Meerschweinchen-Fell: Das musst du wisse inkl. Pflegetipps

Dass Meerschweinchen über Fell verfügen, darüber sind wir uns mit Sicherheit alle einig.

  • Doch welche Fell-Typen gibt es bei den Meeris eigentlich?
  • Wie muss welches Fell gepflegt werden?
  • Gibt das Fell Aufschluss über die Gesundheit der Tiere?
  • Verändert sich das Fell der Tiere eigentlich in Bezug auf die Jahreszeit?

Wenn du dir diese Fragen schon immer gestellt hast, dann findest du hier nun endlich die rettenden Antworten!

Außerdem gibt es bewährte Tipps für ein gesundes Fell bei deinem Meerschweinchen.

Haben Meerschweinchen ein Sommer- und ein Winterfell?

Kurzum: Nein, im Vergleich zu Kaninchen und anderen Nagern besitzen die Meerschweinchen kein Winter- und Sommerfell.

Meerschweinchen verlieren das ganze Jahr über Haare und ersetzen ihr altes Haarkleid stets durch ein neues, sobald die Haare ihre natürliche Länge erreicht haben. Allerdings wächst das Fell auch bei Meerschweinchen im Winter ein wenig dichter als im Sommer – zumindest dann, wenn die Tiere in Außenhaltung gehalten werden.

Das reicht allerdings nicht aus, damit sich die Tiere im Winter wohlfühlen können.

Nicht selten kommt es aufgrund von Unwissenheit leider dazu, dass Meerschweinchen im Winter draußen in der Kälte erfrieren! Bedenke auch, dass Meerschweinchen nackte Füße haben, die Schnee, Eis und Kälte nicht gut vertragen!

Um das Erfrieren zu verhindern, ist es ratsam, dass du deine Meeris an einen wärmeren Ort – z. B. in die Wohnung – umsiedelst, wenn die Temperaturen nachts unter 10°C fallen. Meist ist diese Temperaturschwelle im Oktober erreicht. Sobald die Wintermonate vorbei sind und die Temperaturen auch nachts wieder über die 10°C-Marke klettern, kannst du deine Tiere wieder nach draußen in den Garten bringen.

Hältst du die Tiere in den kalten Wintermonaten in der Wohnung, so empfiehlt sich eine kleinschrittige Gewöhnung an die im Frühjahr mitunter doch noch recht kühlen Temperaturen. Setze deine Meeris deshalb in den ersten 1 – 2 Wochen nur tagsüber für ein paar Stunden nach draußen und hole sie anschließend wieder ins Warme.

So können sich die Tiere Stück für Stück akklimatisieren.

Meerschweinchen-Rassen und Unterschiede in der Fellstruktur

Die Rassenvielfalt der beliebten Nagetiere ist genauso breitgefächert wie deren Farbspektrum.

Da sich das Fell der unterschiedlichen Meerschweinchen-Rassen sehr stark voneinander unterscheiden kann, ist es nahezu unmöglich, allgemein gültige Aussagen über die Beschaffenheit des Fells zu machen.

Hier findest du nun eine Liste der verschiedenen Meerschweinchen-Rassen und im Anschluss auch einen kurzen Überblick über die gängigsten Fellstrukturen.

Kurzhaarassen

  • Glatthaar-Meerschweinchen
  • Rosetten-Meerschweinchen
  • American Crested-Meerschweinchen
  • Englisch Crested-Meerschweinchen
  • Rex-Meerschweinchen
  • Teddy-Meerschweinchen

Langhaarrassen

  • Sheltie-Meerschweinchen
  • Coronet-Meerschweinchen
  • Angora-Meerschweinchen
  • Peruaner-Meerschweinchen
  • Texel-Meerschweinchen
  • Merino-Meerschweinchen
  • Alpaka-Meerschweinchen
  • Mohair-Meerschweinchen

All diese Rassen zeigen Unterschiede in ihrer Fellstruktur auf.

Das Rosetten-Meerschweinchen bspw. zeichnet sich durch seine struppigen Wirbel aus, während das Fell des Teddy-Meerschweinchens keine Wirbel aufweist und sehr flauschig aussieht.

Außerdem gibt es bei Meerschweinchen auch ein paar ganz besondere Farbschläge, wie z. B. das Schimmel- oder Dalmatiner-Meerschweinchen.

Bist du ein Fan von besonders stark glänzendem Fell, so könnten Satin-Meerschweinchen dein Herz im Sturm erobern. Diese Farbgebung ist bei nahezu allen Meerschweinchen-Rassen erhältlich.

Darauf gilt es bei der Fellpflege zu achten

Kurzhaar

Gerade Kurzhaarrassen sind in Bezug auf das Thema Fellpflege auffallend anspruchslos. Im Vergleich zu Hunden, müssen die Tiere nicht regelmäßig mit Wasser gebadet werden, im Vergleich zu anderen Nagetieren – wie Chinchillas oder Hamstern – benötigen sie auch kein Sandbad.

Im Gegenteil: Während das Sandbad einfach ignoriert wird, kann das erzwungene Baden mit Wasser sogar gesundheitliche Folgen nach sich ziehen!

Durch den Kontakt mit dem Wasser findet eine Auswaschung der natürlichen Fettschicht statt, wodurch die Oberflächenstruktur der Haut des Tieres verändert wird. Bei regelmäßigem Baden kommt es daher zur Austrocknung der Haut und nicht selten zu starkem Juckreiz oder Hautausschlägen.

Daher solltest du niemals einfach so zum Spaß dein Meeri zum Baden zwingen!

