Magenschmerzen und Sodbrennen bei Hunden – Ursachen und Hilfe

Magenschmerzen oder Sodbrennen bei Hunden ist ein Problem, das für Hund und Halter sehr belastend sein kann. Nicht nur, dass der Vierbeiner sich sichtlich unwohl fühlt und Schmerzen hat, oft leidet auch die Nachtruhe oder der Hund muss erbrechen. Wir haben zusammengefasst, welche Ursachen dahinterstecken können, wann Sie einen Tierarzt aufsuchen sollten und welche Hausmittel gegen Magenschmerzen bei Hunden helfen.

Vorab: Wann Sie bei Magenproblemen Ihres Hundes besser zum Arzt gehen sollten

Dauern Sodbrennen oder Magenschmerzen bei Hunden nur kurz an, können Sie versuchen, Ihrem Hund mit den unten genannten Hausmitteln Erleichterung zu verschaffen. Wie bei uns Menschen auch: gelegentliche Magenschmerzen können vorkommen und sind kein Grund zur Besorgnis, wenn sie rasch wieder verschwinden.

Sie sollten aber bei Anzeichen für Magenschmerzen unbedingt zum Tierarzt gehen, wenn …

… wenn der Hund über längere Zeit immer wieder Magenschmerzen hat

… wenn der Hund oft erbricht

… wenn Sie Blut im Erbrochenen sehen

… wenn der Hund zusätzlich Durchfall, Fieber oder einen harten, aufgeblähten Bauch hat

… wenn Sie vermuten, dass der Hund stärkere Schmerzen haben könnte

… wenn der Hund noch sehr jung, bereits sehr alt ist oder durch andere Erkrankungen geschwächt ist

… wenn der Hund zugleich auch zunehmend schlapp und müde wirkt

In diesen Fällen sollte die Ursache abgeklärt werden, damit der Tierarzt eine Magendrehung, einen Magen-Darm-Infekt oder andere schwere Erkrankungen ausschließen kann und mit Medikamenten dafür sorgen kann, dass es dem Tier schnell wieder besser geht.

Magenschmerzen Hund

Ursachen für Magenschmerzen und Sodbrennen bei Hunden

Wenn ein Hund Magenschmerzen hat oder wenn Sie Anzeichen für Sodbrennen bemerken, steckt dahinter oft eine Magenübersäuerung oder eine Magenschleimhautentzündung, wofür es verschiedene Ursachen geben kann. Folgende Auslöser kommen in Frage:

Magen-Übersäuerung durch die Ernährung

Einige Hunde reagieren schneller als andere mit einer Magenübersäuerung. Barf (rohes Fleisch) und sehr fleischlastige Nass- und Trockenfutter können bei empfindlichen Vierbeinern dazu beitragen, weil sie die Säureproduktion im Magen erhöhen. Auch sehr salzige, stark gewürzte oder fettreiche Lebensmittel oder Kauartikel können eine Übersäuerung begünstigen.

Unverträglichkeiten und Allergien

Hat der Hund über längere Zeit immer wieder Magenprobleme, kann sich eine Unverträglichkeit dahinter verbergen. Sehr häufig sind bestimmte Fleischsorten der Auslöser, beispielsweise Hund oder Rind. Seltener können auch Getreide oder andere Futterbestandteile eine Allergie oder Futtermittelunverträglichkeit auslösen.

Vermuten Sie eine Unverträglichkeit, sprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt, der Sie bei der Behandlung begleiten kann. Üblich ist hier eine Ausschlussdiät mit einem hypoallergenem Futter.

Schnelles Fressen oder kaltes Futter

Ein voller Magen, besonders nach dem schnellen Verschlingen von Futter, kann Druck auf den Magen ausüben und Sodbrennen oder andere Beschwerden verursachen. Hier kann ein „Anti-Schling-Napf“ helfen, oder ein Nassfutter, das in den Napf gedrückt wird, sodass der Hund es nicht in einem Haps herunterschlingen kann.

Denken Sie auch daran, dass Nassfutter oder Barf nicht direkt aus dem Kühlschrank verfüttert werden sollte, da eiskaltes Futter bei empfindlichen Hunden ebenfalls auf den Magen schlagen kann.  Genauso kann es auch zu Magenproblemen kommen, wenn der Hund Schnee frisst. Lesen Sie dazu auch untere Tipps für Hunde im Winter.

Verschlucken von Kauartikeln oder Fremdkörpern

Hunde sind neugierig und kauen oft an Dingen herum, die nicht essbar sind oder zerlegen ihr Spielzeug. Das Verschlucken solcher Gegenstände kann den Magen reizen oder sogar zu Blockaden (Darmverschluss) führen. Auch große Stücke von Kauknochen liegen oft sehr lange im Magen, bevor sie sich auflösen, und können zu Magenschmerzen führen.

