probieren werden, kann es andernfalls möglicherweise zu gesundheitlichen Problemen kommen.

Wie oft sollte das Sandbad gereinigt werden?

Achtest du darauf, auf einen hochwertigen Sand zurückzugreifen, der im Kontakt mit Urin verklumpt, so genügt es vollkommen, wenn du die Klümpchen einmal täglich aus dem Sandbad sammelst und den gesamten Sand nur einmal pro Woche auswechselst.

Ist deine Rennmaus krank und du möchtest verhindern, dass sich die anderen Tiere anstecken, so solltest du den Sand natürlich öfters austauschen, evtl. sogar zweimal täglich, um zu verhindern, dass sich die gesunden Tiere im Urin der kranken Tiere wälzen und so ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.

Gibt es Ausnahmen, bei denen eine Rennmaus mit Wasser gebadet werden sollte?

Es kann passieren, dass deine Rennmaus im Alter eine Blasenschwäche entwickelt oder auch nierenkrank wird.

In diesem Fall ist es keine Seltenheit, wenn sich dein Tier im wahrsten Sinne des Wortes ins Fell macht.

Die gelben Flecken sehen nicht nur unschön aus, sie können auch zu Urinverbrühungen und damit zu Entzündungen führen.

Besonders dann, wenn deine Rennmaus sich nicht mehr so häufig saubermacht bzw. saubermachen kann, kann es notwendig sein, dass du ihr bei der Pflege hilfst.

Vermeide es dennoch, das Tier in Wasser zu baden und greife stattdessen zu einem feuchten Tuch, um gezielte Stellen säubern zu können.

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