Allerdings kann das gezielte Baden des Tieres mit Wasser durchaus sinnvoll sein, wenn es bspw. an einer Pilzerkrankung leidet. Hier ist das Baden mit Wasser und speziellen Arzneimitteln sogar unbedingt notwendig. Allerdings sollte das Baden nie auf eigene Faust erfolgen. Erst nach Rücksprache und einer Einführung vom behandelnden Tierarzt kannst du dein Meerschweinchen mithilfe des Wasserbads selbst behandeln.

Langhaar

Langhaarmeerschweinchen sind in ihrer Fellpflege etwas anspruchsvoller als ihre kurzhaarigen Kollegen.

Das lange Fell der Tiere zieht Schmutz und Dreck nahezu magisch an. Besonders in der Außenhaltung passiert es nicht selten, dass sich kleinere Zweige oder andere Dinge im Fell der Tiere verheddern.

Kontrolliere das Fell der Meeris daher regelmäßig und entferne störende Elemente aus dem Fell. Im Zuge des Kämmens siehst du auch direkt, wenn sich Parasiten im flauschig langen Fell eingenistet haben und kannst Gegenmaßnahmen ergreifen, bevor die Schädlinge sich weiter vermehren.

Zudem kommt auch noch das Problem hinzu, dass das Fell der Langhaarmeerschweinchen recht schnell verfilzt. Es bilden sich kleinere und größere Knötchen, die nicht nur das Fell schädigen, sondern auch die Zirkulation der Luft über die Haut stören. Regelmäßiges Kämmen ist daher Pflicht für Langhaarmeerschweinchen-Besitzer.

Im Zuge dessen solltest du kleinere und größere verfilzte Stellen, die sich nicht mehr herauskämmen lassen, schnellstmöglich aus dem Fell herausschneiden. So kann der Schaden in Grenzen gehalten und eine Vergrößerung des Knotens verhindert werden.

Je nachdem, wie stark die Verfilzung fortgeschritten ist und wie sehr die Haut dadurch beeinflusst wird, kann eine starke Verfilzung auch zu Hautentzündungen führen. Besitzt du ein Meeri-Exemplar, das sehr stark zu Verfilzungen neigt, so ist ein regelmäßiger Kurzhaarschnitt wichtig und richtig – schade um das schöne Fell, jedoch gut für die Gesundheit des Tieres!

Besonders am Hinterteil der Meerschweinchen sollte das Fell immer ein wenig gekürzt werden, da dieses sonst durch Kotreste verklebt werden kann – das ist nicht nur unhygienisch, sondern kann auch Infektionen begünstigen!

Wie das Fell dir Aufschluss über den Gesundheitszustand deines Meeris geben kann

Gesundes Meerschweinchenfell ist kräftig und glänzend. Stumpfes oder gar abgebrochenes Fell hingegen weist darauf hin, dass mit dem Tier etwas nichts stimmt.

Die Ursache für die Fellveränderung kann ein harmloser Nährstoffmangel sein, der sich innerhalb kürzester Zeit mittels Nahrungsergänzungsmitteln beheben lässt – oder auch auf eine schwerwiegendere Krankheit hindeuten.

Ein ebenfalls deutliches Anzeichen, dass etwas mit dem Tier nicht stimmt, ist übermäßiger Haarausfall. Beobachtest du, dass dein Tier so viel Fell verliert, dass sich richtige kahle Stellen im Fell bilden, solltest du umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Ebenso bei verklebtem Fell oder Krustenbildung auf der Haut.

So unterstützt du deine Meeris beim Fellwechsel

Da der Fellwechsel bei Meerschweinchen nicht zu bestimmten Zeiten, sondern kontinuierlich verläuft, lässt sich dieser natürlich auch nicht zu bestimmten Zeiten besonders unterstützen. Allerdings gibt es sehr wohl Dinge, die den Fellwechsel der Tiere über das gesamte Jahr hinweg erleichtern können.

1. Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O, um sämtliche Abläufe des Organismus so leicht wie möglich zu gestalten.

Ein Meerschweinchen, das optimal mit allen Nährstoffen versorgt ist, die der Körper benötigt, wird sich mit dem Fellwechsel deutlich leichter tun. Informiere dich daher gründlich über das Thema Ernährung von Meerschweinchen und passe den Speiseplan der Tiere ggf. an, um den Tieren eine optimale Versorgung mit Nährstoffen bieten zu können.

2. Regelmäßiges Bürsten

Besonders alte Tiere, bei denen das Immunsystem schon ein wenig geschwächt ist, tun sich mit dem Fellwechsel eher schwer.

Hier kommst du ins Spiel: Erleichtere den Tieren den Fellwechsel, indem du deine Meeris regelmäßig bürstest und hierdurch abgestoßenes Fell entfernst. Hast du eine gute Bindung zu deinen Tieren aufgebaut und gewöhnst deine Meeris vorsichtig an die Bürste, so werden viele Tiere diese besondere Form der Zuwendung sogar genießen!

Bürste deine Meerschweinchen am besten zu Beginn mit einer weichen Bürste, um das Bürsten so angenehm wie möglich zu gestalten.

Machst du alles richtig, so wird sich das Bürsten für die Tiere wie eine Massage anfühlen, die sie so prima finden, dass sie nach ein paar Einheiten vielleicht sogar von sich aus schon auf dich zu rennen, wenn sie dich mit der Bürste kommen sehen. 😉

Achte beim Bürsten jedoch darauf, dass du nie gegen die Fellrichtung bürstest, denn vor allem bei den langhaarigen Vertretern begünstigst du so Verfilzungen – und außerdem empfinden die Tiere diese Art des Bürstens als äußerst unangenehm! Und du möchtest ja schließlich, dass deine Tiere sich dabei wohlfühlen, oder? 😉

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