Medikamente und Nebenwirkungen

Einige Medikamente können den Magen Ihres Hundes reizen. Es ist wichtig, den Beipackzettel zu lesen und bei Bedenken Rücksprache mit Ihrem Tierarzt zu halten.

Stress und Angstzustände

Beim Hund gilt genauso wie beim Menschen: Stress schlägt auf den Magen. Emotionale Faktoren können deshalb bei Magenschmerzen oder Sodbrennen bei Hunden auch eine Rolle spielen.

Weitere Erkrankungen

Krankheiten wie eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder Magengeschwüre, sehr selten auch Krebserkrankungen können bei Hunden chronische Magenschmerzen verursachen.

Symptome von Magenschmerzen und Sodbrennen

Magenschmerzen und Sodbrennen bei Hunden können sich ganz unterschiedlich äußern, je nach Charakter des Hundes und der Stärke der Beschwerden.

Anhand der Symptome lassen sich Magenschmerzen und Sodbrennen unterscheiden, obwohl es Überschneidungen geben kann. Während Magenschmerzen oft durch Anzeichen von akutem Unwohlsein, Erbrechen und einer gebeugten Haltung gekennzeichnet sind, äußert sich Sodbrennen eher durch häufiges Schlucken, Speicheln und möglicherweise Aufstoßen. Das Verhalten des Hundes nach dem Essen kann ebenfalls ein Hinweis auf Sodbrennen sein. Bei Unsicherheiten ist es jedoch immer ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.

Typische Hinweise auf Magenschmerzen beim Hund:

  • Verhaltensänderungen wie Unruhe oder Winseln
  • Häufiges Lecken der Pfoten oder von Gegenständen
  • Appetitmangel oder Futterverweigerung
  • Häufiges Erbrechen
  • Gebeugte Körperhaltung oder schützendes Ziehen des Bauches
  • Druckempfindlichkeit im Bauchbereich

Symptome von Sodbrennen bei Hunden:

  • Häufiges Schmatzen, Schlucken oder Lecken der Lippen
  • Vermehrtes Speicheln
  • Unbehagen oder Unruhe nach dem Essen (oft 1 bis 2 Stunden nach Mahlzeiten)
  • Möglicherweise vermehrtes Grasfressen als Versuch, das Unbehagen zu lindern
  • Gelegentliche Regurgitation (Aufstoßen von unverdautem Futter)
  • Manchmal verstärken sich die Beschwerden nachts oder wenn der Hund sich hinlegt

Gras fressen bei Magenschmerzen besser unterbinden

Viele Hunde fressen bei Magenschmerzen oder Sodbrennen Gras. Das ist ein natürlicher Instikt und dient dazu, dass der Hund entweder leichter erbrechen kann oder dass die Grashalme sich um Fremdkörper legen, um ihnen die Darmpassage zu erleichtern. Einige Hunde fressen auch ganz ohne Magenprobleme einfach gerne hin und wieder Gras, vielleicht einfach aus Spaß oder für mehr Ballaststoffe. Grundsätzlich ist Grasfressen also unschädlich oder manchmal sogar hilfreich.

Im Falle einer Magenübersäuerung, Sodbrennen oder Magenschleimhautentzündig ist das Grasfressen allerdings kontraproduktiv. Die Grashalme reizen den Magen und können die Beschwerden noch verschlimmern. Hier sollten Sie den Hund also besser davon abhalten, zu viel Gras zu fressen.

Behandlung von Magenproblemen bei Hunden

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund unter Magenschmerzen oder Sodbrennen leidet, kann dies beunruhigend sein. Doch zum Glück gibt es eine Reihe von Behandlungsoptionen, die helfen können, die Beschwerden Ihres Vierbeiners zu lindern und seine Gesundheit wiederherzustellen.

Veränderungen in der Ernährung und Futterwahl

  • Spezielle Diätfutter oder Schonkost: Viele Tierärzte empfehlen Futter, das speziell für Hunde mit Magenproblemen formuliert ist. Diese können leicht verdaulich sein und die Magenschleimhaut schonen. Schonkost können Sie auch selber zubereiten, beispielsweise indem Sie weich gekochten Reis mit gekochtem Hühnchen mischen. Allerdings sollten Sie beachten, dass eine zu plötzliche Futterumstellung sowie Reis oder Hühnchen nicht jeder Hund verträgt.
  • Fütterung in kleineren Mengen: Anstelle von ein oder zwei großen Mahlzeiten kann es hilfreich sein, Ihrem Hund kleinere Portionen über den Tag verteilt zu geben.
  • Vermeidung von Trigger-Lebensmitteln: Wenn Ihr Hund allergisch oder empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert, sollten diese aus seiner Ernährung gestrichen werden. Sprechen Sie bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit mit dem Tierarzt.

Hausmittel und Medikamente

In leichten Fällen von Magenschmerzen und um den Magen zu beruhigen, helfen oft Hausmittel, auf die wir unten genauer eingehen. Der Tierarzt kann bei länger andauernden Magenschmerzen und Sodbrennen verschiedene Medikamente einsetzen, die zum Teil verschreibungspflichtig sind. Generell sollten Sie aber auch frei verkäufliche Mittel nur in Absprache mit dem Tierarzt nutzen, da sie je nach Ursache der Magenprobleme unter Umständen auch schaden können:

  • Antazida: Diese Mittel dienen der Neutralisierung überschüssiger Magensäure und können dadurch Magenschmerzen und Sodbrennen lindern.
  • Protonenpumpenhemmer („Säureblocker“): Medikamente, die die Produktion von Magensäure reduzieren können. Dazu gehören zum Beispiel Omeprazol, Pantoprazol und Lansoprazol.
  • Antiemetika: Bei ständigem Erbrechen können diese Medikamente helfen, Übelkeit zu reduzieren.
  • Medikamente zum Schleimhautschutz: Wirkstoffe wie Sucralfat bilden einen Schutzfilm auf der Magenschleimhaut, der bei Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüren die Beschwerden lindert und die Schleimhaut schützt.

Hausmittel gegen Magenschmerzen und Sodbrennen bei Hunden

Um den Magen des Hundes zu beruhigen, gibt es verschiedene Hausmittel. Die meisten dieser Mittel sollten aber nicht unbegrenzt lange gegeben werden. Lesen Sie immer die entsprechende Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Tierarzt. Denn zum Teil wird nicht nur der Magen beruhigt, sondern es wird auch die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Futter vermindert.

Heilerde und Heilmoor

Heilmoor wird in Form von Pulver oder von Moortrunk angeboten. Genauso kann auch die Heilerde, die für Menschen zur innerlichen Anwendung vorgesehen ist, bei Hunden den Magen beruhigen.

Ulmenrinde

Ulmenrinde lässt man in Wasser quellen und verabreicht sie dem Hund meist vor dem Essen, um die Schleimhaut zu schützen.

Flohsamenschalen (Pulver)

Flohsamenschalen quellen in Wasser auf und bekommen eine Gel-artige Konsistenz. Sie können bei Magen-Darm-Problemen helfen.

Karottensuppe

Die „Moro´sche Karottensuppe“ wird oft gegen Durchfall bei Hunden eingesetzt. Sie können sie Ihrem Vierbeiner aber auch im Rahmen einer Magen-Schonkost gerne geben, denn sie ist sehr leicht verdaulich.

Kräutertee

Manche Kräuter, wie Kamille, können beruhigend auf den Magen wirken.

Kamillentee gegen Magenschmerzen beim Hund

Einfach da sein

Magenschmerzen fühlen sich sehr unangenehm an. Viele Hunde nehmen es dankbar an, wenn man ihnen vorsichtig das Bäuchlein krault und für Wärme sorgt. Auch wenn die Beschwerden dadurch nicht verschwinden, fühlen sich unsere Hunde besser, wenn sie spüren, dass jemand für sie da ist.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Sodbrennen und Magenschmerzen bei Hunden

Wie erkenne ich, dass mein Hund Magenschmerzen hat?

Wenn Ihr Hund Magenschmerzen hat, zeigt er möglicherweise Verhaltensänderungen wie Unruhe, vermehrtes Lecken oder Winseln und kann sein Futter verweigern oder erbrechen. Zudem kann er eine gebeugte Haltung einnehmen oder seinen Bauch schützend einziehen.

Wie erkenne ich, dass mein Hund Sodbrennen hat?

Wenn Ihr Hund Sodbrennen hat, zeigt er vielleicht häufiges Schlucken, vermehrtes Speicheln und Unbehagen oder Unruhe nach dem Essen. Zudem kann er Anzeichen von Übelkeit aufweisen oder vermehrt Gras fressen.

Was beruhigt den Magen beim Hund?

Eine Schonkost bestehend aus leicht verdaulichen Zutaten wie gekochtem Huhn und Reis kann den Magen eines Hundes beruhigen. Achten Sie aber darauf, dass Hunde gegen Huhn und Reis auch Unverträglichkeiten haben können. Zusätzlich können natürliche Heilmittel wie Kamillentee helfen, Reizungen zu lindern und die Verdauung zu unterstützen.

Wie macht sich eine Magendrehung beim Hund bemerkbar?

Eine Magendrehung beim Hund äußert sich durch einen plötzlich aufgeblähten, harten Bauch, vergebliche Versuche zu erbrechen und starken Unruhezustand. Das Tier kann zudem stark hecheln, eine schwache Körpertemperatur aufweisen und im fortgeschrittenen Stadium zusammenbrechen.

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